6. Kapitel

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Steve:

Ich hielt das Handy an mein Ohr, es tutete zweimal, bevor abgehoben wurde.
"Cap?" Tony's Stimme brachte mich völlig aus dem Konzept. Da mir sämtliche Sätze, die ich sagen wollten, plötzlich entfallen waren, brachte ich nicht mehr als ein kleinlautes: "Hey..." heraus.
Ich überlegte mir gut was ich als Nächstes sagen wollte, doch irgendwie erschien mir alles als zu wenig oder unpassenden. Deshalb wollte ich damit anfangen, mich zu entschuldigen.
"Tony, hör zu es -." Doch Tony ließ mich nicht ausreden, wahrscheinlich wusste er, dass ich mich tausendmal entschuldigen würde.
"Lass mich dich bitte gleich mal unterbrechen Mr. Perfect. Lass uns reden, wenn ihr wieder hier seid. In Ruhe und von Gesicht zu Gesicht. Kommt nur erstmal wieder, das ist das wichtigste. Wir brauchen euch und den Rest klären wir, wenn es so weit ist okay?"
Es kribbelte etwas in mir als ich Tony's Worte hörte, doch dann suchte ich wieder nach den richtigen Worten, denn nur mit einem Satz hatte Tony mich komplett aus dem Konzept gebracht.
Ich räusperte mich und sagte dann: "Danke Tony. Wirklich. Für alles. Und es tut mir leid."
Ich hörte ihn seufzen, doch ich fühlte mich ein winziges bisschen besser als vorher.
"Ich weiß. Wir sehen uns.", sagte Tony noch, bevor er auflegte.

Ich sah noch kurz auf das Handy, aus dem gerade vor nicht einmal einer Minute Tony's Stimme zu hören war, bevor ich zu den anderen ging.
"Ich hab gerade mit Tony gesprochen." sagte ich als ich das Wohn-Schlafzimmer betrat.
Bucky sah mich grinsend an.
"Das ist doch gut, oder?"
"Ja ich denke, es war ein Anfang. Tony will uns gern wieder haben, als Team."
"Das ist doch super. Ich hab auch gute Nachrichten, Natasha wird uns in 25 Minuten abholen, wir sollten also packen.", sagte Clint grinsend.
Direkt war der ganze Raum belebt, alle liefen wild umher und packten die wenigen Sachen, die wir dabei hatten zusammen.
Nach ca. 5 Minuten war alles gepackt und nach weiteren 10 Minuten sah die Wohnung wieder ordentlich aus und so wie wir sie vorgefunden hatten. Jetzt mussten wir nur noch den Schlüssel in den Briefkasten werfen. Scott hatte der netten Dame deren Mietwohnung wir bewohnt hatten noch einen Abschieds- und Dankesbrief geschrieben.
Mit unserem wenigen Gepäck, welches in eine Reisetasche passte, liefen wir auf die große Wiese und warteten auf den Quinjet.

Nach 5 Minuten hörte man ein immer lauter werdendes surren und dann landete der Quinjet vorsichtig vor uns. Die Einstiegsluke öffnete sich und plötzlich stürmte Natasha auf uns zu.
Erst umarmte sie Clint fest, dann umarmte sie auch Wanda, welche erst ziemlich perplex war, sie dann jedoch fest in ihre Arme schloss. Dann kam Natasha zu mir, doch anstatt mich zu umarmen, boxte sie mir gegen die Schulter.
"Tu das nie wieder Rogers."
"Au!" murmelte ich, lächelte sie dann jedoch an. "Ich glaube das hab ich verdient."
Natasha grinste und dann umarmte sie auch mich.
"Ich bin so froh euch zu sehen.", murmelte sie. "Doch ihr könntet echt mal frische Klamotten vertragen..."
Ich lächelte, weil ich wusste das sie es nicht böse meinte. Schließlich war es die Wahrheit, wir waren alle ziemlich ramponiert. Die Schnittwunde auf Clint's Stirn war noch immer nicht verheilt, da wir einfach nicht die Ressourcen hatten, um es gerecht zu behandeln.
"Wir haben euch auch vermisst.", sagte ich zu Natasha.
"Ich störe ja nur ungern das süße wiedersehen, aber ich will echt nach Hause." sagte Scott. Natasha löste sich von mir und nickte dann.
"Klar los geht's. Ich hab die strikte Anweisung von Tony, euch so schnell wie möglich zurückzubringen. Also einmal einsteigen, wir heben ab!"
Während wir auf die Einstiegsluke zuliefen, sah Sam mich entsetzt an.
"Mich hat sie nicht umarmt." murmelte er.
Bucky klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
"Mach dir nichts draus, mich auch nicht."
Schmollend setzte sich Sam in den Quinjet. Grinsend taten wir es ihm nach.

Als Erstes flog Natasha Scott nach Hause zu seiner Tochter. Nach einem sehr emotionalen wiedersehen ging es Richtung Hauptquartier.
"Wie seid ihr über die Runden gekommen?", fragte Natasha interessiert, während sie den Quinjet gekonnt durch die Luft bewegte.
"Scott hat eine ältere Dame angesprochen, die uns darauf ihre Wohnung vermietet hat. Die beiden kannten sich und sie war ihm noch was schuldig."
"Sie hatte aber nur das mindeste. Strom und warmes Wasser.", murmelte Clint.
"Worauf freut ihr euch am meisten?", fragte Natasha, um die Unterhaltung am Laufen zu halte.
"Ich freue mich auf frische Klamotten eine ordentliche heiße Dusche und ein paar Trainingsrunden im Trainingsraum." zählte ich auf.
"Ich freue mich auf ein ordentliches Frühstück und einen gefüllten Kühlschrank." sagte Clint und deutete damit unser Essenproblem an.
"Endlich wieder weniger Idioten." lachte Bucky und sah dabei Clint und Sam grinsend an.
"Oh ja, ich brauche unbedingt weniger Bucky." sagte Sam ebenfalls grinsend.
Für uns war es zur Normalität geworden, dass die beiden sich hin und wieder fiese Sprüche zuwarfen, das ist eben ihre Art ihre Freundschaft auszudrücken. Ich bin jedoch immer noch der Meinung, dass da mehr im Spiel ist.
Nachdem es wieder einigermaßen ruhig war fügte Wanda lachend: "Ich freue mich auf ein ordentliches Bett. Und endlich wieder mehr Privatsphäre." hinzu.
Natasha antwortete grinsend: "Kann ich mir vorstellen bei einer Wohnung voller Testosteron."

Wir kamen New York immer näher und so auch dem Hauptquartier, doch plötzlich lenkte Natasha eine andere Richtung ein.
"Wohin fliegen wir?", fragte ich verwirrt.
"Lass dich überraschen."
10 Minuten später landeten wir auf dem Dach des Towers. Überrascht sah ich Natasha an.
"Der Tower steht noch und ist bewohnbar?"
"Tony hat den Tower doch nicht verkauft, er hat ihn wieder hergerichtet und dann sind wir zurückgezogen. Aber jetzt kommt die anderen warten schon."
Ich warf noch einem letzten Blick in die lächelnden Gesichter meiner Freunde, sie waren alle froh endlich wieder zu Hause zu sein. Dann folgen wir Natasha, sie lief vorneweg und führte uns durch den neu errichteten Wohnbereich. Ich sah mich grob um, um mich etwas orientieren zu können, als wir auch schon im Wohnzimmer ankamen.
Im Wohnzimmer standen einige Avengers, sowie ein paar andere Personen, die uns alle unterschiedlich ansahen. Zwischen all den Menschen erkannte ich Tony, der mich mit einem undefinierbaren Blick musterte. Da ich ziemlich überrascht war sie alle hier zu sehen, nickte ich bloß überfordert in die Runde.

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