11. Kapitel

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Tony:

Nachdem Steve die Werkstatt verlassen hatte, wirbelten die Gedanken in meinem Kopf nur so umher. Natürlich mussten wir uns bald aussprechen. Aber ich wusste entweder würde ich ihm blöde Sachen an dem Kopf werfen, die ich später definitiv bereuen würde oder mir würde alles herausrutschen, was Steve niemals erfahren dürfte. Da wäre mir Option 1 tatsächlich lieber.

"Hallo Tony! Können wir weitermachen? Ich habe mir im Trainingsraum noch Verbesserungen für Tante Tashas Anzüge überlegt.", brabbelte der Teenager. Manchmal benahm sich der 15 jährige Junge wie ein 4 Jahre altes Kleinkind.
"Natürlich können wir weitermachen Pete. Nebenbei bemerkt, hättest du Lust an Harleys Geburtstag mit nach Rose Hill zu kommen? Ich denke ihr zwei würdet euch gut verstehen. Ich meine klar erst kommt dein großer Tag noch zwischendurch, aber wäre es zumindest in deinem Interesse?", fragte ich vorsichtig. Aber meine Sorge war überflüssig, denn sofort leuchteten die Augen von Peter auf.
"Natürlich, das wäre toll! Ich wollte Harley schon immer mal kennenlernen!"
"Dann ist das beschlossen. Wir haben Harleys Geschenk sowieso fast fertig, ich hoffe natürlich er freut sich darüber. Jetzt zeig mir aber mal die Ideen für Natashas Anzug bitte. Mal sehen was wir daraus basteln können."

Am Nachmittag entließ ich Peter dann wieder. Um genau zu sein musste ich ihn regelrecht aus der Werkstatt rausschmeißen, damit er dort nicht noch länger hockte. Ich räumte schnell noch meine Werkstatt ein bisschen auf, während meine Gedanken durcheinander wirbelten. Wieder mal wurde mir bewusst das ich bald ein Vater wäre. Und das machte mir leider Angst. Sehr viel Angst. Eins wusste ich genau: ich wollte nicht wie mein Vater werden. Niemals würde ich meinem Kind nur weil es unerlaubt in mein Büro kam eine Ohrfeige geben. Und niemals würde ich meinem Kind schlimme Dinge an den Kopf werfen. Schnell, bevor ich wieder einen Flashback bekam, verwarf ich diesen Gedanken wieder. Das nächste was mir zu schaffen machte war Steve. Mit seinen blöden perfekten Haaren und seinen verdammten wunderschönen Augen. Mitten in der Bewegung hielt ich inne. Was dachte ich hier eigentlich? Ich sollte solche Gefühle nicht haben! Nicht für jemanden der eigentlich mein Leben zerstört hat. Aber das war das Problem. Ich konnte Steve nie hassen, egal wie sehr ich mich anstrengen würde. Seufzend legte ich meinen Kopf in meine Handfläche. "Ich bin wirklich hoffnungslos verloren.", murmelte ich leise vor mich hin.                                                 

Grummelnd beschloss ich einfach meine Werkstatt so zu lassen wie sie war um duschen zu gehen. Denn man konnte diesen Eimer Wasser heute früh nicht als Dusche gelten lassen. Auf dem Weg in mein Zimmer traf ich nur auf Sam und Bucky die scheinbar auf dem Weg in den Trainingsraum waren, sich aber schon wieder in den Haaren hatten. Man sah förmlich die Funken sprühen. 
"Glaub mir Wilson ich mach dich jetzt fertig."
"Das will ich sehen Barnes.
"Ich werds dir zeigen."
"Bei Odin, nehmt euch ein Zimmer! Ihr beiden seid schlimmer als Clint und Natasha!", meinte ich lachend und lief schnell weiter bevor die beiden richtig realisierten was ich da gerade gesagt hatte. Die zwei sollten schnellstmöglich ihre Streitereien im Bett austragen, bevor sie sich noch an öffentlichen Plätzen die Kleider vom Leib reißen. Kopfschüttelnd kam ich also kurz darauf an meinem Zimmer an und ging duschen. Erst da bemerkte ich das mir schlecht war durch meinen Hunger. Also beeilte ich mich mit duschen, zog mich fix an und ging zur Küche. Dort bemerkte ich das der Kühlschrank schon wieder bedenklich leer wurde. Einer von uns müsste wohl bald wieder einkaufen gehen. Plötzlich ertönte hinter mir eine Stimme.
"Anthony Edward Stark! Sag mir nicht das ist das erste was du heute isst?", ertönte die anklagende Stimme von Natasha. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Seufzend drehte ich mich um. In der Tür standen Steve, Wanda, Natasha, Clint und Loki. Alle waren leicht verschwitzt und Loki und Natasha sahen mich ernst an. 
"Wenn ich nein sage glaubst du mir das dann?", versuchte ich zu witzeln.
"Tones im Ernst, das ist nicht lustig. Du weißt das du mit uns reden sollst, wenn es darum geht.", stellte Loki klar. Clint und Wanda blickten verwirrt drein, während sich bei Steve ein besorgter Ausdruck breit machte.
"Ich hab euch beiden gesagt das ich es unter Kontrolle habe! Also hört auf mich zu bemuttern.", knurrte ich genervt. Meine Mauer errichtete sich wie von selbst.
"Ja offensichtlich hast du das nicht. Verdammte scheiße Tony, du wirst bald Vater! Du kannst aber kein Kind aufziehen wenn du selber noch nicht mal alleine klarkommst.", erklärte Natasha aufgebracht. Das traf und zwar sehr. Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen, aber ich durfte nicht jetzt hier vor allen zusammenbrechen. Wütend knallte ich die Kühlschranktür zu.
"Ich komme sehr wohl selber klar. Und das hab ich auch bewiesen bevor du wiederkamst! Weißt du was ist eh egal. Lass es einfach Natasha.", knurrte ich und lief schnellen Schrittes an allen vorbei und lief so schnell wie möglich in mein Zimmer. Dort ließ ich die Maske dann fallen und Tränen strömten aus meinen Augen wie Bäche. Hunger hatte ich leider immer noch.
"Boss? Kann ich Ihnen helfen? Soll ich das TS-Notfall-Protokoll einleiten?", ertönte die Stimme meiner KI Friday und dabei schaffte sie es tatsächlich noch besorgt zu klingen.
"Ist schon gut Friday. Du braucht das Protokoll nicht einleiten. Verriegle bitte die Türen und lass niemanden rein, außer ich erlaube es.", befahl ich und kurz darauf ertönte schon das Klicken der Türe. Kurzherhand ließ ich mich auf mein Bett fallen. Dann bat ich Friday einige meiner Projekte aufzurufen was sie auch tat. Aber lange war ich nicht ungestört, denn jemand klopfte an meiner Tür.
"Tony? Kann ich reinkommen?", ertönte Steves Stimme. Wie erstarrt blickte ich zu der Tür.
"Friday lass ihn rein.", murmelte ich nachdem ich wieder aus meiner Starre erwacht war. Das Türschloss klickte und Steve trat mit einem Teller belegter Brote und einem Donut herein. Mit erhobener Augenbraue sah ich ihn fragend an, während er die Tür wieder hinter sich schloss.
"Ich dachte, dass du vielleicht Hunger hast?", gab Steve kleinlaut preis, als er den Teller neben mir abstellte und sich dann ans Bettende setzte.
"Danke. Wäre aber nicht nötig gewesen.", stellte ich klar.
"Ich weiß. Ich dachte nur das du dich jetzt erstmal eine Weile verkriechen würdest, du weißt schon, nach der Sache in der Küche. Und das du nicht verhungerst hab ich dir was mitgebracht.", meinte der blondhaarige vorsichtig.
"Tony ich möchte dich wirklich zu nix drängen, ich würde nur gerne wissen worum es da vorhin wirklich ging.", fügte der ehemalige Soldat noch hinzu.
"Ich habe eine Essstörung Steve. Das konntest du dir aber wahrscheinlich schon denken. Also warum das herumgedruckse? Mach dir keine Sorgen Captain Iglu ich komm klar, mir gehts gut. Diese Essstörung ist nicht so schlimm, also kein Grund um sich Sorgen zu machen."
Bevor Steve aber etwas antworten konnte, ertönte Fridays Stimme und unterbrach uns.
"Boss, der Hulk zertürmmert gerade ihr Wohnzimmer, also wäre es gut wenn sie sich vielleicht dorthin begeben. Zudem sind in einigen Minuten Miss Belova mit Miss Bishop und Miss Khan da." 
Ich fluchte einige unschöne Dinge, was mir einen bösen Blick von Steve einbrachte, wofür ich als Antwort die Augen verdrehte.
"Wer hat denn den Hulk rausgelassen!? Derjenige macht einen Monat Küchendienst! In dem Wohnzimmer steht meine Lieblingsvase. Wehe dieses grüne Wutmonster hat die geschrottet!", knurrte ich und stürmte gefolgt von Steve aus der Tür.

It isn't always easyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt