Kapitel 4

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Pov Xaver:

Ich lag auf dem Bett und hatte mich in meine Decke gekuschelt. Dans Worte wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Zwar wusste ich, dass Dan es irgendwann erfahren würde und es vom Alpha verlangt wurde aber so ganz wahr haben wollte ich es dennoch nicht. Ich war froh, dass Dan nichts bemerkt hatte, als es mir letztes Jahr nicht so gut ging. Als sich mein Körper veränderte, spielte ich dies einfach runter und behauptete krank zu sein. Jetzt hatte ich den Salat. In mir zog sich alles zusammen und ich kuschelte mich weiter ein. Ich wollte kein Kind haben. Für mich bedeutete dies einen weiteren Schwachpunkt zu haben und vieles aufgeben zu müssen. Ich würde meine Pflicht als Alpha eine Zeit lang nicht ordnungsgemäß erfüllen können und müsste Jack alles überlassen. Nicht, dass ich Jack das nicht zutrauen würde aber wichtige Sachen, wie sich um das Rudel zu kümmern, machte ich lieber selbst.
Ich hörte wie sich die Haustür öffnete und jemand das Haus betrat. Offensichtlich war Dan wieder da aber ich hatte nicht vor meinen Platz zu verlassen. Vielleicht war es kindisch von mir aber im Moment war ich einfach mehr als angepisst. Nicht von Dan, er konnte nichts dafür, aber von mir selber. Ich war genervt darüber, so einen Körper zu haben und eine so dumme Pflicht erfüllen zu müssen.
Es klopfte an der Tür und Dan fragte vorsichtig: "Kann... kann ich reinkommen?" Ich gab ihm keine Antwort und starrte weiterhin an die Wand. "Ich weiß, dass du sauer bist aber können wir wenigstens darüber reden?" Ohne auf meine Antwort zu warten, kam Dan ins Zimmer. Er setzte sich zu mir, auf den Bettrand und blickte zu Boden. "Bist du wütend auf mich?", fragte der Schwarzhaarige leise. "Nein.", gab ich kalt zurück. Ich beabsichtigte es nicht Dan glauben zu lassen, etwas falsch gemacht zu haben aber wusste einfach nicht, wie ich ihm das zeigen sollte. "Verstehe.", meinte er. Es herrschte kurz Stille zwischen uns. "Weißt du, ich hatte nicht vor dir irgendwas aufzuzwingen. Ich wollte dich einfach nur fragen, was du tun würdest." Mein Blick schweifte zu meinem Partner, welcher noch immer starr auf den Boden blickte. Ich atmete einmal tief durch und richtete dann meinen Oberkörper auf. Dans blaue Augen musterten mich und ich versuchte möglichst ruhig mit ihm zu reden. "Hör zu Dan. Ich kann verstehen, dass du dir wünschen würdest, wenn wir die Erwartungen der anderen erfüllen aber ich kann das einfach nicht. Ich möchte mein jetztiges Leben nicht wegen jemanden aufgeben, der uns ein Haufen Arbeit macht und nicht einmal dankbar dafür ist. Das ist es mir einfach nicht wert." Dan nickte. Er versuchte zu lächeln aber in seinen Augen sah ich einen Funken Enttäuschung und Trauer. "Schon okay. Ich meine, es ist schließlich dein Körper. Mich stört es auch nicht, die Erwartungen der anderen nicht erfüllen zu können. Ich kann dich ja zu nichts zwingen." Dan sah mich an und zwang sich ein Lächeln auf. Wollte er es wirklich so sehr? Ich liebte ihn und das wusste er auch. Jedoch war ich noch nicht bereit soviel für ihn zu opfern, oder vielleicht doch? Ich war mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher. "Dan.", fing ich an. "Ja?"
"Bitte denk nicht, dass es an dir liegt. Ich brauche einfach noch etwas Zeit.", gestand ich meinem Partner. "Sicher.", erwiderte dieser. Es herrschte erneut Stille. "Dann... lasse ich dich erstmal alleine. Soll ich Essen machen?", fragte Dan und unterbrach das Schweigen zwischen uns. "Ich helfe dir.", meinte ich daraufhin und überraschte meinen Gegenüber etwas. Wir gingen beide in die Küche und bereiteten das Abendessen vor. Die ganze Zeit war ich abwesend und dachte nach. Ich war mir einfach nicht sicher, welchen Weg ich nehmen sollte.

Am Nachmittag, des folgenden Tages, hatte ich endlich Zeit gefunden und konnte etwas mit Dan unternehmen. Da es ungewöhnlich war, uns zusammen zu sehen, lagen sofort alle Blicke auf uns. Ich war keine eifersüchtige Person, zumindest dachte ich das, aber vorsichtshalber legte ich dennoch meine Rute um Dans Hüften, um zu signalisieren, dass er mir gehörte, auch wenn das schon jeder wusste. Ein Kichern erklang von der Seite meines Partners und ich sah zu ihm auf. "Hast du etwa Angst, jemand würde mich dir wegschnappen?", fragte Dan belustigt. Mit drohendem Blick, sah ich um die Leute um uns und erwiderte: "Nein aber sicher ist sicher." Ich spürte, wie auch Dan seine Rute um mich legte und sah verwundert zu ihm. "Sicher ist sicher.", wiederholte er meine Worte und lächelte mich schälmisch an. Manchmal konnte er echt süß sein, auch wenn ich ihm das niemals so sagen würde.

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