13 | Get The Party Started

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Livia's Sicht


Enthusiastisch wie immer hob Holly ihre Arme hoch über ihren Kopf und schwang ihre Hüften aufreizend zum lauten Beat der Musik des Clubs. Es war Dienstagabend und dennoch war hier einiges los, was mich einerseits verwunderte, andererseits auch wieder nicht. Wir befanden uns im Herzen New Orleans und soweit ich gehört hatte, war hier immer etwas los. Es war erst das dritte Mal das ich mich überhaupt in einem Club befand, das erste Mal das ich offiziell einen solchen besuchen durfte und entgegen meiner sonstigen Gewohnheit genoss ich das hier wirklich sehr. Holly hatte mich dazu überredet in ein knappes schwarzes und enganliegendes Cocktailkleid zu schlüpfen, welches wie eine zweite Haut um meinen Körper lag. Schwarze Riemchensandaletten rundeten das ganze zusammen mit einem üppigen Make-Up ab und auch wenn ich sonst nicht gewillt war mich so irgendwo zu zeigen, so genoss ich die Blicke der Männer auf uns beiden. Das hier war das was ich gebraucht hatte um all dem Drama in meinem Leben für einige Stunden entfliehen zu können und ich war meiner Freundin unglaublich dankbar für diese Eingebung.

«Weiß dein Bruder eigentlich das wir das Anwesen verlassen haben?», brüllte ich ihr irgendwann entgegen, wobei der Alkohol durchaus bereits meine Sinne benebelte. Wir hatten es uns nicht nehmen lassen einige Tequila-Shots zu trinken und dies machte sich längst bei mir bemerkbar. Doch für den Moment waren mir die Konsequenzen dessen vollkommen egal, ich wollte einfach nur frei sein und hier hatte ich das Gefühl, dass ich es war. «Mit Sicherheit und ich kann dir außerdem versichern, dass er in ein, zwei Stunden hier sein wird.», schrie sie ebenso laut wie ich zurück, wobei es keinen von uns zu interessieren schien, ob andere Menschen unserem Gespräch lauschten. Geschickt wich ich dem Kerl neben mir aus, als er seine Hüften in meine Richtung bewegte und drehte mich einmal um Holly, sodass ich direkt hinter ihr stand und so vollends von ihm wegkam. Ich war mir sicher das sie ihre Mittel und Wege hatte um ihn in seine Schranken zu weisen, wobei ich dazu definitiv nicht mehr in der Lage war. «Wie viel Ärger werde ich bekommen?»

Diese Frage kam schneller über meine Lippen als ich darüber nachdenken konnte, wobei mir dies kaum zu verübeln war. Im Prinzip hatte Damien mich entführt, hatte mir zwar gestattet mich im Anwesen und im Garten frei zu bewegen und doch befand ich mich nun in einem Nachtclub, weit weg von ihm. Ich hatte ihm nicht Bescheid gegeben zu gehen so wie er es verlangt hatte und ich ahnte, dass ihm diese Tatsache mit Sicherheit nicht gefallen würde. «Ich bitte dich, Livy, du wirst überhaupt keinen Ärger bekommen. Wenn, dann bekomme ich diesen, weil ich dich mit mir mitgenommen habe und dich außerdem abgefüllt habe.», lachte sie los und zwinkerte mir dabei verschwörerisch zu, was mich lauthals loslachen ließ. Sie hatte Wort gehalten als sie bei der Fahrt hierher gesagt hatte, dass sie mir alles einflößen würde was ihrer Meinung nach gut schmeckte. «Alkohol klingt im Moment nach meinem neuen besten Freund.», kicherte ich deshalb vergnügt und bemerkte im selben Moment, wie durstig ich eigentlich war.

Bei unserer Ankunft hatten wir unzählige Shots getrunken und nun waren wir mit Sicherheit bereits seit einer guten Stunde hier auf der Tanzfläche und rekelten uns beide zum Beat der donnernden Musik. «Diese Aussage verzeihe ich dir, weil du im Moment einiges ertragen musst.», raunte sie nun dicht an mein Ohr gepresst und hakte sich an meinem Arm ein, um mich von der Tanzfläche zu ziehen. Es sah ganz danach aus als würde es ihr ebenso wie mir gehen, denn fragend deutete sie zur Bar, was ich lediglich mit einem Nicken quittierte. Eine dünne Schweißschicht bedeckte längst meine Stirn und meine Kehle fühlte sich mit jeder Sekunde trockener und trockener an. Bei der Fahrt hierher hatte ich ihr von dem Telefongespräch mit meiner Mutter erzählt, wobei sie darüber mehr als nur schockiert gewirkt hatte. Holly hatte mir erzählt das sie nie gedacht hätte, dass Mom über alles Bescheid wisse und die beiden kannten sich immerhin auch schon seit Jahren. Holly war praktisch bei uns ein- und ausgegangen und doch hatte sie nichts davon mitbekommen.

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