Pov Dan:
"Okay, also gehen wir nochmal alles durch. Jack und Max, wir schleichen uns unauffällig in den riesigen Stahlvogel der Menschen. Mia, du hältst hier die Stellung.", versicherte ich mich. Die besagten Personen nickten jeweils und ich atmete tief durch. Wir hatten zwei Tage gebraucht, um einen halbwegs guten Plan zu entwickeln, Xaver zu retten. Zwar hatte dieser Plan keine hundertprozentige Erfolgschance aber uns blieb nichts anderes übrig. Wir konnten beobachten, wie die Menschen in den letzten Tagen immerwieder in das Stahlding gingen, irgendwo hinflogen und wieder zurückkamen. Wir gingen davon aus, dass sie dort hinflogen, wo Xaver war. Unser Plan bestand darin, uns in den Stahlvogel zu schleichen und in das Lager der Menschen einzudringen. Theoretisch recht einfach, jedoch war die Praxis ganz schön riskant.
Mia hatte sich bereit erklärt die Leitung des Rudels zu übernehmen, so lange wie wir fort waren.
"Wir sollten langsam los. Die Menschen fangen schon an, ihre Sachen in das Ding zu stellen.", deutete Jack an. "Passt bitte auf euch auf.", sagte Mia besorgt. Wir lächelten ihr zu und ich meinte: "Keine Sorge, uns wird nichts passieren. Pass du auf die anderen und auf dich auf, ja?" Mia nickte und verabschiedete uns. Sie ging zum Rudel und Max, Jack und ich machten uns bereit, für unsere Mission.
Unauffällig schlichen wir an den Menschen vorbei, zum Strand, wo der große Stahlvogel stand. Zum Glück, hatten die Menschen einige Kisten herumstehen, wo hinter wir uns ebenfalls verstecken konnten. Max führte uns an. Wir hockten alle drei hinter einen Stapel von Kisten. In der Nähe stand ein Mensch, der gerade Wache hielt. Max drehte sich zu uns um und deutete mit Handzeichen an, wir sollen leise sein. Jack und ich nickten und Max beobachtete den Menschen. Als er sich gerade wegdrehte meinte Max leise: "Jetzt!" Er schlich vorsichtig aber mit schnellen Schritten vorbei an dem Menschen, in das Stahlding. Dort versteckte er sich hinter einer Kiste und zeigte uns, dass wir ihm folgen sollten. Ich sah nochmal kurz zum Menschen und als ich sicher war, dass er gerade nicht zu uns sah, ging ich den gleichen Weg wie Max. Jack wollte mir ebenfalls folgen, jedoch blieb er irgendwo hängen, fiel zu Boden und erzeugte dadurch ein Geräusch, was den Menschen aufmerksam machte. Ich stand gerade schutzlos da und sah panisch zu Jack. Dieser sah ebenfalls panisch zu mir und dann zum Menschen. Es ist aus, dachte ich, doch in dem Moment kam die Rettung. Max reagierte auf die Situation und rief: "Am Waldrand, wurde einer dieser Tiere gesehen!" Ich wusste nicht, was er sagte aber der Mensch verstand es und rannte eilig davon. Ich atmete erleichtert aus und auch Jack entspannte sich. Zügig schlossen wir uns Max an und versteckten uns im Stahlvogel. "Mann, war das knapp.", meinte ich erleichtert. "Tut mir leid. Ich war über meine Füße gestolpert uns hätte es fast vermasselt.", entschuldigte sich Jack. Ich winkte dies ab und erklärte: "Mach dir nichts draus, es ist ja nichts passiert."
"Ja, dank mir. Hätte ich nicht reagiert, hätte der Mensch euch entdeckt und unser ganzer Plan wäre gescheitert.", motzte Max und sah dabei zu Jack. Dieser legte schuldbewusst die Ohren an und sah zu Boden. "Jetzt sei doch nicht so gemein, Max. Das hätte jedem passieren können.", verteidigte ich meinen Freund. Der Schwarzhaarige wandte sich zu mir und betrachtete mich missgünstig. "Seit wann setzt du dich denn so für andere ein? Ich dachte du könntest anderen nur in den Rücken fallen." Diese Aussage traf mich zutiefst. Früher oder später musste Max ja auf dieses Thema kommen. "Das hat damit doch nichts zutun! Was passiert ist, ist passiert. Außerdem hat Julian selbst gesagt, wir sollen die Vergangenheit ruhen lassen.", erwiderte ich ernst. Zwischen uns herrschte eindeutig dicke Luft, was wir eigentlich gar nicht gebrauchen konnten. Jedoch konnte ich die Sache auch nicht auf mir sitzen lassen. "Er hat das vielleicht gesagt aber das gilt nicht für mich. Für mich bist du immernoch ein Verräter des Rudels!"
"Warum beleidigst du Dan aufeinmal so? Er hat dir doch nichts getan!", versuchte Jack mich zu verteidigen. "Schon gut Jack.", erklärte ich, "Wenn ich für Max ein Verräter bin, kann man das nicht ändern. Allerdings heißt das nicht, dass du deswegen so auf mich oder meine Freunde herabschauen kannst." Max fletschte angepisst die Zähne. "Du scheinst wohl zu vergessen, dass ich nicht freiwillig hier bin. Ich verstehe nicht, warum Julian dir verziehen hat und ich verstehe auch nicht, warum er will, dass ich dir helfe diesen Xaver zu finden aber ich respektiere ihn und seine Entscheidungen. Ich habe also jedes Recht auf dich herabzuschauen, wenn ich das will." Jack und ich sahen Max wütend an. Unser kleiner Streit wurde jedoch unterbrochen, als wir hörten, wie die Menschen die große Tür des Stahlvogels schlossen und irgendwas riefen. "Wir können später weiterdiskutieren. Jetzt müssen wir uns erstmal an den Plan halten.", erklärte ich leise. Jack und Max nickten leicht. Wir machten uns so klein wie möglich und spürten, wie der Stahlvogel in die Luft abhob. Es war ein komisches Gefühl, es kribelte im Bauch und ein lautes Motorengeräusch erklang. Wir wussten nicht wo es jetzt hinging aber zumindest hatten wir den ersten Teil unseres Planes geschafft. Wenn alles gut läuft, würde ich Xaver bestimmt bald wiedersehen. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
Später wurde ich von Jack geweckt. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war und auf wir uns noch in der Luft befanden. Max sah hinter einer der Kisten hervor und beobachtete aufmerksam die Umgebung. "Auch schon wach?", fragte er sarkastisch und sah zu mir. Ich erwiderte darauf nichts. Ein knarrendes Metallgeräusch erklang und ich sah, wie sich die Tür des Stahlvogels öffnete. Draußen war es dunkel und die Menschen beleuchteten etwas. Als die Luft rein war, schlichen ich und die anderen vorsichtig aus dem Stahlding raus. Draußen war es eindeutig kälter und alles war so hell und grell beleuchtet, dass man nicht einmal die Sterne sah. Wir befanden uns auf einem riesigen Platz, wo viele Leute in leuchtend gelber Uniform rumliefen und mit irgendwelchen Lichstäben rumleuchteten. Auf dem Platz standen auch noch einige andere der Stahlvögel, manche größer, manche kleiner. Max führte uns zu einem kleinen Tor, bei einem Dratzaun, welcher das Gelände absperrte. Als wir durch dieses durchgingen, erblickte ich riesige Gebäude, welche bis zum Himmel reichten, überall grelle Lichter und der Boden war aus Stein. Jedeglich einige Bäume standen am Rand, des Betonweges, auf welchem komische und laute Metallbären mit Menschen innendrin, rumfuhren. Jack und Max waren mindestens genauso beeindruckt von dem ganzen, wie ich. Dies war also die Welt der Menschen. Niemals hätte ich mir soetwas vorstellen können, nichtmal im Traum. Wie zur Hölle sollten wir hier nur Xaver finden?
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Survivor
RomanceSeit Dan offiziell dem Rudel von Xaver beigetreten ist, sind bereits zwei Jahre vergangen. Die zwei sind unzertrennlich und immer für einander da. Eigentlich perfekt, wäre da nicht dieses eine Problem. Bei der Frage, um den Nachwuchs, hat das Paar g...