06 | Like A Nightmare

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Livia's Sicht


«Königin?», wisperte ich nach sekundenlanger Stille, in welcher ich nach wie vor nicht begriffen hatte, was er von mir wollte. Mein Kopf verstand seine Worte, doch mein Verstand wollte sie einfach nicht begreifen, da es nach wie vor so unreal erschien. Ich wurde entführt, wurde bei meinem Fluchtversuch von ihm aufgegriffen, danach knallte er mir an den Kopf das Werwölfe existierten und das er eines von diesen Wesen war, so wie auch ich zum Teil und nun sprach er davon, dass ich Königin wurde? Ein entsetzlicher Schwindel packte mich und die schwarzen Flimmerlichter vor meinen Augen zwangen mich dazu mich gegen einen der Bäume zu lehnen, damit ich mein Gleichgewicht nicht vollends verlor. Der Boden unter meinen Füßen war mir praktisch mit einem Ruck weggezogen worden und ich konnte einfach nicht verstehen, wie ich jemals wieder ein normales Leben führen sollte. «Jeder König sollte eine Königin haben und dabei ist es vollkommen egal, ob er nun darum gebeten hat, oder nicht.», entgegnete er mir, wobei ich dies kaum registrierte.

Mit einem Mal kamen mir die Geschichten in den Sinn, welche meine Mutter mir früher immer erzählt hatte. Sie hatte immer von der Mondgöttin gesprochen welche die Werwölfe erschaffen hatte und damit auch den Alphakönig. «Die Legenden, sie stimmen?», stieß ich vollkommen erstickt von mir und schüttelte dabei apathisch den Kopf, weil ich niemals gedacht hätte, dass das stimmte. Ich hatte es immer als Märchen abgetan, denn wie könnte ein kleines Kind auch jemals glauben, dass diese Geschichten stimmen würden? «Du bist der Alphakönig.», rief ich entsetzt hervor, als sich alle Puzzleteile mit einem Mal in meinem Kopf zusammensetzten. Es war keine Frage meinerseits, es war lediglich eine Feststellung und auch wenn ich nun halb am durchdrehen war, so musste es der Wahrheit entsprechen. «Der einzig wahre, Prinzessin.», gab er mir ohne zu zögern zu verstehen, wobei die Arroganz aus seinem Tonfall kaum zu verbergen war. Ich sah den Mann vor mir an, sah seine Autorität und seine Dominanz welche greifbar war und wusste, dass er nicht log. Er war der Alphakönig der Werwölfe und die Märchen und Legenden wurden nun mit ihm real.

«Meine Mutter, sie hat mir Geschichten über den Alphakönig erzählt. Sie sagte, der neue Alphakönig entwickelte sich zu einer Abscheulichkeit, die keine Gnade kannte und mit eiserner und skrupelloser Gewalt regierte, jeder hatte Angst vor ihm und seinen Taten. Er wird als der Teufel bezeichnet, doch das sind nur Märchen und Legenden.», flüsterte ich dennoch, wenngleich ich längst begriffen hatte, dass dem nicht so war. Es war alles real, realer als es sein sollte und durfte und doch war es die Wahrheit. «Märchen und Legenden?», höhnte er lachend und mit einem Mal wurde ich wieder von ihm eingekesselt, sodass er mir so unglaublich nahe war. Ich sollte panische Angst haben und vermutlich um mein Leben schreien und doch kam kein einziger Ton über meine Lippen. Ich hielt still, versuchte zu verstehen was vor mir passierte und versuchte gleichzeitig zu begreifen, dass sich alles was ich bisher geglaubt hatte zu kennen, im Begriff war zu ändern. «Ich kann dir versichern, dass diese Märchen wahr sind. Ich bin dieser Alphakönig von dem du sprichst und des Weiteren kann ich dir zugestehen, dass alles der Wahrheit entspricht.», kam es unbeirrt von ihm, wobei ich einmal mehr aufs Neue meinen Kopf schüttelte.

«Nein, das hier ist alles ein Alptraum und nichts davon ist echt.», brachte ich einen schwachen Versuch hervor, mir das alles auszureden. Ich träumte das und diese Situation an sich hier bloß und wenn ich mich genug anstrengte, so würde ich Zuhause in meinem Bett aufwachen und über diesen dummen Traum lachen. «Es ist alles echt und es ist an der Zeit, dass du all das in deinen hübschen Kopf bekommst, Prinzessin.» Eindringlich wurde ich dabei angesehen und mit einem Mal drückte er sich so sehr an mich, sodass ich jeden einzelnen Muskel seines Körpers auf dem meinen spüren konnte. Ich fühlte so viel mehr als das, vor allem die gigantische Ausbuchtung seiner Erektion, welche sich beinahe gewaltvoll in meinen Bauch grub. Diese Geste ließ mich selbst nicht unbedingt kalt, auch wenn ich nicht wusste was ich davon halten sollte. Alles was ich wusste war, dass ich keinesfalls so reagierte, wie ich reagieren sollte. «Du wirst die Königin an meiner Seite sein und es gibt nichts, was dies ändern wird. Kommenden Vollmond werden wir das Ritual vollziehen und danach bist du an mich gebunden. Das Ganze wird Ähnlichkeit mit einer menschlichen Zeremonie haben und doch wird es anders ablaufen.», sagte er und ließ danach gänzlich von mir ab.

Ruthless AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt