Kapitel 8

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Pov Xaver:

Ich hatte die ganze Zeit ein Schwindelgefühl und immer wenn jemand was von mir wollte und mit mir sprach, fiel es mir schwer bei der Sache zu bleiben. Mich kotzte seit einigen Wochen gefühlt alles nur noch an und manchmal wollte ich mich wegen des Drucks einfach nur in eine Decke kuscheln und heulen. Ich war gestresst und konnte kaum noch richtig schlafen. In den Nächten musste ich mich gefühlt aller fünf Minuten übergeben und ständig hatte ich das Gefühl, etwas würde mir auf den Bauch drücken.
Etwa zur Mittagszeit rum, hielt ich es nicht mehr aus und musste den Rest wohl oder übel Jack überlassen. Aufgrund seiner Position, hatte ich ihm bereits von der Schwangerschaft erzählt. Ich war wirklich froh, dass er so großes Verständnis dafür hatte und ich mich auf ihn verlassen konnte.
Als ich nach Hause kam, war Dan noch bei der Jagd und ich war alleine. Mein Bauch knurrte, obwohl ich erst vor ein paar Stunden was gegessen hatte. Darum beschloss ich mir einfach irgendwas schnelles zusammenzuwürfeln, um das Hungergefühl zu beseitigen. Jedoch merkte ich schnell, dass dies ein Fehler war. Nach vielleicht gerade mal zwei Bissen, wurde mir extrem schlecht und ich rannte ins Bad. Ich hatte es gerade so noch geschafft und übergab mich ins Klo. Gefühlt alles, was ich heute zu mir genommen hatte, landete in der Kloschüssel. Ich sank zu Boden und legte meine Arme auf den Toilettenrand ab. "Verdammt!", fluchte ich und sah wütend zu Boden. Ich hätte nie zustimmen sollen, dieses Kind zu kriegen. Aber ich musste es tun, für das Rudel und für Dan.
Ich lachte kurz. Wer diese Tradition erfunden hatte, war wirklich grausam, dachte ich.
Meine Ohren bewegten sich in Richtung Haustür, als von dieser ein Klacken des Schlosses erklang. "Xav? Bist du da? Jack meinte, dir ging es heute nicht so gut.", hörte ich Dan, vom Wohnzimmer aus, rufen. Ich gab ihm keine Antwort, oder besser gesagt, konnte ich nicht. Ich musste mich erneut übergeben und verschluckte mich dabei etwas. Es klopfte an der Badtür und Dan fragte unsicher: "Xav, ist alles okay?" Als ich ihm darauf wieder keine Antwort gab, hagte er nach: "Xav?"
"Es ist alles gut!", rief ich, unbeabsichtigt wütend. "O-Okay.", hörte ich Dan sagen. Seine Stimme klang etwas verletzt und ich hasste mich dafür, meine Emotion nicht richtig unter Kontrolle haben zu können.
Als es mir besser ging, konnte ich das Bad endlich verlassen und suchte nach meinem Partner. Er war nicht im Wohnzimmer, weshalb ich davon ausging, dass er im Schlafzimmer war. Ich öffnete vorsichtig die Tür und fand den Schwarzhaarigen auf dem Bett liegen. Er laß ein Buch, sah dabei aber etwas bedrückt aus. Ich legte mich vorsichtig neben ihn und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. "Tut mir leid. Ich wollte das eigentlich nicht so böse sagen.", gestand ich leise. Mein Partner klappte sein Buch zu und legte es zur Seite. Er sah mich an und lächelte leicht. "Alles gut, ich weiß doch, dass du in letzter Zeit viel Stress hast." Ich nickte leicht. Dan streichelte mir sanft über den Kopf und ich kuschelte mich noch mehr an ihn. Seine Nähe zu spüren, tat mir unglaublich gut. Alleine schon, dass er überhaupt da war, bedeutete mir unglaublich viel.
Aufeinmal spürte ich eine Art leichtes Ziehen in meinem Bauch und verkranfte leicht. Es wollte einfach immernoch nicht so ganz in meinen Kopf, dass ich nicht nur auf mich, sondern auch auf das kleine Wesen in meinem Bauch, aufpassen musste. Ein Leben mit Kind, war für mich unvorstellbar. Ich wusste, dass sich meiner und Dans Alltag grundlegend verändern würde aber wie genau, konnte ich mir einfach nicht ausmalen.
"Worum ging es in dem Buch, was du gerade gelesen hast?", unterbrach ich die vorherrschende Stille, zwischen Dan und mir. "Nichts besonderes. ", meinte Dan daraufhin. Ich sah ihn skeptisch an und forderte: "Erzähl schon, worum ging's?" Dan seufzte spielerisch. "Seit wann interessierst du dich für meine Bücher?"
"Seit etwa einer Minute. Also, erzähl."
"Bloß etwas zu der Körperstruktur von Loup-gas. Halt sowas wie die Funktionen des Gehirns, der Ohren, wie Informationen der Umwelt verarbeitet werden, Nervensysteme-"
"Laaaangweilig.", unterbrach ich Dans Erzählung, ich verstand sowieso kein Wort. "Ich dachte du wolltest wissen, worum es ging.", sagte Dan belustigt. "Wusste ja nicht, dass du so einen Streberkram liest."
"Streberkram? Soll das etwa heißen, ich bin ein Streber?", fragte Dan entsetzt. Ich grinste ihn herausfordernd an und meinte: "Streber Dan."
"Hey! Das stimmt nicht, ich bin kein Streber!" Dan musste bei seiner Behauptung selbst lachen. Ich drehte mich so, dass ich auf ihm lag und sah ihn tief in die Augen. "Soll ich dir richtige Biologie zeigen?" Dan errötete und ich grinste fresch. "Xav..."
"Mhh?" Ich fing an meine Hüfte gegen Dans Schritt zu drücken und sie zu bewegen. Sein Gesicht wurde immer roter vor Scharm. "Xav, ich... a-also...", stotterte Dan. Ich fand es belustigend ihn so zu necken. "Was denn, Dan?", hauchte ich meinem Partner sanft entgegen, wodurch er noch mehr die Orientierung verlor. Ich beugte mich zu ihm vor und leckte ihm mit meiner Zunge über die Nase. Als ich dies tat, kniff Dan die Augen zusammen. Gerade wollte ich ihm über die Wange lecken, als er mir die Hand vor den Mund hielt und mich ansah. "Xav, ich denke, dass ist keine so gute Idee.", erklärte mein Partner sanft. Ich sah ihn verwirrt und verständnislos an. "Du hast dich erst vor kurzem übergeben und bist generell nicht wirklich fit. Es wäre glaube nicht gut, wenn du dich jetzt so verausgabst. Ich will dir damit auch nichts böses, ich sorge mich nur um dich und das Kind." Dans letzte Worte machten mich stutzig. Durfte ich etwa nicht mal mehr mit meinem Partner schlafen?
Angepisst rollte ich mich von Dan runter und legte mich, mit dem Rücken zu ihm, auf die Seite. "Bist du jetzt etwa böse?", wollte Dan wissen. In meinem Kopf stellte ich auf stur um und gab keine Antwort mehr. Sicherlich verhielt ich mich wie ein kleines Kind aber das war mir egal. Ich hörte nur noch ein Seufzen von Dans Seite, bevor ich merkte, wie er das Licht ausschaltete und sich hinlegte.

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