Kapitel 3

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Pov Dan:

"Aber wie kommt es, dass ich noch nie davon gehört habe?", wollte ich wissen. Mia antwortete: "Nun, es ist wirklich selten, dass der Mate des Alphas dem gleichen Geschlecht angehört. Darum ist es auch nicht so bekannt, da es nur selten vorkommt."
"Und es wird wirklich von Xaver und mir verlangt, ein Kind zu bekommen?"
"Ja. Und das am besten noch vor der Ehe, ansonsten kann es sein, dass ihr keinen anerkannten Nachfolger bekommt." In meinem Kopf versuchte ich alles, so gut es ging, zu verarbeiten. Wer hätte gedacht, dass es so anstrengend war mit einem Alpha zusammen zu sein? Niedergeschlagen ließ ich meinen Kopf auf den Tisch fallen. Mia streichelte mir sanft durchs Haar und meinte: "Mach dir keinen Kopf. Ihr habt schon so viel durchgemacht, da ist das nur eine Kleinigkeit." Ich sah zu Mia auf, welche mir aufmunternd zulächelte. "Danke."
"Nichts zu danken."
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bevor es fast Abends war und wir uns verabschiedeten.

Ich lag auf dem Sofa und überlegte, wie ich Xaver am besten von der Sache mit dem Kind erzählen sollte. Wir waren beide noch sehr jung und ich wusste nicht, auf Xaver das überhaupt wollte. Ein Kind zu erziehen war viel Arbeit und um ehrlich zu sein konnte ich mir Xaver nicht als Familienvater vorstellen. Ich musste kichern, als vor meinem inneren Auge ein Bild von Xaver mit einem kleinen Kind erschien. Sicher wäre er zum ersten Mal in seinen Leben komplett überfordert.
Aufeinmal hörte ich das Klicken der Tür und sah den völlig erschöpften Xaver reinkommen. Murrend ließ er sich, zwischen meine Beine, auf mich fallen und schloss die Augen. "So anstrengend?", fragte ich belustigt. Mein Partner nickte schwach mit dem Kopf. Ich strich ihm behutsam durchs Haar und grauelte seine weichen Ohren, wodurch er einen zufriedenen Laut von sich gab. "Xav?", fragte ich schließlich vorsichtig und der Befragte sah mich aufmerksam an. "Wir werden ja bald heiraten.", fing ich an. Xaver sah mich mit seinen roten Augen an und bestätigte meine Aussage. Ich sah verlegen zur Seite und überlegte, was ich als nächstes sagen sollte. "Mia hat mir heute erklärt, dass von dem Alpha erwartet wird noch vor der Eheschließung einen Nachkommen zu zeugen." Der Blondschopf sah mich verwirrt an. "Ja, und?" Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte Xaver nicht in die Augen zu sehen, dafür war mir die Sache einfach zu unangenehm. "Sie hat mir auch erzählt, dass männliche Alphas in der Lage sein sollten, auch Kinder zu kriegen und na ja, du bist ein männlicher Alpha, deshalb..." Xaver richtete sich hastig auf. "Soll das etwa heißen du willst, dass ich schwanger werde!?"
"N-Nein, also schon aber..." Xaver stand auf und ging Richtung Schlafzimmer, als er noch entsetzt meinte: "Ich geh ins Bett!"
"Warte! Xav, so habe ich das nicht gemeint! Xav!" Doch schon ertönte der laute Knall, der Schalfzimmertür und Xaver war verschwunden. Ich ließ meinen Kopf in den Nacken fallen und seufzte. Jetzt hatte ich es echt vermasselt. Zumindest wusste ich jetzt schonmal, dass Xaver über alles Bescheid wusste, was auch logisch war, denn er ist ein Alpha, und nicht gut darauf zu sprechen schien. Leider kann er manchmal echt ein sturer Esel sein und ich würde es heute definitiv nicht mehr schaffen, mit ihm reden zu können. Darum beschloss ich ihn für eine Weile in Ruhe zu lassen und erst später ins Bett zu gehen.

"Und er ist wirklich ohne ein weiteres Wort ins Bett gegangen?", fragte Mia ungläubig. Ich nickte traurig. Wir saßen wieder an dem gleichen Tisch wie gestern und ich berichtete Mia von Xavers gestriger Reaktion. "Er braucht bestimmt nur etwas Zeit." Ich nickte niedergeschlagen. "Hey, Leute! Lange nicht gesehen. Wie geht's euch?", rief Jack, wie aus dem Nichts, und setzte sich zu uns. "Hi Jack. Wir klären gerade Dans Beziehungsproblem.", erklärte Mia. Sofort schien Jack zu wissen, worum es geht. "Ohhh, verstehe. Die Sache mit dem Kind, richtig?" Ich sah Jack ungläubig an. "Sag nicht, dass selbst du schon über alles Bescheid weißt.", grummelte ich. Jack sah mich freudig an und sagte: "Doch, na klar. Der Urgroßvater des Vaters meines Großcousin war mal ein Alpha, welcher einen ebenfalls männlichen Partner hatte." Ich seufzte und fragte: "Und wie haben die es gemacht?" Jack überlegte kurz und antwortete: "Sie haben natürlich ein Kind zusammen gehabt. Allerdings war der Urgroßvater des Vaters meines Großcousin nicht so ein Sturkopf, wie Xaver." Was Jack sagte, machte mich noch unzuversichtlicher. Zwar überlegten wir drei uns noch einige Strategien, wie wir Xaver überzeugen könnten, doch im Endeffekt lag es an mir, ihn umzustimmen.
"Ich glaube ich muss dann mal los. Danke für eure Hilfe, Leute.", bedankte ich mich bei meinen Freunden und stand auf. "Gerne doch und keine Sorge, das wird schon. Du musst einfach an dich und Xaver glauben." Ich lächelte schräg. "Ja."
Hoffentlich hatte sich Xaver heute wieder eingekriegt.

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