Kapitel 24

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Lina's POV:

Ich liebe dich Lina
An nichts anderes kann ich denken, seitdem ich im Flugzeug sitze. Sie liebt mich immer noch...und ich? Was mache ich? Anstatt ihr zu sagen, dass ich sie auch liebe, bin ich wieder mal abgehauen. Aber ich musste gehen. Erstmal muss ich alles in Barcelona klären, das habe ich mir vorgenommen. Auch wenn ich Obi jetzt vielleicht verloren habe...
Zum Glück habe ich einen Fensterplatz und kann wenigstens raus gucken. Größtenteils nutze ich diese Gelegenheit um meine vielen Tränen zu verstecken. Allerdings hat das bis jetzt noch nicht so gut geklappt, weil das Mädchen neben mir, mir schon Taschentücher gereicht hat.
Da ich den ganzen Flug über nur nachdenke, vergeht dieser auch schnell und ich befinde mich nun in Barcelona. Mapi habe ich nicht erzählt, dass ich schon früher komme, da die Entscheidung ja relativ spontan kam. Ich hoffe nur, dass sie auch zuhause ist und vor allem dass sie noch wach ist, weil es schon ziemlich spät ist.
Zum Glück dauert die Fahrt zu ihrer Wohnung nicht lange und nun stehe ich hier. Ich atme noch einmal tief durch und drücke dann auf die Klingel. Ich werde ins Haus gelassen und muss an der Wohnungstür feststellen, dass nicht Mapi dort steht, sondern Ingrid. „Hey, was machst du denn hier?" fragt sie mich direkt, als sie mich sieht. „Hey, das gleiche könnte ich auch dich fragen. Hab beschlossen schon früher herzukommen." antworte ich ihr. „Achso. Ja wir haben hier ein bisschen gechillt und so. Ich mache mich dann auch mal los." sagt sie zu mir und zieht sich an. Ich trete in die Wohnung ein und dann kommt auch schon Mapi in den Flur, die mich verwundert anguckt. „Hey, sorry dass ich schon früher kam." begrüße ich sie entschuldigend und ziehe sie in eine Umarmung, die sie erwidert. „Kein Problem." Antwortet sie mir. „Ich mache mich dann auch los." sagt Ingrid und umarmt uns beide zum Abschied.
Mapi und ich gehen ins Wohnzimmer und setzen uns auf die Couch. „Also gibt es einen Grund warum du schon früher hier bist oder einfach nur so?" fragt sie mich auch schon direkt. „Ja den gibt es tatsächlich...Ich muss unbedingt mit dir reden..." antworte ich und merke, wie mir der Atem stockt. „Du kannst mit mir über alles reden." versucht sie mich zu ermutigen und schenkt mir ein Lächeln. Ich entscheide mich dafür nicht direkt mit der Tür ins Haus zu fallen und erzähle ihr erstmal von dem Transferangebot. „Das ist doch super!" erwidert sie freudig, aber ich schaffe es nicht, die selbe Freude aufzubringen wie sie. „Du freust dich ja gar nicht." stellt sie fest. „Ach ich weiß auch nicht. Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich meine, hier habe ich euch alle und ihr seit mir auch alle echt ans Herz gewachsen. Aber in Wolfsburg ist einfach meine Familie und ich habe in den letzten Monaten gemerkt, wie sehr ich es liebe für diesen Club zu spielen." antworte ich ihr seufzend. „Und in Wolfsburg ist außerdem Obi." ergänzt sie, was mich schockiert zu ihr gucken lässt. „Wie..wie meinst du das?" fragt ich stotternd nach. „Ich lebe nicht hinter dem Mond Lina. Durch Social Media habe ich viel mitbekommen und Obis Blicke sind mir auch nicht entgangen, als ich zu Besuch war." erklärt sie mir lächelnd, was mich nur noch mehr verwirrt. Sie müsste doch sauer oder traurig sein oder nicht? Ich weiß grade nicht, was ich sagen soll, weshalb Mapi wieder das Wort ergreift. „Liebst du sie noch?" „Ja.." erwidere ich und schon laufen mir wieder Tränen übers Gesicht. „Das ist okay, du kannst nichts für deine Gefühle." versucht sie mich zu beruhigen. „Nein, nichts ist okay. Ich bin mit dir in einer Beziehung und habe einen schrecklichen Fehler gemacht." Platzt es mir raus. „Du hast mit Obi geschlafen oder?" fragt sie nach, obwohl sie sich die Antwort wahrscheinlich schon denken kann. Ich nicke und sage dann: „Es tut mir so leid. Ich wollte dich nie verletzen und ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst." Ich wische mir meine Tränen weg, die scheinbar kein Ende nehmen wollen. Mapi seufzt. „Ich hasse dich nicht." erwidert sie, was mich verwundert nach oben blicken lässt. „Tust du nicht?" „Nein, tue ich nicht. Ich meine klar war das eine Scheißaktion, aber ich fühle mich nicht so krass verletzt, weil.." fängt sie an und bricht dann aber ab. Ich warte gespannt, bis sie weiterredet. „Weil ich mich glaube in jemand anderen verliebt habe.." gesteht sie mir. Damit habe ich tatsächlich nicht gerechnet, aber wer bin ich um ihr deswegen sauer zu sein? Nach der Sache mit Obi habe ich sowieso kein Recht dazu irgendwie pissig zu sein. Außerdem, wie sie es eben schon gesagt hat, kann man nichts für seine Gefühle.
„...in Ingrid.." fügt sie noch hinzu. Nach der Situation an der Tür und weil die beiden schon oft etwas miteinander gepostet haben, hätte ich es mir auch denken können. Ich freue mich tatsächlich für sie, weil die beiden echt gut zusammen passen würden und weil ich Mapi einfach alles Glück der Welt wünsche. Dies sage ich ihr auch.
Mapi erzählt mir, wie sie es in den letzten Wochen gemerkt hat, dass sie halt Gefühle für Ingrid entwickelt hat und von ihren Erzählungen her, scheinen ihre Gefühle erwidert zu werden.
Wir erzählen eine Weile darüber, bis Mapi das Thema wechselt. „Und wie sieht es jetzt bei dir aus wegen Obi?" fragt sie mich. „Ich habe keine Ahnung... sie will wahrscheinlich eh nicht mehr mit mir reden.." gebe ich zurück und seufze frustriert. „Wieso denkst du das?" „Weil sie vorhin zum Flughafen gekommen ist und mich gebeten hat nicht zu gehen. Sie meinte, dass sie mich liebt und ich bin einfach gegangen.." antworte ich ihr. Bei dem Gedanken daran schießen mir direkt wieder Tränen in die Augen. „Du solltest einfach nochmal mit ihr reden und ihr deine Gründe erklären, warum du gehen musstest. Ich denke, sie wird das schon verstehen." meint sie. Ich erwidere darauf nichts, da ich schon wieder völlig in Gedanken bin. „Du solltest einfach mal eine Nacht über alles schlafen." sagt sie nach einer Weile und steht auf. Ich stehe ebenfalls auf und schaue sie an. „Was ist jetzt eigentlich mit uns?" Frage ich nach. „Ich denke es wäre das beste unsere Beziehung im guten zu beenden. Wir beide lieben jemand anderen und da wäre es nicht sinnvoll weiter eine Beziehung zu führen." entgegnet sie. „Du hast recht...Soll ich mir eine andere Bleibe suchen? Bestimmt hat irgendein Hotel noch ein Zimmer frei." frage ich sie. „Oh Gott nein. Du kannst selbstverständlich hier bleiben, solange du möchtest. Du bist mir immer noch extrem wichtig und ich möchte dich auch nicht aus meinem Leben streichen, nur weil wir uns getrennt haben." antwortet sie mir lächelnd. Ich gehe auf sie zu und schließe sie in eine feste Umarmung. „Danke, für alles. Ich möchte dich auch nicht mehr missen. Ich bin so dankbar dafür, dass ich dich kennenlernen durfte und dass du Teil meines Lebens bist." flüstere ich ihr zu. „Geht mir genauso." bekomme ich als Antwort zurück. Wir lösen uns voneinander und Mapi bietet mir ihr Bett an, was ich aber dankend ablehne und mich wieder auf die Couch verkrümle. Vorher gehe ich mich noch schnell im Bad Bett fertig machen.
Hoffentlich hat Mapi recht und eine Nacht über alles schlafen hilft mir wirklich weiter.

finding back to us - Part IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt