Kapitel 31

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Felix und ich betraten das Fitnessstudio. Gestern Abend hat er mir geschrieben, dass er mir gerne Changbin vorstellen würde und dass er mir bestimmt mit Minho helfen könnte. Ich war sehr überrascht, weil ich erwartet hatte, keinen wirklichen Kontakt mit den Jungs zu haben während Jisung noch sauer auf mich war.

Doch Felix hatte mir versichert, dass ich trotz allem zur Gruppe gehörte und er mir vertraute. Jisung kochte laut ihm schnell über und hatte schon lange ein Auge auf Minho geworfen, weshalb er das ganze erst verarbeiten musste. Er war guter Dinge, dass Han zu Vernunft kommen und mir vergeben würde. "Tief im inneren weiß er, dass es keine Absicht war, er muss sich das nur eingestehen." Meinte Lix.

Das Studio war erstaunlich voll. Überall trainierten Menschen an verschiedenen Geräten. Ich folge Felix, der zielstrebig auf einen braunhaarigen Jungen zulief und ihm um den Hals fiel. Er war kleiner als ich aber um einiges muskulöser. "Kenji, das ist mein Freund Changbin. Binnie, das ist Kenji, ein Schulfreund." Der ältere lächelte mich an und gab mir die Hand. Autsch! Sein Händedruck war verdammt stark. Kein Wunder bei diesem Bizeps. Während Felix sich mit einigen anderen unterhielt, die er im Gym traf, setzten Changbin und ich uns an den Rand. "Also Lix hat gesagt, ich könnte dir bei was helfen?" Während ich überlegte, wie ich die ganze Situation mit Minho schildern sollte, mixte Felix' Freund einige Proteinshakes.

"Naja also da ist dieser Junge, den ich mag. Also er mag mich auch. Glaub ich zumindest, also e-er h-hat es gesagt deswegen glaube ich ihm das." Oh Gott wie peinlich. Ich plapperte dumm vor mich hin, ohne einen richtigen Satz rauszubekommen. Changbin fing an zu lachen.

"Hey, ganz ruhig, ich verstehe kein Wort. Nochmal langsam. Also ihr mögt euch?" Ich nickte und fuhr fort. Als ich das Abendessen mit unseren Eltern erwähnte, machte Changbin große Augen. "Wow, das ist hart. Sowas wünscht sich niemand." Zustimmend brummte ich. Changbin räusperte sich. "Nun ja, ich hatte es damals nicht leichter."

Der ältere fing an, seine Erfahrung mit mir zu teilen während er einige Aufgaben in seinem Job erledigte. "Meine Eltern haben mich sogar rausgeworfen aber das war das beste, was mir passieren konnte. Ich habe wegen meiner Sexualität Freunde verloren aber auch neue gewonnen. Ich bin in eine WG gezogen und habe diesen Job angenommen. Am Anfang war es wirklich nicht leicht, ich meine, die Anerkennung der Eltern ist evolutionär in uns verankert deswegen ist ein Outing vor homophoben Eltern mies. Trotzdem kommst du darüber hinweg." Er zuckte mit den Schultern.

"Wie es sich anhört, war es für deinen Freund sehr schwer, gerade wenn er eher der verschlossene Typ ist. Das heißt aber nicht, dass er dich aufgibt oder dich nicht liebt, okay? Das musst du unbedingt im Kopf behalten. Felix und ich haben gerade am Anfang unserer Beziehung viel durchmachen müssen und oft gestritten aber wir haben uns nie verloren weil wir füreinander gekämpft haben. Du und dein Lover, ihr dürft euch nicht aufgeben. Aber das wird schon."

Ich bedankte mich bei ihm, seine Worte schenkten mir Mut und nun verstand ich auch, dass ich nicht locker lassen durfte. Unsere Eltern durften uns nicht auseinander bringen. Natürlich würde ich erst eine Beziehung mit ihm eingehen, wenn ich das okay von Jisung bekam und dieser einverstanden war. Ich hatte ihn schon genug verletzt, da musste ich nicht auch noch nachtreten.

Auch mit Chan hatte ich am Abend noch telefoniert, was gut tat. Da er das ganze etwas professioneller betrachtete als die anderen, gab mir eine gewisse Sicherheit. Schließlich kannte er sich besser mit solchen Situationen und Gedanken aus. Jeongin ließ mich einfach nicht los.

Scars (Stray Kids ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt