Kapitel 37

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Knapp 2 Wochen sind vergangen und mittlerweile geht es mir etwas besser. Die letzten Tage habe ich fast nur im Bett verbracht und wollte einfach meine Ruhe haben. Gestern hat mich Merle dann aus dem Bett geschmissen mit der Begründung, dass sie nicht zulässt dass ich dort versauere. Nach ein bisschen diskutieren habe ich es dann auch aufgegeben.
Heute spielen die Mädels zuhause gegen Frankfurt und ich habe beschlossen mitzukommen. Tommy hat mir angeboten, dass ich das Spiel von der Bank aus mitverfolgen kann und da habe ich sofort zugestimmt. Einerseits weil es mir gut tut, auch mal wieder rauszukommen und weil ich die anderen nun auch schon eine Weile nicht mehr gesehen habe.
Merle und Jule sind zum Glück nun auch endlich zusammen. Meiner Meinung nach hat das alles viel zu lange gedauert, weil die beiden sich schon wochenlang benommen haben, als wären sie zusammen. Ich freue mich für sie sehr, weil sie auch echt glücklich wirken. Die anderen aus der Mannschaft wissen es noch nicht und ich bin mir nicht mal sicher, ob Obi es weiß. Wir haben zumindest nicht darüber gesprochen und manchmal ist sie ja ein ziemlicher Langsamchecker.

Obi, Merle, Jule und ich kommen als letztes in die Kabine. Ich werde von allen freudig begrüßt und umarmt. Während die anderen sich umziehen, setze ich mich auf meinen üblichen Platz und warte geduldig bis alle fertig sind.
Als alle zum aufwärmen rausgehen gehe ich langsam hinterher und treffe auf Tommy. Wir unterhalten uns eine ganze Weile und gehen dann zusammen raus. Da die Mädels heute in der Volkswagen Arena spielen sind schon sehr viele Fans da, was mich sehr freut, aber auch ein wenig traurig stimmt, da ich nicht spielen kann. Vor großer Kulisse spielen ist einfach immer ein berauschendes Gefühl. Trotzdem freue ich mich das Spiel von hier unten aus beobachten zu können. Es wird laut im Stadion als ich mit meinen Krücken rauskomme. Ich lächle und winke der Menge zu. Dann begebe ich mich zur Bank und setze mich hin. Die Mädels wärmen sich noch auf und ich gucke ihnen dabei zu.

Das Spiel wird abgepfiffen und wir haben 3:0 gewonnen. Ich umarme Lynn, die neben mir sitzt. Wir haben uns während des Spiels viel unterhalten und ich habe gemerkt, wie sehr ich es vermisst habe mit meiner Bestie einfach mal wieder über alles mögliche zu quatschen. Als sich alle abgeklatscht haben, kommt Merle zu mir gejoggt. „Willst du mit eine Runde drehen? Ich trage dich." bietet sie mir an und ich stimme freudig zu. Merle nimmt mich also huckepack und wir schließen uns der Runde an, die grade durchs Stadion geht. Ich winke den Fans lächelnd zu währenddessen.
„Gehen wir noch zu Laura und Sara?" frage ich Merle. „Na klar." Antwortet sie mir und geht mit mir zu den beiden. „Na ihr zwei." Werden wir freudig von Laura begrüßt. Merle lässt mich runter und stützt mich, damit ich stehen kann. Ich schließe Laura und Sara in eine Umarmung, soweit es mir möglich ist und dann quatschen wir noch ein bisschen über alles mögliche. „Wann hast du deine OP?" fragt mich Laura dann. „Morgen." erwidere ich. Die beiden wünschen mir viel Erfolg und dann mache ich mich mit Merle wieder auf den Weg zur Bank, um meine Krücken zu holen.

Nächster Tag:

linafrohms: on the road to recovery ❤️‍🩹

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linafrohms: on the road to recovery ❤️‍🩹

Ich lehne mich zurück und schließe meine Augen. Das ist zum Glück nun auch geschafft. Der nächste Schritt in Richtung Genesung.
Merle, Jule und Obi kamen mich besuchen und unterhalten sich grade angeregt über irgendwas, aber so richtig zuhören tue ich nicht.
„Alles gut?" fragt mich Obi und nimmt meine Hand in ihre. „Ja, bin nur ein wenig fertig." antworte ich und lächle leicht, damit sie sich keine Sorgen machen brauch.
Gegen Abend sagt Merle dann: „Also Jule und ich würden uns schon mal losmachen. Obi kann ja noch hierbleiben." „Ne, ich würde mit nachhause kommen, es sei denn du möchtest mich noch hier behalten?" fragt sie mich. „Nein, nein. Geh ruhig." versichere ich ihr lächelnd. „Aber du wolltest doch noch mit Lina reden." kommt es dann wieder von Merle. Obi schaut sie wütend an. „Merle, lass es sein. Das geht dich nichts an!" „Doch mich geht es was an, wenn es um meine Schwester geht!" faucht sie zurück. Völlig geschockt von dem, was hier grade passiert schaue ich zu Jule. Diese guckt mich nur entschuldigend an. Sie weiß definitiv etwas. „Könnt ihr mir mal verraten was mit euch los ist?" frage ich. Doch die beiden reagieren gar nicht. „Hallo? Ich rede mit euch!" probiere ich es nach einer Weile nochmal. Obi löst sich aus ihrer Starre und guckt mich an. „Tut mir leid. Es ist nichts. Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Merle und mir." Antwortet sie mir, woraufhin Merle verächtlich schnaubt.
„Ich glaube es ist besser, wenn wir jetzt erstmal gehen." versucht Jule die Situation zu entschärfen und legt ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin. Merle beruhigt sich tatsächlich etwas und die drei verabschieden sich mit einer Umarmung von mir. Obi küsst mich noch zum Abschied.
Völlig verwirrt sitze ich nun alleine hier auf meinem Zimmer und grüble darüber nach, was passiert ist. Warum redet Obi nicht einfach mit mir, was auch immer es ist.
Nachdem ich noch ewig über alles nachgedacht habe, schlafe ich ein.

Ein paar Tage später:

Ich bin endlich wieder zuhause. Die anderen sind grade beim Training und ich sitze auf meiner Couch und zocke etwas, während ich darauf warte, dass das Training vorbei ist. Nachher kommt Vivi vorbei und holt mich ab. Wir wollten mal wieder einfach quatschen über alles mögliche. Nach einer guten Stunde schreibt sie mir, dass sie vom Trainingsplatz jetzt losfährt und dann gleich bei mir ist. Ich mache mich also fertig und gehe dann runter in den Flur. Zeitgleich kommen auch Merle, Jule und Obi grade zur Tür rein. „Na ihr, wie war das Training?" frage ich und setze mich auf die Treppe, um meine Schuhe anzuziehen. „Ganz gut." Antwortet mir Jule.
Nachdem ich angezogen bin und zur Tür gehen will, hält mich Obi auf. „Hast du kurz Zeit? Wir müssen mal miteinander reden." Ich will grade antworten, als Vivi mir schreibt, dass sie da ist. „Ich treffe mich jetzt mit Vivi. Wir reden später okay?" antworte ich ihr und küsse sie zum Abschied. Dann gehe ich an ihr vorbei und aus der Haustür raus.

„Und, wie geht es dir so?" fragt mich Vivi, nachdem wir uns bei ihr auf der Couch niedergelassen haben. „Naja könnte besser sein, aber schon besser als die letzten Tage. Mich kotzt das hier alles halt ziemlich an." antworte ich und zeige dabei auf mein Knie. „Ja das glaube ich dir." Um das Thema zu wechseln frage ich sie wie das Training so lief und was sonst so passiert ist, seitdem ich nicht mehr dabei bin. Wir quatschen und lachen viel, bis Vivi uns etwas zu trinken holt. In der Zeit pule ich mein Handy aus meiner Hosentasche und gehe auf Insta, da war ich heute nämlich schon den ganzen Tag nicht drauf. Das was ich dann aber sehe, lässt mir alles aus dem Gesicht fallen. Das kann einfach nicht wahr sein..

finding back to us - Part IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt