Kapitel 12

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Pov Xaver:

Als ich zu mir kam, vernahm ich verschwommen helle Lichter um mich herum und ich wurde vermutlich von jemandem über der Schulter getragen. Meine Hände waren noch immer zusammengebunden, genauso wie auch meine Beine. Mir war schlecht und ich spürte, dass ich noch immer dieses komische Ding über meinem Mund hatte. Ich sah nach links und rechts und erkannte lange weiße Wände und einen Fußboden aus Granit. Wir hielten an und es ertönte ein komisches Gong-Geräusch. Wir gingen einige Schritte weiter und stellten uns in einen kleinen Raum. Die Wände waren ebenfalls weiß und an der linken Seite des kleinen Raumes befanden sich Knöpfe mit Zahlen drauf. Der Mensch, der mich trug, drückte einen dieser Knöpfe und der Raum schien sich irgendwie nach oben zu bewegen, zumindest hörte es sich so an. Aufeinmal überkam mich ein schlagartiges Übelkeitsgefühl und ich spürte, wie alles in mir hochkam. Ich versuchte es zurückzuhalten und es wieder runterzuwürgen, was jedoch dazu führte, dass mir noch schlechter wurde. Die Menschen schienen dies zu bemerken und sagten irgendwas, was ich nicht verstand. Kurz darauf übergab ich mich auch in den kleinen Raum. Zum Glück war dieses Ding in meinem Gesicht aus kleinen Gittern, sonst wäre es wirklich eklig für mich geworden. Die Menschen riefen was entsetztes und der Raum kam scheinbar zum Stehen. Wir verließen ihn und gingen erneut einen langen Gang entlang. Diesmal hielten wir jedoch vor einer Tür. Die zwei anderen Männer, welche uns begleiteten, standen nun hinter mir und sahen mich verachtend an. Natürlich bekamen sie von mir den selben Blick.
Als sich die Tür öffnete, wurde ich unachtsam in den Raum geworfen. Ein brennender Schmerz durchzog meinen Rücken und instinktiv legte ich meine Hand auf den Bauch. "War er brav?", fragte irgend so ein alter Sack. Als ich aufsah, erkannte ich, dass der Typ, welcher mich getragen hatte, der gleiche war, welcher mich in dieses fliegende Ding schleppte und den anderen Befehle gab. Vielleicht war er ja auch soetwas wie der Alpha.
Der alte Mann kniete sich vor mich, nahm mein Kinn in die Hand und betrachtete mein Gesicht von allen Seiten. "Du hast aber wirklich schöne rote Augen. Aggressiv und bedrohlich, dass gefällt mir.", plapperte der Kerl. Ich verstand nicht, was er wollte und fing an tief zu knurren. Sofort ließ der Typ von mir ab und wich einige Schritte zurück. Er wandte sich an den komischen Alpha Mensch und meinte: "Konntet ihr keinen weniger aggressiven Hund finden?"
"Bei allem Respekt Sir, dieser war leider der einzige, der die Narkose überstanden hat. Diese Viecher sind dazu auch noch wirklich schwer zu schnappen." Man konnte deutlich erkennen, dass der alte Sack den anderen übergeordnet war, wodurch ich davon ausging, dass er am höchsten in der Rangordnung stand. Er nickte leicht und sagte: "Verstehe. Schafft ihn in den Käfig und danach kann ich dir das Geld geben." Auf diese Aussage hin, packten mich die zwei anderen Männer und schleiften mich durch den Raum. Er war unglaublich groß, mit vielen schwarzen Fenstern und tropischen Pflanzen. Der Boden war schwarz und mitten im Raum befand sich ein riesiger weißer Teppich und darauf ein großes weißes Ledersofa und daneben zwei Ledersessel. Die Deckenleuchten strahlten ein weißes Licht aus, was schon fast schmerzhaft in den Augen war.
Ich wurde von den zwei Männern in einen großen Käfig, an der Wand, neben dem Sofa gesperrt. Die Gitterstangen verliefen bis zur Decke und im Käfig befand sich ein Feldbett mit einem Kissen und einer dünnen Decke. Daneben zwei Schüsseln, eine mit Wasser, die andere mit stinkenden Kugeln, welche fast aussahen wie Hasenkot. Das metallische Schloss der Tür erklang und ich bemerkte erst jetzt, dass meine Fesseln gelöst wurden. Sofort sprang ich auf und rannte zu der Käfigtür, allerdings war diese bereits verschlossen. Ich rüttelte an den Gitterstäben, jedoch rührte sich nichts. "Ihr Wichser! Lasst mich raus!", rief ich wütend, wurde jedoch ignoriert. Ich knurrte frustriert und rüttelte ein letztes Mal an den Stangen. Die Menschen standen noch an der Tür und ich sah, wie der alte Sack den anderen Männern einen Batzen an grünen Blättern in die Hand drückte. Diese sagten noch etwas und gingen dann. Der Alte kam auf mich zu und betrachtete mich belustigt. Er leckte sich über die Lippen und meinte: "Bei diesen Anblick, fallen mir so viele Sachen ein, die ich mit dir anstellen möchte aber du hast Glück. Ich gebe dir noch etwas Zeit, dich an die neue Umgebung zu gewöhnen."
"Du Bastard!", rief ich und schlug gegen die Gitter. Der Mann ging ein paar Schritte zurück und sagte überrascht: "Oho. Du scheinst ganz schön viel Temperament zu haben. Keine Sorge, ich werde dir schon noch beibringen, wem du dich hier unterzuordnen hast. Vorerst wirst du den Maulkorb auch erstmal behalten." Der Typ lachte und ging dann. Ich sah ihm noch kurz hinterher und als er völlig aus meinem Blickfeld verschwunden war, sackte ich zu Boden. "Dieses Ding nervt.", murmelte ich zu mir selber und versuchte irgendwie dieses Ding von meinem Gesicht zu lösen. Es hinderte mich daran, meinen Mund richtig aufmachen zu können und erschwerte mir das Atmen. Doch so sehr ich es auch versuchte, es ging nicht ab. Ich seufzte enttäuscht und lehnte meinen Kopf an die Eisenstangen. "Wie es Dan wohl gerade geht?", fragte ich mich und legte unterbewusst die Hand auf den Bauch. Niedergeschlagen zog ich meine Beine an mich ran und vergrub darin mein Gesicht. Ich hätte Dan und die anderen nicht im Stich lassen dürfen. Hätte ich früher reagiert, hätten mich diese dreckigen Menschen nie gefasst. Hoffentlich finde ich schnellst möglich einen Weg nach Hause. "Hoffentlich kommen wir schnell nach Hause.", murmelte ich und strich mir sanft über den Bauch.

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