Survivor

Kapitel 16

Pov Dan:

"Es stimmt. Die Menschen haben ihn mitgenommen und ich bin hier, um vielleicht eine Möglichkeit zu finden ihn zu retten.", erklärte ich Julian. Er strich sich ungläubig durch die Haare. "Oh Mann, dass ist gar nicht gut. Tut mir wirklich leid, ich wusste nicht, dass soetwas passiert ist."
"Schon gut."
"Diese Menschen sind wirklich grausam. Wenn du magst, kann ich dir aber vielleicht helfen." Ich sah hoffnungsvoll zu dem Älteren auf. Dieses Angebot von Julian, machte mich unglaublich glücklich. "Würdest du das wirklich tun?", fragte ich ungläubig. Julian nickte und meinte: "Euer Rudel und somit auch Xaver, ist für alle anderen ein wichtiger Stützpunkt in der Inselstruktur. Sollte diese zusammenbrechen, sind wir alle geliefert." Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Endlich gab es Hoffnung einen Weg zu finden, Xaver zurückzuholen. "Dankeschön, dass würde mir wirklich viel bedeuten.", gab ich fast weinend zur Kenntnis. Julian lachte leicht. "Warum denn so emotional?" Ich bemerkte wie mir eine Träne die Wange runterfloss und wischte diese weg. "Tut mir leid." Der Alpha winkte meine Entschuldigung ab. "Ich habe jemandem in meinem Rudel, der die Sprache der Menschen in den letzten Tagen genauer untersucht hat und mittlerweile auch selbst etwas sprechen kann. Vielleicht würde dir das ja etwas helfen." Ich nickte hastig. Hätten wir jemand an unserer Seite, der die Menschensprache kann, hätten wir sicher ein leichteres Spiel voran zu kommen. "Das wäre wirklich von großem Nutzen!" Julian pfiff kurz und und ich blickte erwartungsvoll zur Seite. Eine Person mit dunklen Haaren und dunkelgrünen Augen kam zum Vorschein und leider Gottes kannte ich diese Person nur zu gut. "Vielleicht erinnerst du dich noch an Max, ihr habt euch ja jetzt eine Weile nicht gesehen.", meinte Julian freudig. Max und ich sahen uns misstrauisch an. Wir konnten schon damals nicht wirklich gut miteinander, als ich noch im Rudel war. Max konnte mich noch nie sonderlich leiden. Er versuchte immer aus allem ein Wettbewerb zu machen und zu zeigen, dass er besser war als ich und das nur, weil ich mit dem Sohn des Alphas befreundet war. Warum musste er ausgerechnet unsere Rettung sein? "Hallo Dan. Lange nicht mehr gesehen. Wie geht's dir denn?", fragte Max sarkastisch. Ich zwang mir ein Lächeln auf. "Ausgezeichent, Max." Ich betonte den Namen, des Angesprochenen, besonders stark, wodurch er fest die Zähne zusammenbiss. Julian merkte die Spannung zwischen uns. Er klatschte einmal in die Hände und erzielte somit unsere Aufmerksamkeit. "Max, du wirst Dan eine Weile zur Seite stehen müssen. Verhalte dich ihm gegenüber also respektvoll. Er ist nicht länger einer von, sondern ein Mitgleid aus Xavers Rudel. Einen Streit mit ihn können wir nicht gebrauchen." Max sah beleidigt zu Boden, doch widersprach nicht. Im ganzen Rudel, hatte er schon immer am meisten Respekt vor unserem Alpha und respektierte immer seine Entscheidungen. "Und warum soll ich ihm zur Seite stehen?", fragte Max genervt. "Xaver wurde von den Menschen entführt und Dan braucht deine Hilfe, um ihn zu retten. Von uns allen, bist du der einzige, der zumindest etwas die Menschensprache versteht." Max schnallste genervt mit der Zunge und rollte die Augen. "Geht klar.", erklärte er schließlich widerwillig. "Dann wäre das ja geklärt.", meinte Julian froh. Kurz darauf hörten wir auch, wie der Alpha Mario alle zusammen rief. Er war nach Xaver einer der angesehensten Alphas der Insel und dies brachte er auch ohne Zweifel zum Ausdruck. Mario galt als gerechter und ehrlicher Alpha, welcher immer alles versuchte auf friedliche Weise zu klären, jedoch konnte er auch ganz schön rabiat werden.
Er erklärte uns allen die Lage, wie wir am besten vorgehen sollten und das wir, für die Zeit wo die Menschen auf der Insel sind, auf jegliche Konflikte zwischen den Rudeln verzichten sollten. Es waren alle von der plötzlichen Belagerung betroffen und mussten einige Rückschläge einstecken. Jeder der Alphas stimmte Marios Vorschlägen zu und einigten sich auf Waffenstillstand für unbestimmte Zeit.
Nach der Versammlung, verabschiedete ich mich von Julian und dankte ihm nochmal für alles. Dieser plötzliche Sinneswandel von ihm war überraschend, kam mir jedoch sehr zu Gute und ich freute mich, nicht mehr auf Kriegsfuß mit ihm zu stehen. Max kam mit mir mit, zu den anderen. Bestenfalls könnten wir heute noch anfangen an einem Plan zur Befreiung von Xaver arbeiten. Kurz bevor wir losging, hielt mich Julian nochmal an. Ich sah verwirrt zu ihm auf. Er lehnte sich zu mir runter und flüsterte mir ins Ohr: "Rette deinen Verlobten." Ich errötete stark und sah Julian verdutzt an. "W-Woher-", setzte ich an, doch konnte meine Frage nicht beenden. Julian lachte und deutete auf den Ring, um meinem Finger. "Einem wahren Alpha entgeht nichts." Ich lächelte beschämt und der Alpha tat es mir gleich.
Die ganze Zeit, wechselten Max und ich kein Wort, bis wir beim Lager ankamen. Mia und Jack erwarteten mich bereits. "Dan! Wie war's?", fragte Mia aufgeregt. "Konntest du irgendwas hilfreiches rausfinden?", ergänzte Jack. Ich kratzte mir verlegen am Hinterkopf und meinte: "Schon, irgendwie-"
"Wer ist das?", fragte Jack und deutete auf Max, welcher hinter mir stand. "Das wollte ich gerade sagen. Das ist Max. Er ist ein Mitglied meines alten Rudels und wird uns bei der Sache mit Xaver helfen." Max kam hinter mir hervor und stellte sich vor: "Hallo."
"Hallo.", erwiderten Mia und Jack gleichzeitig. "Aber wie kommt es, dass uns jemand aus deinem alten Rudel hilft?", fragte Jack verwirrt. Ich antwortete: "Ich habe mit Julian geredet. Wir haben unsere Streitigkeiten vergessen und fangen nochmal neu an. Als ich ihn von Xaver erzählte, bot er mir Max als Hilfe an. Er kann nämlich zu einem kleinen Teil die Menschensprache verstehen."
"Du kannst also verstehen, was die Menschen sagen?", wollte Mia interessiert wissen. Max errötete leicht und erwiderte: "Ein bisschen, ja."
"Wie cool, dass wird uns bestimmt von großem Nutzen sein."
"K-Kein Ding." Mich beschlich das leise Gefühl, dass Max Mia gegenüber nicht ganz abgeneigt war. Aber mich sollte das nicht stören, sicher kann das nur von Vorteil sein. Wir redeten noch kurz und fingen dann an einen Plan auszuarbeiten. Endlich hatte ich Zuversicht, meinen Partner wiedersehen zu können. Hoffentlich ging es ihm gut.