„Ich will morgen noch nicht zurück.." gestehe ich seufzend. „Ich weiß...ich auch nicht." antwortet mir Mapi und streichelt über meinen Rücken.
Wir liegen grade am Strand und genießen unseren letzten Tag hier. Die Sommerpause wollte ich unbedingt noch mit ihr zusammen verbringen, bevor ich wieder zurück nach Wolfsburg muss. Deshalb haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen nochmal Urlaub auf Ibiza zusammen zu machen. Zwar wird morgen alles ziemlich stressig, da wir morgen früh erst zurückfliegen, ich dann alles umpacken muss und dann nachmittags nach Wolfsburg fliege, aber das war mir egal. Hauptsache ich konnte noch etwas Zeit mit meiner Freundin verbringen.
Wir sind noch eine Weile am Strand, bis wir zum Hotel zurückgehen und abends essen gehen.„Wir müssen uns echt ein bisschen beeilen." dränge ich schon, da wir zum Flughafen müssen und Mapi noch nicht fertig ist mit packen. „Ich hätte ja schon gestern Abend gepackt, aber du musstest mich ja davon abhalten." erwidert sie grinsend und packt ihre letzten Sachen zusammen. Wer konnte es mir verübeln? Es war unsere letzte gemeinsame Nacht, bis keine Ahnung wie lange. Ich sage dazu nichts, sondern grinse nur vor mich hin.
Als das dann auch endlich erledigt ist, checken wir schnell aus und werden dann auch schon zum Flughafen gefahren.
Dort angekommen gehen wir zum Schalter, der aber knackend voll ist. Ich verziehe mein Gesicht und Mapi neben mir lacht. Ich hasse es einfach zu warten.
Nach dem wir mit allem durch sind, sitzen wir nun endlich am Gate. Viel Zeit haben wir aber nicht mehr, da alles ziemlich lange gedauert hat. Während wir warten habe ich meinen Kopf auf ihrer Schulter zu liegen, da ich grade einfach noch die Nähe genieße, bis ich nachher weg bin.Bei Mapi zuhause angekommen fange ich auch schon direkt mit packen an. Meine Wohnung ist schon länger gekündigt, da ich sowieso so gut wie immer hier war. Grade als ich meinen Koffer zumachen will, kommt meine Freundin rein und hält mir einen Barca Pulli von sich hin. „Sicher? Das ist doch dein Lieblingspulli.." frage ich unsicher nach. „Nimm ihn mit. Du kannst ihn besser gebrauchen als ich." erwidert sie lächelnd und ich stecke ihn sofort ein. Vorher ziehe ich allerdings noch einen Pulli von mir raus, damit sie auch etwas von mir hat.
Dann machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Flughafen. Die ganze Fahrt über ist meine Hand mit ihrer verschränkt.
Am Flughafen angekommen, begleitet mich Mapi noch mit rein. Drinnen sehe ich eine Gruppe weiter entfernt stehen und kann erst beim genaueren hingucken erkennen, dass es sich um die Mädels von Barcelona handelt.
„Was macht ihr denn alle hier?" frage ich verwundet nach. „Wir wollten dich alle noch verabschieden." sagt Alexia und ich ziehe sie sofort in meine Arme. Sie war hier eine sehr gute Freundin für mich und ich werde sie dolle vermissen. Die anderen umarme ich auch und stelle mich dann wieder zu Mapi. „Wir haben hier noch etwas für dich." sagt dann Alexia wieder und reicht mir ein Trikot von mir, wo die ganze Mannschaft drauf unterschrieben hat. „Danke...ihr seid so süß." sage ich, den Tränen nahe und ziehe alle nochmal in eine Gruppenumarmung. Dann verabschieden sie sich von mir und stellen sich weiter weg, um uns etwas Privatsphäre zu geben. Ich schaue zu meiner Freundin und vergieße schon die ersten Tränen. „Hey, alles wird gut okay? Wir schaffen das." versucht sie mich zu beruhigen und wischt mir meine Tränen weg. „Ich werde dich so vermissen." sage ich und schaue sie traurig an. „Ich dich auch.." erwidert sie mit Tränen in den Augen. Ich ziehe sie zu mir und lege meine Lippen auf ihre. Gott..wie sehr ich das vermissen werde.. Wir lösen uns nach einer Weile und umarmen uns nochmal ganz fest. Mir fällt es unfassbar schwer sie loszulassen, aber ich muss wirklich los, damit ich meinen Flug schaffe. Ich löse mich und gebe ihr noch einen letzten Kuss. „Te amo tanto mi vida." (Ich liebe dich so sehr mein Leben.) sage ich zu ihr. „Ich liebe dich auch Schatz." antwortet sie mir auf deutsch, was mich zum Lächeln bringt. Ich schaue ihr noch ein letztes Mal in die Augen und flüstere ein: „Wir sehen uns..", was sie erwidert, bevor ich ihre Hand loslasse und mich langsam in Bewegung setze. Während des gesamten Weges durch den Flughafen, versuche ich nicht in Tränen auszubrechen, was mir zugegeben nicht grade leicht fällt.
Ich bin froh, als ich endlich im Flugzeug sitze. Ich schreibe noch schnell Merle eine Nachricht, da sie mich nachher vom Flughafen abholen wird. Dann hole ich meine AirPods raus und mache Musik an. Ich schließe meine Augen und versuche ein wenig abzuschalten.
Ich muss kurz eingenickt sein, denn als ich die Augen wieder öffne, befinden wir uns schon im Landeanflug.
Als wir landen, lasse ich mir Zeit, um erstmal alle rauszulassen, die sich rausdrängen. Ich hasse sowas, wieso kann man nicht einfach entspannt rausgehen? Bei der Gepäckausgabe müssen doch sowieso wieder alle warten.
Ich gehe dann fast als letztes raus. Vorher habe ich Merle geschrieben, dass wir gelandet sind und sie sich langsam auf den Weg machen kann.
Nachdem ich dann auch endlich mein Gepäck habe, laufe ich zum Ausgang und sehe meinen Lieblingsblondschopf schon von weitem. Als sie mich auch sieht, kommt Merle sofort angerannt und drückt mich so fest, dass ich kaum atmen kann. „Ich freue mich auch dich zu sehen, aber du erdrückst mich." sage ich zu ihr. Merle lässt mich los und antwortet mir dann. „Es tut mir leid, aber ich freue mich so sehr, dass du endlich wieder da bist." Sie strahlt mich an und ich lächle zurück. Man, ich habe sie echt vermisst. Wir hatten schon immer eine sehr enge Bindung zueinander, egal wie weit wir manchmal voneinander entfernt waren.
Wir gehen zusammen zu ihrem Auto und laden alles in den Kofferraum. „Also..du ziehst ja dann erstmal zu mir oder?" fragt sie nochmal nach. Ich habe mir keine eigene Wohnung gesucht, da Merle noch ein freies Zimmer hat und mir angeboten hat, bei ihr zu wohnen, wofür ich auch sehr dankbar bin. Ich nicke und krame dann mein Handy vor, um Mapi zu schreiben, dass wir jetzt auf dem Weg zu Merle sind. Dann wende ich mich wieder meiner Schwester zu und wir erzählen ein bisschen über Gott und die Welt.
Es dauert gar nicht so lange und wir halten vor einem Haus. „Du wohnst in einem Haus? Ich dachte, du hast eine Wohnung?" frage ich verblüfft nach. „Hatte ich das nicht erwähnt? Ein paar Mädels und ich haben das Haus gekauft und wohnen hier zusammen." antwortet sie und steigt aus dem Auto. „Nein, hast du nicht erwähnt, aber finde ich cool." sage ich und hole dann mein Gepäck aus dem Kofferraum.
Wir gehen zusammen rein und Merle zeigt mir alles. Angefangen bei der Küche und dem Wohnzimmer, dem Bad und ihrem Zimmer. Dann gehen wir den Flur weiter runter und sie zeigt mir mein Zimmer. „Das hat früher Sara gehört, aber ist jetzt frei gewesen, da sie ja zu Frankfurt gewechselt ist." sagt Merle und ich schiebe meinen Koffer rein.
(In der Story ist Sara erst ein Jahr später gewechselt, also in dem Jahr wo Lina in Barcelona war)
Ich schaue mich um und finde es echt schön. Klar fehlt noch etwas Deko und ein paar Bilder, aber das würde ich die Tage schon hinbekommen.
„Ich gebe dir noch etwas Zeit zum ankommen. Kannst ja dann einfach runterkommen, wenn du soweit bist." sagt sie dann und schließt die Tür hinter sich.
Ich setze mich erstmal aufs Bett und atme einmal durch. Dann mache ich meinen Koffer auf und suche mir etwas bequemeres zum anziehen raus. Meine Wahl fällt auf eine Jogginghose und den Pulli, den ich vorhin von Mapi bekommen habe. Ich kämme mir nochmal meine Haare und gehe dann wieder runter zu Merle. Im Wohnzimmer höre ich Stimmen, weshalb ich dorthin gehe. Ich sehe Merle auf der Couch sitzen mit Jule und Obi. Was machen die beiden denn her? Warte mal...lass es bitte nicht das sein, was ich denke.
„Da bist du ja." stellt Merle lächelnd fest. Jule und Obi drehen ihre Köpfe in meine Richtung und stehen auf, um mich zu begrüßen. „Hey, freut mich, dass wir uns jetzt auch endlich mal kennenlernen. Hab schon viel von dir gehört." sagt Jule zu mir und zieht mich in eine Umarmung. Wir kannten uns vorher nicht persönlich, da sie erst zum VfL kam, als ich schon weg war. „Freut mich auch." antworte ich lächelnd und erwidere Ihre Umarmung. Dann kommt Obi zu mir und umarmt mich auch. „Hey, schön, dass du wieder da bist." sagt sie und ich nicke nur lächelnd, da ich nicht weiß, was ich antworten soll. Wir setzen uns alle wieder hin und Merle ergreift das Wort. „Die beiden wohnen auch hier." teilt sie mir mit. Meine Vermutung war also doch richtig. „Alles gut? Du bist so blass?" fragt sie mich dann. „Ja, alles gut. Bin nur ziemlich fertig, der Tag war ganz schön anstrengend." Lüge ich, aber Merle scheint mir zu glauben. Warum hat sie mir nicht vorher gesagt, dass Obi hier auch wohnt? Sie weiß doch, dass wir früher zusammen waren. Aber vielleicht denkt sie auch, dass wir beide damit abgeschlossen haben. Aber haben wir das auch? Bei ihr weiß ich natürlich nicht, wie es aussieht und bei mir? Ich habe keine Ahnung..
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finding back to us - Part I
RomanceLina Frohms, die Schwester von Merle Frohms, kehrt nach ihrer einjährigen Leihe vom FC Barcelona zum VfL Wolfsburg zurück. Sie blickt auf ein wunderschönes Jahr dort zurück, wo sie auch ihre jetzige Freundin Mapi kennengelernt hat. Lina freut sich z...