Abendessen

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Meine Zofe schließt mein beerenfarbenes Spitzenkleid am Rücken, das mit einigen Diamanten besetzt ist. Danach betrachte ich mich im Spiegel. Meine Haare lässt sie hochgesteckt. Heute Morgen hat sie lange für diese Frisur gebraucht.

»Ich wünsche Euch viel Spaß«, sagt sie höflich und muss schmunzeln.

Ob sie ahnt, dass mir Malek gefällt?

»Danke«, gebe ich freundlich zurück und lasse mir nichts anmerken.

Es ist ein komisches Gefühl zu Maleks Gemächern zu gehen. Das gehört sich ganz und gar nicht. Die Königin war nicht erfreut darüber, aber sie meinte, dass sich der Gewinner immer aussuchen dürfe, wo das Dinner stattfinden soll. In der Vergangenheit war der Preis schon öfter ein Essen mit der Göttlichen gewesen.

Nervös klopfe ich an seine Tür, die sofort geöffnet wird. Vor mir steht Malek mit einem unwiderstehlichen Grinsen, das mein Herz zum Rasen bringt.

»Guten Abend, Sonnenschein. Ich habe dich schon sehnlichst erwartet.«

Er macht eine einladende Geste und lässt mich eintreten. Zum meiner Beruhigung sind wir nicht alleine. Ein Streichquartett sitzt im Speisesalon und beginnt nun zu spielen.

Ich muss lächeln. »Hast du sie engagiert? Oder gehören sie zum Gewinnerpaket?«

»Die habe ich hierher bestellt. Für dich nur das Beste.« Malek strahlt und ich habe alle Mühe ihn nicht in mein Herz zu lassen.

Er kann unmöglich der dunkle König sein. Ich spüre seine Freude. Keine Spur von Boshaftigkeit, die ich ohnehin nie bei ihm gefühlt habe.

»Bitte setz dich.«

»Ich hoffe, es gibt etwas Leckeres zu essen«, meine ich mit einem Lächeln und gehe zum kleinen Tisch, auf dem eine weiße Decke ausgebreitet wurde.

Weiß-goldenes Geschirr wurde darauf verteilt. Dazu goldenes Besteck, ein Blumen Bouquet und ein goldener Kerzenleuchter.

»Auf das Essen habe ich keinen Einfluss. Auch nicht auf die Dekoration. Aber ich bin mir sicher, sie kochen etwas, das wir mögen.«

Schweigend betrachtet er mich und nimmt mir gegenüber Platz. Seine Augen funkeln im Kerzenschein. Nur wenige Lampen wurden eingeschaltet, die dem Raum etwas Gemütliches verleihen. »Du siehst wunderschön aus.«

Ich muss seinem Blick ausweichen und spiele nervös mit meiner Gabel.

»Danke«, sage ich mit unsicherer Stimme. Ich versuche den Klängen der Musiker zu lauschen, die ein Lied nach dem anderen spielen. »Du hast dich heute sehr gut geschlagen.« Ich versuche ein ungefährliches Thema zu beginnen, damit wir nicht auf die Flirtschiene geraten.

»Vielen Dank. Ich hoffe, dass ich dich beeindrucken konnte.«

Ich hüte mich davor in seine verführerischen Augen zu blicken und antworte distanziert: »Du hast jeden beeindruckt. Aber du weißt schon, dass du nicht hättest teilnehmen dürfen?«

Malek lacht dunkel. »Ich halte mich wirklich ungern an Dinge, die mir Valeria befiehlt. Außerdem würde ich jetzt nicht mit dir hier sitzen, hätte ich auf sie gehört.«

»Ich frage mich, ob sie schon mitbekommen hat, was geschehen ist«, meine ich und drücke mich mit Absicht wage aus, da wir nicht alleine sind. Ich riskiere einen Blick zu ihm.

Malek nickt und versteht. »Hat sie. Ich habe es nur am Rande mitbekommen. Sie war wütend. Aber es lief, wie ich es wollte. Mehr weiß ich nicht.«

Ich nicke zufrieden. Hoffentlich erfährt sie nie die Wahrheit.

Die GöttlicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt