Kapitel 21

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"Hey hey, neuer! Schon lang nicht mehr gesehen." Genervt verdrehte ich die Augen, als ich die Stimme erkannte. Meine geliebten Mobber. Inzwischen machte es mir zwar nicht mehr so viel aus, doch es verletzte mich dennoch. Auch wenn ich eher mit Wut als Angst reagierte. "Wieso neu? Ich bin jetzt seit Monaten hier."
"Ey Jackson, der macht sich über dich lustig." Hwasa stieß ihn mit dem Ellenbogen an. "Ach ja? Mal sehen ob er gleich noch so ein freches Mundwerk hat."

Die drei kamen näher, doch bevor Jackson ausholen konnte, tauchte Hyunjin aus dem Nichts neben mir auf. Oh nein, nicht der auch noch. Angespannt blickte ich zwischen ihm und den Mobbern hin und her. Doch anders als ich erwartet hatte, schloss Hyunjin sich den Dreien nicht an. "Verpisst euch." War das einzige, was er von sich gab. "Wie bitte? Was glaubst du wer du bist, huh?" Warf Kai empört ein. Hyunjin ließ sich allerdings nicht beeindrucken. "Ich bin Hwang Hyunjin und ihr verschwindet jetzt!" Langsam verlor der blonde die Geduld. Die drei sahen sich an und versuchten sich nicht einschüchtern zu lassen, was nicht besonders gut funktionierte. In ihren Gesichtern war deutlich zu sehen, dass sie begriffen hatten, wer vor ihnen stand. So gingen sie ohne ein weiteres Wort davon. Anscheinend hatte Hwang durch seinen Ruf mehr Einfluss auf andere als ich gedacht hatte.

"Danke Hyunjin." Der angesprochene sah mich nur abschätzig an und wollte ebenfalls gehen, doch ich hielt ihn auf. Ich wollte endlich normal mit ihm reden. Auch wenn er bis jetzt nie nett zu mir gewesen war, wollte ich ihm helfen. Er schien ja laut Yeji früher, oder möglicherweise auch jetzt noch, ein guter Kerl zu sein.

"Hyunjin, es ist okay dass du so fühlst." Sprach ich dann schließlich. Der ältere sah mich verwirrt an. "Deine Schwester hats mir erzählt." Er verstand anscheinend sofort, denn sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. "Sie interpretiert da zu viel rein, mir geht es super." Er kam ein paar Schritte auf mich zu, bis der direkt vor mir stand. "Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein, ist das klar? Was bildest du dir eigentlich ein? Wenn du nicht aufpasst, werden es vier Mobber." Knurrte er. Auch wenn er mir gerade etwas angst machte, durfte ich es nicht zeigen. Ich wollte ihm wirklich helfen. Deswegen hielt ich ihn auf als er weg gehen wollte. "Du fühlst dich benutzt und willst nicht eingestehen, dass sie dich verletzt hat." Hyunjin blieb stehen, drehte sich aber nicht um. "Es war bestimmt nicht leicht für dich und ich verstehe, dass du willst, dass ich mich raus halte. Immerhin kannst du mich nicht ab. Trotzdem finde ich es scheiße, dass sie dich so behandelt hat. Und wenn du nicht darüber hinweg kommst, wird sich nie ändern wie du dich fühlst."

Da er keine Reaktion zeigte, entschloss ich, einfach fort zu fahren. "Jeder hat seine Probleme. Das heißt aber nicht, dass du alles allein schaffen musst. Glaub mir, das musste ich auch erst lernen." (Nur konnte ich es noch nicht umsetzen). "Auch wenn wir uns nicht kennen, hab ich das Bedürfnis, dir zu helfen. Vermisst du nicht, wie du früher warst?" Endlich drehte er seinen Kopf wieder zu mir. Was ich dann zu sehen bekam, versetzte mir einen Stich ins Herz. Tränen liefen über seine Wangen. "Kleiner, du hast keine Ahnung wie das ist." Etwas geschockt stand ich da, ehe ich mich wieder fing. Dass er so reagieren würde, hätte ich nie erwartet. "Dann erklärs mir." Schlug ich vor. Der blonde schien mit sich zu ringen, nickte dann aber leicht.

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Ja, Hyunjin lebt auch noch :D

Scars (Stray Kids ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt