Pov Dan:
Tränen überflossen mein Gesicht und ich konnte mein Glück kaum fassen. Sofort rannte ich zu dem Käfig und versuchte die Tür auf zubekommen. Nach einiger Zeit des Rütteln, klappte dies auch und die Tür öffnete sich. "Xaver!", rief ich erleichtert und rannte zu meinem Partner. Dieser sah mich erschrocken an und fragte leise: "Dan?" Ich ließ mich neben meinen Partner fallen und umarmte ihn voller Tränen. "Xaver! Ich habe dich so vermisst! Ich bin so froh, dass es dir gut geht!", rief ich weinend und aufgebracht. Auch Xaver kamen die Tränen. "Wie hast du mich gefunden?", fragte der Blondschopf. Ich ließ von ihm ab und sah ihm lächelnd ins Gesicht. Xaver war blass und hatte starke Augenringe. Ich konnte mir nicht vorstellen, was er wohl durchgemacht haben muss. "Eine lange Geschichte. Ich-", ich hielt mitten im Satz inne, als ich bemerkte, dass Xaver ein Kind in den Armen hielt. Ein breites Lächeln umspielte meine Lippen und ich sah Xaver voller Freude an. "Ist das-", wollte ich fragen, doch Xaver bestätigte mir meine Vermutung sofort mit einem Kopfnicken. Es war tatsächlich unser Kind. Ungläubig, was ich da sah, hielt ich mir die Hand vor den Mund und versuchte meine Tränen zurückzuhalten. "Es ist ein Junge, allerdings hat er noch keinen Namen.", erklärte Xaver. Ich riss mich zusammen und betrachtete unseren Sohn. Er hatte ebenfalls schwarze Haare und die Augen von Xaver. "An was für einen Namen, hattest du denn gedacht?", fragte ich neugierig und strich dem Kind behutsam über die Wange. Xaver überlegte kurz und meinte dann: "Wie wärs mit Charlie?" Ich nickte und sagte: "Das bedeutet Anführer, oder? Ein schöner Name." Charlie musste kurz niesen, was Xaver und mich zum lachen brachte. Es war so wunderschön ihn endlich wieder bei mir zu haben und dann auch noch mit unserem Sohn. "Du glaubst nicht, was ich durchgemacht hab,e um dich endlich wiederzusehen.", meinte ich schließlich und sah zu Xaver. Dieser sah bedrückt zu Boden und erklärte leise: "Das hättest du nicht tun müssen." Ich war verwirrt. "Was redest du denn da? Natürlich musste ich dich retten, du bist immerhin die wichtigste Person in meinem Leben, na gut, jetzt musst du diesen Platz noch mit jemand anderen teilen.", scherzte ich und nahm Charlie vorsichtig in den Arm. Xaver lächelte schwach, jedoch verschwand sein Lächeln sofort wieder. "Dan, ich bin es nicht wert gerettet zu werden. Du solltest dein Leben nicht für mich riskieren. Am besten nimmst du Charlie und gehst wieder. Lass mich einfach zurück.", forderte Xaver leise. "Was? Warum?", hinterfragte ich. Warum sollte ich Xaver hier zurücklassen? Mein Partner vergrub sein Gesicht in den Händen und erklärte unter Tränen: "Ich wollte das nicht, ich schwöre es. Er hat es gegen meinen Willen getan."
"Wer hat was getan?" Angst breitete sich in mir aus, Angst vor Xavers Antwort. Er blickte auf und sah mir mit verweinten Augen ins Gesicht. "E-Er hat mich vergewaltigt. Dan, ich wollte dich nicht betrügen!" Als ich dies hörte, war ich fassungslos. Xaver hatte mit jemand anderen geschlafen, während er mit Charlie schwanger war. Und dann auch noch mit einem Mensch. "Dan.", meinte Xaver verzweifelt aber ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Das war wohl das schlimmst mögliche, was hätte passieren können. Nein, Xaver hätte ebenso sterben können. Er hatte es gegen seinen Willen getan und ich wusste genauso gut, wie schrecklich die Menschen sein konnten. Xaver trägt keine Schuld.
Als ich zu meinem Partner sah, hatte er sein Gesicht in seinen Knien vergraben und weinte. "Xav." Xaver blickte zu mir auf und sah mich ängstlich an. Dieser Anblick brach mir beinahe das Herz. Er schien es wirklich zu bereuen, obwohl er nicht direkt Schuld daran war. "Es ist alles gut. Du wolltest es nicht und ich weiß, dass du sowas niemals freiwillig tun würdest." Ein erleichtertes Lächeln zeichnete sich auf Xavers Gesicht ab. Wir umarmten uns erneut, natürlich mit Rücksicht auf Charlie. Eine Zeit lang, sahen wir uns nur in die Augen, bis wir aufeinmal von Jack unterbrochen wurden. "Dan, hier wird es langsam ziemlich brenzlig!", rief Jack von der Tür aus. Ich sah zu Xaver und meinte: "Lass uns nach Hause gehen." Xaver nickte. Ich stand auf und wollte schon losgehen, als hinter mir ein Aufprall erklang. Erschrocken drehte ich mich um und sah Xaver am Boden liegen. "Xav! Alles okay?", fragte ich besorgt. "Ich spüre meine Beine kaum und mir ist etwas schwindlig.", erklärte Xaver. Ich legte seinen Arm um meine Schulter und half ihm auf. Mit langsamen Schritten gingen wir zur Tür, wo bereits Max und Jack standen. Sie hatten es geschafft die zwei Männer zu erledigen. "Dan, Xaver!", rief Jack erfreut und kam auf uns zu. Als er Charlie erblickte, lächelte er breit, wedelte aufgeregt mit der Rute und sah erfreut zu Xaver. Jack nahm mir Charlie vorsichtig ab. Im Augenwinkel sah ich, wie Max zusammenzuckte, als er Xaver sah, und konnte mir ein spöttisches Grinsen nicht unterdrücken. "Bin ich froh, dass es dir gut geht Xaver.", meinte Jack und Xaver lächelte leicht. "D-Du bist also dieser Xaver, ja?", fragte Max nervös. Xaver sah ihn kalt an und meinte: "Und wer bist du?" Max versuchte Xaver gegenüber standhaft zu bleiben, jedoch knickte auch er durch Xavers Ausstrahlung zusammen und gab kleinlaut zurück: "M-Max. Ich habe Dan geholfen hierher zukommen." Xaver sah mich fragend an und ich nickte. Er wandte sich wieder zu Max und sagte leise: "Danke." Kurz darauf musste er stark Husten und wäre fast nach vorne gekippt, hätte ich ihn nicht aufgefangen. "Wir sollten los. Die Menschen könnten jeden Augenblick Verstärkung rufen.", stellte ich fest. Die anderen stimmten mir zu und wir gingen den Weg zurück, wie wir gekommen waren. Mit Xaver und Charlie war dies natürlich schwieriger, dennoch schafften wir es unentdeckt aus dem Gebäude. Als wir draußen waren, regnete es leicht und es war ziemlich dunkel. Wir stellten uns unter ein kleines Häuschen, am Rand des Steinweges und Max las sich eine Karte durch. Neben uns stand eine Menschenfrau, welche uns fragend ansah. Wir waren sicher nicht ganz unauffällig, dessen war ich mir bewusst. Dennoch lächelte ich der Frau zu, als wäre alles ganz normal.
Mithilfe von Max schafften wir es wieder in diesen großen Stahlvogel, welcher glücklicherweise kurz darauf losflog. Wir versteckten uns wieder hinter Kisten und waren darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. Xaver war so erschöpft, dass er sofort an meiner Schulter einschlief. "Dan?", erklang Max' Stimme. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn erwartungsvoll an. "Es tut mir leid, also was ich vorhin alles gesagt habe. Und auch, dass ich Xaver beleidigt habe. Er ist wirklich stark, das weiß ich jetzt." Ich wusste nicht so recht, ob ich Max' Entschuldigung annehmen sollte. Jedoch war er niemand der sich einfach so entschuldigen würde, weshalb ich mir sicher war, dass er es ernst meinte. "Ich nehme deine Entschuldigung an, Max."
"Da hast du aber Glück gehabt.", protzte Jack und sah Max provozierend an. Ich kicherte etwas und Charlie tat es mir gleich. Wir mussten nun alle etwas lachen. Endlich hatte ich meine Familie wieder bei mir.
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Survivor
RomanceSeit Dan offiziell dem Rudel von Xaver beigetreten ist, sind bereits zwei Jahre vergangen. Die zwei sind unzertrennlich und immer für einander da. Eigentlich perfekt, wäre da nicht dieses eine Problem. Bei der Frage, um den Nachwuchs, hat das Paar g...