2. Kapitel

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Steve:

Schwer atmend und verschwitzt saß ich in meinem Bett. Ein Albtraum, schon wieder... seit Wochen plagten mich Albträume. Ich durchlebte immer wieder dieselben Situationen: der Kampf in Sibirien, unsere Flucht quer durch das Land und ganz besonders häufig sah ich Tony in meinen Träumen, in dem Moment als ich ihn durch meine Wut vernebelt das Schild in die Brust rammte. Seinen ängstlichen Blick werde ich nie wieder aus meinem Gedächtnis bekommen. Ich war nicht ich selbst gewesen und dafür könnte ich mich Köpfen, so oft hatte ich Geduld mit Tony, hatte mich zusammengerissen ruhig zu bleiben, wenn er seine Phasen hatte. Und einmal ist es wirklich wichtig ruhig zu bleiben und ich bin nicht ich selbst...

So leise wie möglich schlich ich aus dem kleinen Zimmer in dem Sam, Bucky, Scott, Clint, Wanda und ich schliefen. Es gab in dem kleinen 'Schlafzimmer' zwar nicht genug Betten, doch das konnten wir gut regeln. Sam, Scott und Clint teilten sich das große Ehebett. Wanda schlief auf der Couch und Bucky und ich schliefen, wie damals in Krieg auf dem Boden.
Wir hatten Glück eine Unterkunft gefunden zu haben. Scott hatte mit den Vermietern gesprochen und konnte sie überzeugen uns hereinzulassen, ohne groß fragen zustellen und ohne die Polizei zu informieren. Sonst wären wir wahrscheinlich immer noch irgendwo da draußen im Wald.

Ich tapste vorsichtig durch die Dunkelheit bis in unser kleines Badezimmer, in dem man sich gerade so drehen konnte. Ich schaltete das Licht an und musste die Augen schließen da es echt hell war. Vorsichtig blinzelte ich gegen das Licht, nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah ich mir durch den Spiegel entgegen. Dunkle Augenringe zierten mein Gesicht und meine Haare klebten auf meiner Stirn. Alles in allem sah ich ziemlich armselig aus.
Ich spritzte mir Wasser ins Gesicht und fuhr mir dann einmal durch die Haare.
Die Albträume machten mir echt zuschaffen, schon einige meiner Nächte habe ich schlaflos verbracht, besonders dachte ich nach den Träumen noch lange darüber nach und darüber wie ich die Sache hätte vermeiden können...

"Hey Cap, bist du da drin.", riss mich Sam's Stimme aus meinen Gedanken.
"Ja wer sonst?", antwortete ich.
"Ich muss echt dringend mal ins Bad. Kannst du dich beeilen?"
"Ja, ich komme gleich raus."
Dann war es wieder still. Ich trocknete mir mein Gesicht ab, richtete meine Haare schnell und verließ dann das Bad.

Als ich zurück ins 'Schlafzimmer' kam, waren die anderen auch schon wach.
"Wie spät ist es?", fragte Wanda müde.
"Um 7.", antwortete ich. "Ich wollte eine Runde joggen gehen, auf der Wiese hinter dem Haus, will jemand mitkommen?", fragte ich.
"Ich komme mit!", rief Sam aus dem Bad.
"Ich auch Punk.", grinste Bucky.
"Gut dann kümmere ich mich mit Wanda um das Frühstück, wenn es überhaupt noch Lebensmittel gibt.", murmelte Clint.
Das war das größte Problem an unserer Flucht, wir können nicht mal eben einkaufen gehen, es war zu gefährlich. Und genau deshalb war die Stimmung meist ziemlich angespannt.

Als Sam, Bucky und ich draußen waren, joggten wir gemeinsam langsam los.
"Also Punk, was ist los.", fragte Bucky, nach kurzer Zeit.
"Ich hatte schon wieder den Traum mit Tony. Und ich bekomme diese Bilder nicht aus meinem Kopf."
"Und du gibst dir die Schuld dafür?", fragte Bucky.
"Ja natürlich, ich hätte ruhig bleiben müssen."
"Nein hättest du nicht! Tony ist dich angegangen, du hast dich nur gewehrt.", sagte Sam.
"Er hat seine Eltern sterben sehen, Sam. Da wärst auch du nicht ruhig geblieben." knurrte ich.
Daraufhin sagte niemand mehr etwas, und da es für mich nichts mehr zu sagen gab und ich meine Gefühle verarbeiten musste, zog ich das Tempo an und lief los. Sam und Bucky ließ ich hinter mir.

Als wir die Wohnung erneut betraten, roch es angenehm nach Essen. Clint kam aus der Küche und nickte uns zu.
"Ihr kommt genau richtig, Essen ist fertig. Wir haben 4 Eier und Brot gefunden, also gibt es Rührei."
"Ok, esst ihr schonmal. Ich gehe noch Duschen.", sagte ich und ging Richtung Badezimmer.
Ich zog mir mein Shirt und meine Boxershorts aus und stieg in die Dusche. Das lauwarme Wasser tat meinem Körper gut und ließ meine Gedanken, mal wieder zu Tony schweifen.
Wie es ihm wohl ging? Was er wohl machte?
Ich schloss die Augen und lauschte einem Moment der Ruhe. Es war angenehm ruhig, man hörte nur das Plätschern des Wassers, welches aus dem Duschkopf strömte, bis ich Sam's genervt Stimme hörte.
"Das macht es nicht besser!" Verwirrt stellte ich das Wasser ab, um zu hören, ob noch jemand etwas sagte, doch es war ruhig. Ich verließ die Duschkabine und nahm mir eines der weißen Handtücher, die im Bad hingen und trocknet mich schnell ab. Dann zog ich mir ein Shirt und eine frische Boxershorts über und ging in die Küche.

"Lass es mich doch erklären Sam. Es ist besser wenn wir zurückgehen.", hörte ich Clint sagen.
"Wenn wir zurückgehen, sind wir schneller als du denkst im Gefängnis.", argumentierte Sam.
"Natasha kann uns helfen."
"Ich glaube hier niemanden mehr.", mischte sich jetzt aus Scott mit in das Gespräch ein.
"Sie hat uns doch mehr geholfen, als den anderen.", seufzte Clint.
"Na und, ich höre nur darauf was Cap uns sagt und er meinte es ist zu gefährlich.", sagte Sam, er verschränkte die Arme vor der Brust und sah Clint provozierend an.
"Sie wollen uns helfen! Wieso begreift das keiner!" Frustrierte warf Clint die Arme in die Luft.
"Wir wissen es nicht. Vielleicht arbeiten Sie mit der Regierung zusammen." Das war wieder Sam. Er war strikt dagegen sich von den anderen helfen zu lassen und ich wusste ganz ehrlich auch nicht, ob es so sicher war mit den anderen Kontakt zu knüpfen. Clint hatte es zwar irgendwie geschafft Kontakt zu Natasha aufzunehmen, auf meinen Wunsch hin, hatte er ihr aber nicht gesagt wo wir sind.

Ich betrat nun die Küche und sah zwischen den zwei Partein hin und her.
"Leute, beruhigt euch bitte. Lasst uns jetzt gemeinsam essen und später klären wir das?" Niemand sah wirklich begeistert von meiner Idee aus, außer Wanda. Sie schnappte sich ein Brot und die Pfanne und schöpft sich das Rührei auf den Teller.
Nachdem Wanda anfing mit Essen, fingen auch die anderen an und die Diskussion war vergessen.

It isn't always easyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt