Tony:
Noch immer spürte ich die warmen und weichen Lippen des Blonden auf meinen. Mein Kopf war wie leer gefegt. Ich konnte es nicht glauben. Hatte er mich gerade geküsst? Es kam mir eher vor wie ein Traum. Fest zwickte ich mir in den Arm und mit einem "Autsch", realisierte ich so langsam das dies wohl doch kein Traum war. Steve hatte mich wirklich geküsst. Ich meine das war etwas was ich schon seit einer Weile tun wollte, aber das er mich küsste kam unerwartet. Empfand er wirklich genauso oder war das eine Kurzschlussreaktion gewesen? Oder war es eine Wette gewesen? Wütend raufte ich mir die Haare und lief unruhig im Zimmer auf und ab. Ich musste den Blonden finden und zur Rede stellen. Das war die einzige Lösung, wir mussten darüber reden. Egal wessen Gefühle dann verletzt wurden, wir mussten dies aus der Welt schaffen, ansonsten würde das Team darunter leiden. Und das ging nicht, vorallem nicht wenn man von den Avengers erwartete das sie jeden Tag die Welt retteten. Tief einatmend blieb ich stehen und versuchte mich zu beruhigen. Denn was auch immer Steve da gerade geritten hatte, er würde aufgebracht sein. Und da half es nicht wenn wir beide aufgedreht waren, denn ich wollte nicht das die Sache im Streit endete. Wow das ich sowas überhaupt in Erwägung ziehe, hätte ich von mir nie gedacht. Genervt schüttelte ich den Kopf über mich selber.
"Friday? Wo ist Steve?"
"Captain Rogers hat das Gebäude verlassen.", antwortete mir Friday sofort. Fluchend zog ich mir ein T-Shirt über den Kopf, dann stürmte ich aus dem Zimmer nach unten.
"Verdammt Rogers!", knurrte ich. In Gedanken schimpfte ich mich. Ich hätte ihn sofort aufhalten müssen, ich hätte ihn nicht erst gehen lassen dürfen. Sobald ich draußen angekommen war, schaute ich mich um. An der Hauswand neben dem Ausgang entdeckte ich eine plattgedrückte Stelle. Scheinbar hatte Steve dort gesessen und das war offensichtlich noch nicht lange her. Wo konnte er nur jetzt hingegangen sein? Fieberhaft überlegte ich. Hatte der Blonde nicht mal etwas von einem Café in seiner Heimatstadt erzählt, wo er gerne hinging wenn er abschalten musste? Bakey? Beverly? Bakeri? Ja Bakeri musste es gewesen sein! Schnell lief ich wieder nach drinnen holte Geld und meine Brille mit Friday, schnappte mir ein Auto was nicht allzu viel Aufsehen erregen würde und fuhr los. Geschickt schlängelte ich mich durch den Straßenverkehr Manhattens in Richtung Brooklyn. Dort war der Verkehr etwas ruhiger und während ich zum Bakeri fuhr schaute ich immer mal wieder aus dem Fenster um die Umgebung zu betrachten. Zwar war ich schon öfters hier, aber wenn nur wegen geschäftlichem. Die Umgebung hier war immer wieder faszinierend.Nach einer Weile hielt ich endlich in der Nähe des Cafés. Schon von weitem erkannte ich die geknickte Gestalt des Riesen. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen, denn Steve war der fröhliche Typ und ihn so zu sehen, noch dazu wegen mir, machte ich fertig. Tief atmete ich nochmal durch, stieg aus dem Auto und betrat kurz darauf das Café. Steve bemerkte mich nichtmal, sondern starrte nur vor sich hin, als wäre er mit seinen Gedanken nicht hier, sondern sehr weit weg. Wie erstarrt blickte ich ihn an. Ließ meinen Blick über ihn schweifen. Er sah abgesehen von dem traurigen Blick gut aus. Sehr gut. Die schönen blonden Haare, das kantige Gesicht mit den wundervollen blaugrünen Augen. Der gut gebaute Körper der unter einem grauen Tshirt verborgen, wofür es eigentlich gar keinen-ok ok stop! Konzentrier dich auf Steve!, schimpfte ich mich in Gedanken. Langsam um ihn nicht irgendwie zu erschrecken näherte ich mich seinem Tisch und ließ mich auf einem Stuhl gegenüber sinken. Erst da zuckte der Kopf des anderen nach oben. Mit großen Augen schaute er mich erschrocken an. Aber kurz darauf tauchte der traurige und leere Blick wieder auf.
"Was machst du hier? Wenn du mich sowieso aus dem Tower wirfst, warum machst du dir die Mühe hierherzukommen?", fragte er dumpf. Erstaunt schaute ich ihn an. Was redete Steve da? Niemals würde ich ihn aus dem Tower werfen! Hätte ich mir sonst erst die ganze Mühe gemacht ihn aus dem Exil zu holen? Dachte er wirklich ich hasste ihn? Verstand er nicht das ich ihn liebte?
"Hör mir zu und sieh mich bitte an.", sprach ich ruhig. Vorsichtig hob Steve seinen Blick wieder und schaute mich so kummervoll an, das ich ihn am liebsten in den Arm genommen hätte. Sofort verwarf ich den Gedanken und konzentrierte mich auf das was ich sagen wollte. Schon auf der Fahrt hierher hatte ich zurechtgelegt was ich sagen könnte.
"Ich würde dich niemals aus dem Tower schmeißen. Ich-verdammt Steve. Du bist mir wichtig. Sehr sogar. Und ich will dich nicht verlieren. Du weißt ich bin kein Gefühlsduselmensch. Aber diese Sache müssen wir klären, denn erstens würde es das Team zerstören und zweitens uns beide, was wir in den letzten Tagen bzw. Jahren aufgebaut haben, könnte es wieder auseinander bringen. Das möchte ich nicht. Und ich bin dir ehrlich, ich brauche dich. Mehr als du glaubst. Also bitte, bitte lass uns nach Hause fahren und in Ruhe darüber reden.", bat ich. Das war eigentlich nicht genau das was ich sagen wollte, die Worte kamen einfach so aus mir raus, aber jetzt war es eh zu spät. Mein Gegenüber brauchte eine Weile um zu antworten, aber ich ließ ihm die Zeit die er brauchte, sonst wären das hier verlorene Worte. Und endlich nickte der Blonde. Er bezahlte die Rechnung und kurz darauf verließen wir das Café und gingen zu meinem Auto.
"Wie bist du hierher gekommen?"
"Gelaufen.", kam es nur leise von dem anderen. Wer lief denn bitte freiwillig irgendwohin? Gut das Steve gerne joggen ging wusste ich ja, aber von Manhatten nach Brooklyn? Blödes Supersoldatenserum. Mir lag zwar ein sarkastischer Kommentar auf der Zunge, aber ich schluckte dies wieder runter. Sonst würde Steve nie mitkommen. Die Rückfahrt verlief in einem unangenehmen Schweigen, welches ich so gut wie möglich zu ignorieren versuchte. Ich war heute wirklich nett, ich machte nichtmal meine wundervolle Musik an! Man sollte mir einen Orden verleihen, also mal ehrlich. Nachdem wir wieder am Tower waren gingen wir weiterhin schweigend in mein Zimmer, das ich mir im Moment ja so oder so mit Steve teilte. Bis jetzt lief das hier besser als erwartet, aber noch war nix entschieden. Sobald die Tür geschlossen war, drehte ich mich rum und sah Steve abwartend an, welcher den Blick aber nicht bemerkte, sondern nur unsicher zu Boden sah. Leise seufzte ich und erhob dann die Stimme:
"Steve?"
Sofort schaute der Angesprochene nach oben.
"Ich muss dich das jetzt fragen und möchte bitte eine absolut ehrliche Antwort. Warum hast du mich geküsst?"
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It isn't always easy
FanfictionSpielt nach Civil War. Die Avengers sind getrennt doch Tony setzt alle Hebel in Bewegung um Team Cap zurückzuholen. Doch als es dann soweit ist kommen neue Probleme auf... Alle Rechte gehören Marvel, Kevin Feige und Stan Lee! Das Auftreten der zb j...