4. Kapitel

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Steve:

Wanda und ich räumten gerade den Tisch ab, als Clint mit der Zahnbürsten im Mund und Zahnpasta am Kinn aus dem Bad stürmte.
"Leute, es ist wichtig.", murmelte Clint gerade so das man ihn verstehen konnte.
"So wichtig, dass du nicht einmal die Zahnbürsten weglegen konntest?", fragte ich grinsend und hob eine Augenbraue. Clint zog sich die Zahnbürste aus dem Mund.
"Dafür war ich zu aufgeregt. Wo ist der Rest?"
"Bucky, Sam, Scott kommt mal her, Clint hat eine wichtige Nachricht.", rief Wanda.
Verwirrt kamen die drei in die Küche, sie sahen Clint genauso verwirrt an wie wir, als er eben aus dem Bad gekommen war.
"Hätte das nicht warten können bis du mit Zähneputzen fertig bist?", fragte Sam.
"Nein! Leute ich hab eine Nachricht von Natasha bekommen. Sie meint, wir sollen Nachrichten gucken", erzählte Clint aufgeregt.
"Das ist ja alles schön und gut, aber wieso sagts du nicht gleich, dass wir ins 'Wohnzimmer' müssen?", fragte ich grinsend.
"Das hab ich vor lauter Aufregung vergessen.", murmelte Clint, er war so aufgeregt, dass er kaum still stehen konnte.
"Nagut, dann lasst uns mal schauen was so wichtiges in den Nachrichten kommt."
Wir setzten uns in unser
Wohn-Schlafzimmer und schalteten den Fernseher an. Auf dem unteren Rand des Bildschirms stand kleingeschrieben: "Das Programm wird demnächst für eine Sondernachricht unterbrochen."
Gespannt warteten wir darauf, dass das Programm endlich unterbrochen wird. Was ewig dauerte, wenn man darauf wartete.
Nach ca. 15 Minuten wurde das Programm unterbrochen und die Nachrichtensprecherin stand im Bild.
"Hallo meine Damen und Herren. Wir unterbrechen unser Programm aufgrund einer wichtigen Bekanntmachung der Regierung."
Das Bild schaltete um und zeigte General Ross an einem großen Schreibtisch sitzen, er sah ernst in die Kamera und fing dann an zu sprechen.
"Nach reichlichen Überlegung und gründlicher Aussprache sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass die Anklage auf Captain Rogers und den anderen Avengers fallen gelassen wird. Hiermit sind die Avengers von ihren Anklagen befreit und dürfen sich wieder vollkommen legal hier aufhalten."
Das Bild schaltete um und was die Nachrichtensprecherin sagte, verstand niemand mehr.
"Das heißt wir können zurück!", jubelte Clint.
"Da hatte bestimmt Tony seine Finger im Spiel.", rief Bucky grinsend.
Dasselbe hatte ich auch gedacht, weshalb ich Tony stumm dafür dankte, dass er sich für uns eingesetzt hatte.
"Wir sind endlich wieder unbelastet.", freute sich Wanda.

Nach dieser wirklich guten Nachricht war die Stimmung super, doch ich war mir nicht sicher wie ich mich fühlen soll. Sollten wir wirklich direkt zurück ins Hauptquartier?
"Cap, wir können zurück ins Hauptquartier, was sagst du dazu." Breit grinsend sah Clint mich an.
"Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht wie ich darüber denken soll. Gib mir bitte einfach etwas Zeit, um darüber nachzudenken."
Clint nickte skeptisch und verschwand dann zurück ins Bad. Während die anderen sich darüber freuten, dass die Anklage fallen gelassen wurde, sah Wanda mich prüfend an.
"Du hast Angst vor Stark's Reaktion, wenn wir zurückkommen. Hab ich recht?"
Verwirrt sah ich sie an.
"Wo-. Warst du wieder in meinem Kopf?"
"Nur kurz.", lächelte Wanda nervös.
Ich nickte vorsichtig.
"Ich weiß nicht, ob er mich sehen will, nachdem was passiert ist..."
"Hätte er denn dann die Regierung überzeugt?"
"Wahrscheinlich nicht. Aber manchmal ist es schwieriger, sobald man sich gegenübersteht und dann wird die ganze Situation komisch. Ich will Tony einfach nicht wieder verletzen. Er darf mich anschreien, er darf mich hassen, aber er soll sich wegen mir nicht unwohl fühlen..."
"Steve, jetzt beruhig dich erstmal. Ich schlage dir was vor, geh eine Runde raus und denk über die ganze Sache nach. Ich Räume in der Zeit noch den Rest in der Küche weg und wenn du eine Entscheidung getroffen hast kannst du uns einweihen." Beruhigend legte Wanda eine Hand auf meine Schulter.
"Danke für deine Hilfe."
"Kein Problem, denk in Ruhe darüber nach. Bis dann."
"Bis dann."

Ich nahm mir meine Jacke und verließ dann die kleine Wohnung. Aus Gewohnheit zog ich mir die blaue Cap auf den Kopf und lief mit gesenkten Kopf, hinter das Haus auf die große Wiese. Ich ließ mich auf die Bank hinter dem Haus fallen und sah über die große Wiese Richtung Horizont. Ich steckte meine Hand in meine Jackentasche und bemerkte dann ein kleines Gerät darin. Ich zog meine Hand wieder aus der Tasche und erkannte das kleine Klapptelefon, welches auch Tony bekommen hatte.
Lange sah ich auf das Telefon. Soll ich Tony anrufen? Oder sage ich Clint er soll Natasha eine Nachricht schreiben? Sollen wir überhaupt jetzt schon Kontakt aufnehmen oder war es zu früh? Was, wenn Tony nichts von mir wissen will?
Mein Kopf gönnte mir keine Pause, weshalb ich seufzend, dass kleine Telefon zurücksteckte und aufstand. Ich entschied mich dazu eine kleine Runde spazieren zu gehen, um in Ruhe über die Situation nachzudenken.

Ich lief durch die kleinen Gassen, vorbei an Cafés, kleinen Läden und einigen Häusern. Schon lang nicht mehr konnte ich einen Spaziergang so genießen wie diesen. Als ich wieder zurück 'zu Hause' war, hatte ich ganz vergessen über die Situation nachzudenken und so war ich wieder an demselben Punkt wie vorher.
Ich ging durch den Hauseingang und lief dann die schmalen Treppen nach oben. Ich öffnete die Wohnungstür und noch ehe ich die Wohnung betreten konnte stand Clint vor mir.
"Und was hast du dir überlegt?"
Ich sah ihn unsicher an wollte ihm nicht enttäuschen, indem ich gar nichts sagte, deshalb sagte ich: "Du kannst Natasha schreiben, sie soll uns jemanden herschicken mit dem wir alles klären können. Am besten nicht Tony. Ich weiß nicht, ob wir beide bereit für eine Konfrontation sind."
"Ok mache ich.", sagte Clint fröhlich, er schnappte sich sein Handy und tippte wild darauf herum. Ich warf meine Jacke an den Kleiderhaken und ging dann zurück in die Küche.
Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und legte meinen Kopf auf die kalte Tischplatte.
Was tu ich jetzt?
"Wenn ich dein Verhalten richtig einschätze, bist du noch nicht wirklich weiter gekommen?!", stellte Wanda das offensichtliche fest.
"Ich bin mir einfach unsicher."
"Dann lass dir Zeit."
Ich hob den Kopf.
"Aber Clint will so schnell wie möglich eine Antwort."
"Vertraue auf dein Gefühl, wenn du denkst, du schaffst es nicht, dann lass es bleiben und wir reden morgen darüber."
Ich lächelte Wanda dankbar an und nickte.
Sie legte mir erneut eine Hand auf die Schulter und drückte sanft zu.
"Lass dich nicht hetzen Steve."
Sie verließ die Küche und ich hörte wie sie die Tür zum
Wohn-Schlafzimmer schloss.
Zögernd ging ich zu dem Kleiderhaken und schnappte mir das kleine Klapptelefon aus meiner Jackentasche.
Ich ging zurück in die Küche und legte das Telefon vor mich hin.
Lange tat ich nichts anderes, als das Telefon anzustarren.
Doch dann packte mich der Mut, ich nahm das Handy in die Hand, wählte die einzige eingespeicherte Nummer und drückte auf den grünen Hörer.

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