Kapitel 12

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Jetzt wirds langsam interessant ;)

Es waren einige Tage vergangen. Die Choreo saß wie eine 1 und ich war bereit für morgen. Trotzdem wollte ich nach dem Unterricht noch kurz im Tanzraum üben, so eine Art Generalprobe. Also ging ich in besagtes Gebäude und stieg die Treppen zu meinem Ziel hinab.

Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass wohl jemand die selbe Idee gehabt hatte denn die Tür stand offen. Leise näherte ich mich, um niemanden zu erschrecken und lehnte mich etwas in den Raum, um sehen zu können, wer sich darin befand ohne entdeckt zu werden. Doch es war kein Tanzschüler, der der AG beitreten wollte - es war Minho.

Eigentlich wollte ich wieder gehen doch ich konnte nicht. Sein Tanzstil zog mich in seinen Bann. Er bewegte seinen Körper mit solcher Präzision, dass ich mich beeindruckt gegen den Türrahmen lehnte. Jeder Schritt saß, er machte keinen Fehler. Ich musste zugeben, dass er wirklich Talent hatte. Minho schien nicht ohne Grund der Leiter des Kurses zu sein. Ich wusste nicht wie lange ich dort stand, mein Blick nicht von ihm weichend. Als er mich im Spiegel erblickte, wirbelte er herum. "Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, dass ich es nicht leiden kann, beobachtet zu werden?" Seine Worte hätten durch Stahl schneiden können. Ich stand einfach weiterhin nur da und sah ihn an. Er tat das selbe. Es kam mir vor, als würden Minuten vergehen. Er musterte mich von oben bis unten als er uns endlich aus der Trance befreite. "Komm her." befahl er. Mein Mund öffnete sich etwas. Er wollte dass ich zu ihm kam? Wieso? Als ich mich nicht bewegte, verwandelte sich sein neutraler Blick in etwas genervtes.

"Mach schon". Er schien die Geduld zu verlieren, weshalb ich es für besser hielt, einfach zu tun was er sagte. Ich wusste nicht, ob Minho gewalttätig war aber er glich dem Verhalten meines Vaters etwas, weswegen ich mich nicht wiedersetzen wollte. Also bewegte ich mich langsam auf ihn zu, vermied dabei, ihm in die Augen zu schauen. Bei ihm angekommen, blieb ich einfach stehen, ohne mich zu bewegen. Was würde er jetzt tun? Hatte er vor mich zu schlagen weil ich ihn genervt hatte? Das wäre zugegebenermaßen nichts neues für mich. Auf einmal spürte ich, wie sich zwei Hände auf meine Schultern legten und bevor ich begriff, was geschah, wurde ich herumgewirbelt und gegen einen der großen Spiegel gedrückt. Ein leichter Schmerz zog sich beim Aufprall durch meinen Rücken. Erschrocken sah ich ihn an, versuchte seine Miene zu deuten aber sein Blick war wie so oft nicht zu durchschauen. Meine Augen glitten zu seiner Brust, da ich den Blickkontakt nicht halten konnte. Nicht in der Lage, einschätzen zu können, was er als nächstes tat, machte mich verrückt.

Ich wollte hier weg. Doch ich war zwischen ihm und dem Spiegel gefangen. Plötzlich legte er zwei Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf. Somit zwang er mich, ihm wieder in die Augen zu schauen. Als seine andere Hand sich plötzlich um meine Hüfte legte, zuckte mein Körper automatisch zusammen. Ich war solche Nähe und diese Art von Körperkontakt nicht gewohnt. Klar, hatte ich schon die ein oder andere Freundin gehabt, aber das war nicht vergleichbar. Damals hatte ich noch nicht solche Probleme damit gehabt, Menschen so nahe zu sein.

Minho tat zuerst nichts, sah mich einfach weiterhin an. Analysierte er meine Reaktion? Obwohl mein ganzer Körper voller Anspannung war und ich mit jeder Sekunde nervöser wurde, verlor ich mich irgendwie in seinen Augen. Sie waren dunkelbraun, fast schwarz. Und dann passierte es, er kam mir näher. Nein, sein Gesicht kam näher. Ich drückte mich instinktiv mehr gegen den Spiegel hinter mir, versuchte Abstand zwischen uns zu bringen, was natürlich nicht funktionierte. Schließlich waren wir uns so nah, dass unsere Nasen sich berührten. Mein Atem verschnellerte sich. Was passierte hier? Ich starrte Minho an, der den Blick auf meine Lippen richtete. Dann sah er mich wieder an. Sein Blick war neutral, was es nicht einfach machte, seine Absicht zu deuten. Eigentlich war es doch offensichtlich was er vor hatte. Oder? Ich wusste es nicht. Warum sollte er-

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als er seinen Kopf etwas neigte und seine Lippen auf meine krachten. Erschrocken von dieser plötzlichen Bewegung riss ich die Augen auf. Mein Köper verkrampfte sich, als sein Griff fester wurde und er unzufrieden knurrte, da ich den groben Kuss nicht erwiederte. Er biss in meine Unterlippe, weswegen ich aufkeuchte. Dies schien ihn zurück in die Realität zu holen, da er sich blitzschnell von mir stieß und wieder Abstand zwischen uns brachte. Wütend starrte er mich an. "Das ist nie passiert, verstanden?" fauchte er. Ich nickte verunsichert, nicht wissend, was ich von dieser ganzen Situation halten sollte. Wieso hatte er das getan? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mich mochte. Und selbst wenn, warum behandelte er mich dann so schlecht? Er stürmte verärgert davon. Ich konnte nicht leugnen, dass ich bei dem Kuss etwas gespürt hatte. Doch ich konnte es nicht deuten, da ich soetwas noch nie gefühlt hatte.

Scars (Stray Kids ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt