finding back to us - Part I

Kapitel 4

„Nachher kommen ein paar Mädels vorbei zum grillen. Ist das okay?" fragt mich Merle nach dem Training. „Natürlich, du kannst doch einladen wen du willst. Mir gehört das Haus nicht." antworte ich ihr lachend. „Ja, aber du bist meine Schwester und bist fester Bestandteil bei uns. Du hast genauso ein Mitspracherecht, wie alle anderen." sagt sie tadelnd zu mir. „Merle, alles gut. Ich wäre die letzte, die dagegen wäre." antworte ich ihr lächelnd, womit sie sich zum Glück zufrieden gibt.
Die letzten Tagen habe ich damit verbracht mein Zimmer einzurichten. Ab und zu hab ich mich auch mit Lynn getroffen, wo Sveindis auch oft dabei war. Zuhause habe ich viel mit Jule gemacht. Wir verstehen uns echt gut und das freut mich. Obi war auch manchmal dabei, aber ich halte sie eher auf Abstand. Keine Ahnung, wie ich unser Verhältnis zueinander beschreiben soll. Irgendwie ist es komisch, aber wir scheinen beide nicht zu wissen, wie wir das ändern sollten.
Ich fahre mit Merle noch einkaufen, damit wir alles nötige für später haben. Zuhause angekommen bereiten wir auch alles nötige vor, bis wir dann beide duschen gehen und uns für den Abend fertig machen.
Nach dem duschen wickle ich mich in mein Handtuch ein und gehe aus dem Bad. Obi kommt grade die Treppe hoch, bleibt aber stehen, als sie mich sieht. Sie starrt mich an und ich gehe schnell an ihr vorbei in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Oh man, das war ja mal gar nicht unangenehm.. Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und suche mir ein Outfit für heute raus.

Meine Haare lasse ich offen und schminken tue ich mich nicht, da ich das sowieso eher selten mache. Ich mache noch ein Bild von mir vor dem Spiegel und schicke es dann an Mapi. So viele Bilder, wie wir uns in den letzten Tagen hin und her geschickt haben, haben wir glaube in dem ganzen Jahr nicht gemacht. Aber wir freuen uns immer, wenn wir ein Bild von dem jeweils anderen bekommen, da wir uns ja leider nur übers Handy sehen können.
Als ich fertig bin, gehe ich wieder runter in die Küche. Merle ist mittlerweile auch fertig mit allem, was mich ziemlich überrascht. Normalerweise braucht sie immer etwas länger und stresst sich dann unnötig. Wir tragen alles nötige schon mal raus in den Garten. Jule und Obi kommen auch grade nach unten und helfen uns. Wenig später trudeln auch schon die ersten ein. Dann kommt aber eine blonde Frau in den Garten, die ich vorher noch nicht gesehen habe. Sie begrüßt alle und kommt dann auf mich zu. „Hi, ich bin Kimberly, die Freundin von Obi." begrüßt sie mich und hält mir die Hand hin. Ich schüttle diese und erwidere dann: „Hey, ich bin Lina." Sie dreht sich wieder um und geht zu Obi, die uns währenddessen beobachtet hat. Das ist also ihre Freundin. Interessant.
Ich löse meinen Blick von den beiden und gehe zu meiner Schwester. „Brauchst du Hilfe?"frage ich sie. Merle schüttelt den Kopf. „Feli und ich schmeißen den Grill an. Geh und hab Spaß." erwidert sie lächelnd. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und geselle mich dann zu Lynn. Ich merke mal wieder, wie sehr mir meine beste Freundin gefehlt hat. Wir quatschen eine Weile und mittlerweile habe ich auch schon mein zweites Bier getrunken. Jetzt gibt es allerdings erstmal essen, worüber ich sehr froh bin.
Nach dem Essen helfe ich Merle mit dem aufräumen, wobei sie wieder protestiert hat, aber ich habe mich nicht abbringen lassen und ihr trotzdem geholfen. Bevor ich wieder rausgehe, hole ich mir noch ein Bier aus dem Kühlschrank und bringe für Lynn und Sveindis jeweils noch eins mit. Die beiden bedanken sich und wir erzählen weiter. Zwischendurch gleitet mein Blick zu Obi und ihrer Freundin, die sich stets und ständig berühren. Gott, muss man sich so präsentieren.? Mein Gesichtsausdruck muss wohl etwas angewidert gewesen sein, denn Lynn bedeutet mir daraufhin ihr zu folgen. Wir gehen etwas weiter weg und dann sieht sich mich auffordernd an. „Was ist?" frage ich sie unschuldig. „Wieso bist du so genervt von den beiden? Gönnst du es Obi nicht, dass sie jemand neues hat?" fragt sie mich direkt und ich muss erstmal schlucken. „Nein, so ist das nicht. Ich gönne es ihr, aber man muss sich doch nicht so befummeln." antworte ich und Lynn fängt an zu grinsen. „Du bist eifersüchtig." stellt sie fest, was mich erschrocken zu ihr blicken lässt. Lynn, Merle und Sveindis sind die einzigen, die von der Beziehung damals wussten. Ich weiß nicht, ob Obi es noch wem anders erzählt hat, aber so ist bis jetzt mein Stand der Dinge. „Ich bin nicht eifersüchtig. Ich habe schließlich selbst eine Freundin, schon vergessen?" antworte ich und trinke mein Bier aus. „Das weiß ich, aber hast du mit Obi schon komplett abgeschlossen?" fragt sie mich behutsam. Tja..darauf hätte ich selbst gerne eine Antwort. „Ich weiß es nicht.." antworte ich wahrheitsgemäß und gehe dann in die Küche. Lynn kommt mir zum Glück nicht hinterher, da sie mich kennt und weiß, dass ich jetzt Zeit für mich brauche. In der Küche schnappe ich mir ein Glas und befülle es mit Whiskey. Bin ich denn wirklich eifersüchtig? Aber das kann doch nicht sein, oder? Ich bin glücklich mit Mapi und liebe sie. Also macht Lynns Aussage keinen Sinn. Oder doch? Ach fuck, das fickt grade derbe meinen Kopf, weshalb ich den Whiskey in einem Zug austrinke. Ich stelle mein Glas wieder ab und befülle es neu. „Solltest du nicht ein bisschen langsamer machen?" erklingt dann Obis stimme, welche zu mir in die Küche tritt. „Was geht es dich an?" frage ich kühl und trinke das Glas wieder in einem Zug aus. „Hast du ein Problem mit mir?" fragt sie mich. Ich schüttle den Kopf und mache mir dann eine Mische. Wenn ich das Zeug weiterhin pur trinke, dauert es wirklich nicht mehr lange, bis ich unter dem Tisch liege. Obi beobachtet mich eine Zeit lang und dann verändert sich ihr Blick. „Schon komisch.." fängt sie an und holt sich dann ein Bier. „Was ist komisch?" frage ich nach. „Vor einem Jahr haben wir uns getrennt, weil du keine Fernbeziehung wolltest. Und jetzt hast du auf einmal eine." stellt sie kühl fest. „Na und? Was interessiert es dich jetzt noch? Du hast doch jetzt nh neue Puppe." antworte ich ihr und verlasse dann mit meinem Glas die Küche. Wie mich diese Frau aufregt.
Ich gehe zurück zu Lynn und sie erkennt sofort, dass ich miese Laune habe. Zum Glück fragt sie aber nicht weiter nach und lenkt mich so gut es geht von dem ganzen ab. Obi ist mittlerweile auch wieder draußen und steckt Kimberly ihre Zunge in den Hals. Ich verdrehe nur die Augen und widme mich dann meinen Gesprächen wieder.