Kapitel 5

3 1 0
                                    

Pov Dan:

Es war schon etwas putzig, wie sich Xaver aufführte. Jedoch war ich froh, dass er Zeit für mich gefunden hatte, zwischen all seiner Arbeit.
Mia und Jack kamen uns entgegen und gemeinsam beschlossen wir uns irgendwo hinzusetzen und zu plaudern. Wir nahmen zusätzlich noch jeder ein Glas Saft, bisauf Xaver, welcher sich für langweiliges Wasser entschied.
"Wie kommt es, dass ihr beiden an einem Tag mal zusammen frei habt?", wandte sich Mia an Jack und Xaver. "Gute Frage. Wie kommt's denn?", fragte Jack Xaver. Dieser zuckte nur wortlos mit den Schultern und trank etwas. "Ich will ja jetzt nicht aufdringlich sein oder so, aber habt ihr die Sache endlich mal geklärt? Das würde mich echt interessieren.", warf Mia in den Raum und alle wussten was gemeint war. Ich warf Xaver einen fragenden Blick zu, bevor ich Mia antwortete: "Na ja, was das angeht, haben wir beschlossen das wir-"
"Wir kümmern uns möglichst bald drum.", schnitt mir Xaver das Wort ab. Ich sah überrascht zu ihm. "A-Aber du-"
"Ich hab's mit anders überlegt." Mir fiel förmlich die Kinnlade runter. Sagte er das jetzt nur, wegen der Gegenwart von Jack und Mia? Aber Xaver log eigentlich nie.
Mia klatschte freudig in die Hand und meinte: "Wie toll! Schön, dass ihr euch einigen konntet." Ich lachte nervös und sagte: "J-Ja, sicher doch."
"Aber ihr wisst schon, dass ihr dann die Rollen tauschen müsst.", meinte Jack und ich fragte mich, was er meinte. "Was meinst du?", wollte ich wissen und er erwiderte: "Na ja, beim Sex. Ich weiß, dass Xaver dominant ist und somit höchstwahrscheinlich immer oben war. Aber da er ja schwanger werden muss, müsst ihr tauschen." Jack sagte dies so frei, als wäre dieses Gesprächsthema etwas ganz normales. Ich wurde schlagartig rot und konnte auf dem Gesicht meines Partners Entgeisterung sehen. Wir waren beide sprachlos und wussten nicht, was wir sagen sollten. Mein Blick schweifte zu meinem Partner, welcher nachdenklich und leicht irritiert aussah. Die Sache wie wir das Kind bekommen hatte ich, um ehrlich zu sein, nicht wirklich bedacht. "Warum seht ihr zwei denn aufeinmal so verdutzt drein? Sagt bloß, ihr habt das nicht bedacht.", meinte Jack und schien Xaver damit nochmehr zu verunsichern. Dieser räusperte sich und meinte: "D-Da gibt es bestimmt eine Lösung." Jack und Mia sahen sich kurz an und mussten dann schmunzeln. "Leider nein. Oder wie hast du geglaubt werden Frauen schwanger?", fragte Mia belustigt und ich konnte deutlich den Rotton auf den Wangen meines Partners sehen. Ich kam mir vor, wie bei dem Aufklärungsgespräch eines elf-jährigen. Xaver warf mir einen "Wir müssen reden"-Blick zu und ich wusste, dass es offensichtlich nicht so einfach werden würde. Ich kratzte mir verlegen am Hinterkopf. Meines Glückes schweiften Mia und Jack zu einem anderen Gesprächsthema über, da sie unser Unwohlsein bei dem Thema bemerkt haben mussten. Manchmal beneidete ich die zwei über ihre Gelassenheit bei solch diversen Themen. Mir wäre das viel zu peinlich, um mit anderen darüber zu reden.

Am Abend, als wir nach Hause kamen, ließ sich Xaver sofort auf das Sofa fallen. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, dass er dieses Ding mehr liebte als mich. Ich setzte mich auf die freie Ecke des Sofas und zog meine Beine an mich ran. Xaver lag auf dem Bauch, den einen Arm runterhängend und das Gesicht im Kissen versteckt. Wenn man ihn so sah, hätte man denken können, er hätte zwei Nächte durchgemacht und seit langen wieder ein Bett beziehungsweise ein Sofa gesehen. "Alsooo...", warf ich in den Raum, in der Hoffnung Xaver wusste worauf ich hinaus wollte. "Hast du dich wirklich umentschieden?", fragte ich vorsichtig. Xaver drehte sich auf den Rücken, musterte mich und richtete dann seinen Oberkörper auf. Er seufzte kurz und meinte dann: "Ja, ich denke schon. Mir wurde heute irgendwie bewusst, dass wir nicht drum rum kommen und außerdem will ich, dass du auch glücklich bist und dich nicht unter Druck gesetzt fühlst." Xavers Worte rührten mich. Mir war gar nicht bewusst, dass er ständig so viel Rücksicht auf mich nahm. Ich war ihm wirklich dankbar dafür.
Ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich sah zu Xaver, welcher ebenfalls schwach lächelte. "Danke, Xav."
"Für dich gerne." Xaver lehnte sich zu mir und gab mir einen leichten Kuss. Schüchtern fragte ich ihn: "Und wie machen wir das jetzt? Ich meine... du weißt schon." Xaver musterte mich kurz und stellte mir eine Gegenfrage: "Die Frage ist nicht, wie wir das hinkriegen, sondern auf du es überhaupt hinbekommst."
"W-Was meinst du?"
"Auf du es hinkriegst der Top zu sein?" Xaver sah mich müde an und ich wurde unsicher. Konnte ich ihn denn tatsächlich dominieren? Sonst war er immer der Dominierende und da er mein erster Partner ist, habe ich keine Erfahrungen damit, oben zu sein. Er wiederum hatte bereits Erfahrungen darin, unten zu liegen. Zwar hat Xaver dies nicht auf die feine englische Art kennengelernt aber immerhin hatte er Erfahrung. Mein Blick lief unsicher zu Boden, doch Xaver nahm mein Kinn und zwang mich ihm direkt in die Augen zu schauen. "Soll ich es dir zeigen?"

Survivor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt