Livia's Sicht
«Du musst aufwachen, Livy.», hörte ich nach einer wirklich unruhigen Nacht meine beste Freundin gut gelaunt neben mir, was mich stöhnend meine Augen noch fester aufeinander pressen ließ. «Ich will aber nicht, Holly.», murrte ich leise, weil ich mich dazu definitiv nicht im Stande fühlte. Die halbe Nacht hatte ich wach gelegen, hatte mir die Augen aus dem Kopf geweint und alles hinterfragt, was meinem Leben einen Sinn gab. Immer wieder hatte ich mich gefragt, wie ich innerhalb von nicht einmal einer Woche ein solches Leben mein nennen konnte und war dabei zu keiner zufriedenstellenden Antwort gekommen. Nicht das mein Leben vor meiner Entführung perfekt gewesen wäre, doch mit dieser war eine Dunkelheit gekommen, von welcher ich nicht einmal gewagt hatte zu denken das es sie gab. So vieles hatte sich in den letzten Tagen verändert, doch was mir am meisten Sorgen bereitete war jene Tatsache, dass ich mich selbst kaum wiedererkannte. In meinen kühnsten Träumen hatte ich nicht gewagt zu denken einem Mann jemals so hörig zu sein und doch hatte sich gestern herausgestellt, dass Damien diese Macht über mich hatte.
Ich sollte mich schämen mich derart von ihm kontrollieren zu lassen und doch hatte ich es getan, weil mein Kopf wie leergefegt gewesen war. Durch eine hitzige Diskussion oder was auch immer hatte ich den Vertrag unterschrieben, hatte zugelassen das er mich erniedrigte und mir eine Bestrafung verpasste, welche das Versohlen meines Hinterns beinhaltete. Noch immer konnte ich nicht fassen das es mir auf eine perfide Art und Weise nach und nach gefallen hatte und noch weniger konnte ich glauben, dass ich anschließend zugelassen hatte, dass er mich für einen Blowjob nötigte. Anfangs hatte mir auch dies gefallen, doch nachdem ich in mein Tief gefallen war, war es schwer gewesen mich wieder zu beruhigen. Für einen kurzen Moment hatte mein Entführer es geschafft und doch war es nur ein kleiner Augenblick gewesen, in welchem ich mich halbwegs wohlgefühlt hatte. Nachdem Damien gegangen war, war alles auf mich eingestürzt und ich hatte einfach keine Kraft mehr dazu gehabt, um stark zu sein. Ich hatte versagt, in so vielerlei Hinsicht, doch am meisten hatte ich gegenüber mir selbst versagt.
«Du musst aber, denn haufenweise Designerkleider warten auf dich.», hörte ich wieder Holly's Stimme, welche mir deutete das ich nicht alleine war und ich somit nicht meinen Gedanken nachgehen konnte. Doch dies war im Moment alles was ich wollte, dass und im Selbstmitleid baden. «Damit kannst du mich auf keinen Fall überzeugen aufzustehen, denn ich will keines von diesen Kleidern sehen.» zischte ich ihr gereizt mit nach wie vor geschlossenen Augen zu, weil meine Laune im Keller war. Damien hatte mir gestern zu verstehen gegeben das heute die Anprobe für mein Kleid war, doch ich meinte vollkommen erst was ich da sagte. Ich wollte keines dieser Kleider sehen, weil es sich einfach nicht richtig anfühlte. Eine Hochzeit, völlig gleich ob sie nun menschlichen Bräuchen oder eben anderen Bräuchen galt, sollte etwas schönes sein und doch war es ein Alptraum, mein persönlicher Alptraum. Ich mochte mich gewisser Maßen damit abgefunden haben an ihn gebunden zu sein, doch die Zeremonie würde dies auf ein neues Level heben und somit würde ich ihm gänzlich gehören.
Er hatte mir weismachen wollen seine gänzliche Kontrolle über mich vorerst abzugeben und doch war ich mir sicher, dass sich dies an diesem Tag ändern würde. Vielleicht mochte er mir für die verbleibenden Tage den Glauben lassen ein wenig Kontrolle über die Situation zu haben und auch wenn ich naiv war, so war ich nicht dumm. «Doch, dass willst du.», riss Holly mich erneut aus meinen Gedankengängen und nun zwang ich mich die Augen doch zu öffnen. Sie lag direkt neben mir auf der freien Bettseite und sah mich unverblümt an, ehe sie die Stirn runzelte und ihr Blick fragend wurde. «Erzählst du mir jetzt, weshalb ich dich heute Nacht so aufgelöst hier gefunden habe?» Dies hatte ich bereits verdrängt, denn sie war es gewesen die mir Trost gespendet und nicht nachgefragt hatte was mein Problem war und mir einfach den Halt geboten hatte, welchen ich zu diesem Zeitpunkt dringend gebraucht hatte. «Ich kann nicht, Holly.», seufzte ich gequält, da ich sie nicht mit meinen Problemen belasten wollte. Dies tat ich ohnehin bereits die längste Zeit und ich wollte ihr dieses Drama nicht zumuten.
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Ruthless Alpha
WerewolfTeil 1 der Frozen Kingdom-Reihe: Livia Westbrook träumte schon immer von ihrem eigenen persönlichen Märchen, von ihrem Traumprinzen der ihre Welt rettete und erleuchtete und doch gab es nichts als Schmerz in ihrem Leben. Gezwungen von ihrer Mutter d...