BLACK FEATHER (Wird überarbeitet)

Kapitel 27.2

Wenn ich Liam so schnell hatte ins Jenseits befördern können, dann war das bei Bodhir wohl ein Klacks. Nur wollte ich es langsam angehen. Er sollte alles in allen Einzelheiten, Stück für Stück erleben. Das war ich Torben schuldig und Dank meiner neuen Kräfte würde das ein Kinderspiel werden.

Levente nickte mir kurz zu und schenkte mir ein kurzes Lächeln, bevor er sich mit Sole und dem furchtlosen Boston in das Getümmel der Kopponen stürzte. Da Torben ihren Anführer getötet hatte, war es für sie ebenfalls ein Leichtes, die Kopponen zur Strecke zu bringen, aber es würde bei der Anzahl an Kopponen doch schon etwas länger dauern.

Wie eine Peitsche spannte ich eine meiner Baumwurzeln und gab Bodhir damit einen ordentlichen Hieb auf seinen Körper. Nach dem dritten bis vierten Hieb kam er zu sich und rappelte sich schwerfällig auf. Seine Augen weiteten sich, als er realisierte, dass seine Säge nicht mehr in seiner Hand lag.

"Wo ist...", seine Worte versagten, als er mich in der Luft erblickte.

"Wie ich sehe hast du dich nun zu einem Engel entwickelt, aller Achtung!", gab er höhnend von sich.

"Ein Engel, der dir nun die gerechte Strafe erteilt, für das, was du anderen unschuldigen Engeln angetan hast!"

"Na ganz so unschuldig waren sie auch nicht. Außerdem hast du vergessen, was mit Engeln passiert, wenn sie ihresgleichen töten."

"Genau das macht die Sache ja so interessant. Du bist ja gar kein Engel und ich bin so gespannt darauf, wie lange du durchhalten wirst. Du bist nämlich mein Auserwählter, meine Testperson. Ich werde nun meine Fähigkeiten an dir testen und ich werde nichts auslassen, versprochen."

Seine Augen wurden noch größer. Seine massive Gestalt kniete sich vor mir hin und fing an, wie ein Jammerlappen zu betteln.

"Bitte. Ich mache alles, was du von mir verlangst, aber bitte tu das nicht, hab Erbarmen."

"Hattest du Erbarmen mit Torben oder Lisa? Oder all die anderen Seelen, die du noch auf dem Gewissen hast?"

Ein klägliches Jammern löste sich aus seiner Kehle, als ich meine Säge schwang.

Aber nein, ich wollte es ihm ja nicht so einfach machen. Ich entschied mich dazu, meine neuen Fähigkeiten an ihm auszuprobieren, um zu sehen was ich alles beherrschte. Ich formte mit meinen Händen kleine Wassertröpfchen, die ich mit meinem Atem zu Eis verwandelte. Die Eiskugeln schoss ich auf Bodhir. Er versuchte auszuweichen, aber es waren einfach zu viele als dass er sich in Deckung hätte bringen können. Ich formte das Wasser zu Eiszapfen, die ich ohne zu zögern, an Bodhir anwandte. Er war gut im Ausweichen, das musste man ihm lassen, aber eben nicht gut genug. Die Zapfen trafen ihn und er hatte Mühe sie wieder aus seinem Körper zu ziehen. Das Element der Erde war auch nicht sonderlich schwer umzusetzen. Meine Füße, die sich im Kampf in eine Art Baumwurzeln verwandelten, suchten sich ihren Weg zu Bodhir. Eine Wurzel schlang sich um sein Fußgelenk und schleuderte ihn von einer Felswand zur Nächsten. Knochen brachen und als er zu Boden auf allen Vieren kroch und Blut spuckte, schoss ich ihm etwas Wasser in seinen Hals, dass er durchgehend ausspuckte, bis er wieder frei atmen konnte.

"Na, wie gefällt dir mein neues Ich? Nicht schlecht oder?", präsentierte ich mich ihm siegessicher.

Immer noch krümmte er sich auf allen Vieren vor mir und rang panisch nach Luft.

Nun war Feuer dran. Meine Haare standen zwar in Flammen, doch wie sollte ich dieses Element in meine Hand bekommen? Diesen Moment nutzte Bodhir für sich. Er richtete sich auf, öffnete seine Handfläche und sofort flog sein Stab in seine Hand, der ihn von jetzt auf gleich unsichtbar machte.

"Sehr gut, Bodhir. Du willst es für mich etwas spannender machen."

Obwohl mir alles andere als nach Scherzen zumute war, versuchte ich die Fassung zu wahren und mir nichts anmerken zu lassen. Ich schloss die Augen und versuchte ihn durch meine Sinne wahrzunehmen. Es war schwieriger, als ich dachte. Vor allem kam ich nicht richtig zur Ruhe, da mich Bodhir andauernd mit seinem Stab angriff und ich nicht wusste, wohin ich schlagen sollte. Doch dann nahm ich eine winzige Substanz an Erde an ihm wahr und ich versuchte mir diesen Vorteil zunutze zu machen. Ich hob meine Hände in die Höhe und sorgte dafür, dass die Erde für mich zu arbeiten begann. Bodhir schrie auf. Der Stab glitt ihm aus der Hand und er wurde vor mir wieder sichtbar. Er hielt sich die Hände... natürlich. Ich hatte den Dreck unter seinen Fingernägeln entdeckt. Ein dreckiges Grinsen glitt über meinen Mund, als die Erde dafür sorgte, Bodhirs Fingernägel umzuknicken. Bodhirs Schreie erfüllten die Höhle. Sein Wimmern schien sich so langsam in Raserei zu verwandeln. Erneut versuchte ich mich an dem Element des Feuers. Ich tastete über meine brennenden Haare, bis ich tatsächlich eine kleine leuchtende Kugel in der Hand hielt. Die nächsten Attacken waren Feuerbälle, die ihn teilweise anglühten, aber nicht sonderlich viel beeinträchtigten.

Klar, er stammt ja schließlich auch aus der Hölle und ist Hitze gewohnt.

Also reagierte ich schnell, bevor das Ausmaß seiner Raserei beendet war. Ich kombinierte das Wasser mit der Luft zu Eis und fror ihn an der Höhlenwand ein. Die Hitze würde seinen Körper nur wenige Minuten eingefroren lassen, daher musste es nun schnell gehen. Ich flog hinüber zu ihm.

"Möchtest du noch was sagen?"

Hechelnd spuckte er Blut aus. Seine Gesichtszüge glichen dem eines Verrückten.

"Du kannst mit der Säge nicht töten. Sie wurde in der Hölle geschmiedet, um die Engel zu vernichten!"

"Eure Schlange doch auch. Beides habe ich so umfunktioniert, damit es für das Gute eingesetzt werden kann."

Mit einem gewaltigen Schlag schlug ich ihm mit Ileijaeil den Kopf ab.

"Für dich Torben!", rief ich lauthals in die Höhle hinein.

Sein Körper verwandelte sich ebenfalls in schwarze kleine Kugeln, die hinauf zum Himmel zogen.

Als auch der Letzte aus der Unterwelt erledigt war, steuerten die übrigen Kopponen zur Lavamasse und fielen ohne erdenklichen Grund hinein.

Wir hatten gesiegt. Wir hatten den Kampf gewonnen.

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Das Kapitel läuft leider noch nicht so rund, wie es sein soll. Bei der Überarbeitung, wird es jedoch ein paar Änderungen geben ; )
Falls ihr noch Verbesserungsvorschläge habt, dann immer her damit. Ist der Kampf eurer Meinung nach zu kurz? Das Ende des Kampfes zu abrupt?
Lasst mir gerne eure Meinungen da. Brauche etwas Brainstorming...