Kapitel 6

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Ich stand gerade am Spind um ein paar Bücher für die nächste Stunde zu holen. Jetzt war zum Glück erstmal Pause aber ich wollte später nicht extra nochmal zu meinem Spind laufen müssen. Vor allem nicht wenn dann alle anderen auch ihre Bücher holten. Nachdem was vorhin passiert war, wollte ich gerade lieber allein sein. Mein Puls raste immer noch und ich brauchte etwas Zeit für mich um mich wieder zu beruhigen.

Flashback (Tw: Mobbing)
"Hey, du!" Bevor ich reagieren konnte, wurde ich an eine der Toilettenkabinen gedrückt. Vor mir standen drei Schüler, die mich abschätzig musterten. "Du bist doch der neue, hm?" Ich blickte in das Gesicht des Jungen, der mich festhielt. Er sah wütend aus, dabei hatte ich absolut keine Ahnung was ich getan haben könnte. Dazu kommt, dass ich ihn noch nie gesehen hatte. Hinter ihm kamen zwei weitere Personen zum Vorschein, die aber nicht den Anschein machten, mir helfen zu wollen. "Kai, ich glaub der weiß nicht was du von ihm willst." Grinste der andere Junge. "Ist das so? Hm, das ist ja schade." Dieser Kai verstärkte seinen Griff um meinen Hals. "Was soll das eigentlich? Wir kennen uns nicht mal." Das Mädchen fing an zu lachen. "Na und? Können wir unseren Stress nicht ein bisschen abladen?" Wie aufs Stichwort fingen alle an zu grinsen und ehe ich wusste wie mir geschah, flog mir eine Faust ins Gesicht.
Falshback Ende

Ein paar Meter entfernt standen drei Mädchen, die sich angeregt unterhielten. Ich war froh, dass sie mich nicht beachteten, denn auf weitere dumme Kommentare konnte ich heute gern verzichten. Zu meinem Bedauern sah ich dann aus dem Augenwinkel, dass sie inzwischen ihre Köpfe zu mir gedreht hatten und sich in meine Richtung bewegten. Na toll. "Hey, du bist doch in unserer Parallelklasse oder?" fragte eines der Mädchen. Ich seufzte leise, schloss meinen Spind und drehte mich zu ihnen. Manchmal hatten beide Klassen zusammen Unterricht weshalb die Mädchen mir bekannt vorkamen, was vermutlich auf Gegenseitkeit beruhte. "Ähm ja, bin ich."

Was wollten sie von mir? Sie machten zwar einen netten Eindruck aber ich hatte mit neuen Menschen - oder Menschen allgemein keine besonders guten Erfahrungen. Vor allem nach heute reagierte ich etwas zurückhaltender als sonst. "Sagte ich doch!" rief die blondhaarige stolz. Das Mädchen, das ihre Hand hielt, verdrehte grinsend die Augen. "Oh sorry, wir sollten uns dir mal vorstellen, falls du unsere Namen gerade nicht im Kopf hast oder sie dir nicht merken konntest. Ich bin Jeon Soyeon und das sind Hwang Yeji und Choi Lia." Erklärte die dritte während sie auf die genannten Personen zeigte. Ich nickte verstehend, wusste aber immer noch nicht was sie von mir wollten. Moment...Hwang? Diesen Namen kannte ich doch.

"Dein Nachname ist Hwang? Bist du dann"- Das Lachen der Braunhaarigen ließ mich meinen Satz unterbrechen. "Ja, ich bin Hyunjins Schwester." Überrascht sah ich sie an. Hyunjin hatte also eine Schwester? Und sie schien das komplette Gegenteil von ihm zu sein. "Dein Blick sagt mir dass du schon Bekanntschaft mit ihm gemacht hast. Ich weiß, mein Bruder ist ein Fiesling aber du darfst ihn nicht so ernst nehmen." Sie grinste. Nicht so ernst nehmen? Wie war denn das gemeint? "Yeji hat Recht, er war früher sogar echt nett." Fügte Lia hinzu. Ungläubig sah ich die Blonde an. Nett? Hyunjin? Das konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen.

"Weißt du, das ist eine lange Geschichte aber Yeji erzählt dir das bestimmt gerne und da es so gut wie alle Schüler wissen weil sie ihn von früher kennen und seinen Imagewechsel miterlebt haben, ist es nur fair wenn auch du es erfährst." Meinte Soyeon achselzuckend. "Wie auch immer. Kenji, hast du Lust mit uns in den Musikraum zu gehen? Wir verbringen die Pausen oft dort und weil da fast nie jemand ist, haben wir da auch unsere Ruhe. Wenn du willst kann ich dir dann Geschichte meines Bruders erzählen." Ich schaute zwischen den Mädchen hin und her während ich über den Vorschlag nachdachte. Eigentlich hatte ich wirklich lieber allein sein wollen aber sie waren sympathisch und ich hatte das Gefühl, dass mir ihre Gesellschaft besser tun würde als Einsamkeit. Allein der Gedanke daran, jetzt allein zu sein, schnürte mir die Kehle zu. Also willigte ich ein und gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Zugegebenermaßen war ich wirklich gespannt auf Hyunjins früheres Ich, was schon gereicht hatte um mich zum Mitgehen zu bewegen.

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Ich bin mit diesem Kapitel nicht besonders zufrieden aber ich hab jetzt Wochen an der Flashback Szene geschrieben und entschieden, dass ich es einfach so lasse. Ich versuche, regelmäßiger zu updaten, was zeitlich leider nicht immer möglich ist + ich fange bald an, die zweite Story auch hochzuladen. Stay safe ^^

Scars (Stray Kids ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt