26 | Your Betrayal

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Livia's Sicht


Mehr als nur nervös ließ ich zu das mir die Wagentür geöffnet wurde, ehe ich meine zwei Begleitpersonen dankbar ansah. Phoenex und Joshua waren von Damien abkommandiert worden meine Bodyguards zu spielen und auch wenn ich es viel zu übertrieben fand, so war mir dennoch klar, dass er mich niemals alleine hätte gehen lassen. Er vertraute mir nicht genügend und dies war in Ordnung, weil es mir nicht anders erging, zumindest in jener Hinsicht, die nicht unsere Sessions betraf. Ich nahm es einfach so hin und war dankbar und froh, dass er mir überhaupt diese Möglichkeit gewährte. Ich wusste nicht weshalb er es getan hatte und doch hatte ich nichts hinterfragt und war mit meinen beiden Begleitpersonen abgerauscht, nachdem er sie mir vorgestellt hatte. «Ich werde in dreißig Minuten wieder hier sein.», gab ich den beiden muskelbepackten Männern zu verstehen und war im Begriff das Auto zu verlassen, als mich einer von beiden mit seinen nachfolgenden Worten innehalten ließ und mich somit zwang, hier für weitere Sekunden auszuharren.

«Unser Alphakönig hat klare Anweisungen hinterlassen und diese besagen, dass wir dich nicht aus den Augen lassen sollen.» Ich unterdrückte ein Stöhnen und besah sie mit zusammengekniffenen Augen. Mir hätte klar sein müssen das es so kommen würde, denn was hatte ich auch anderes erwartet? Das sie mich alleine lassen würden? Mir so einen Fluchtversuch gewährten, welchen ich ohnehin nicht vor hatte zu tätigen? Ich war nicht dumm und außerdem hatte Damien mir versichert, dass bei einem erneuten Versuch meine Mutter sterben würde. Auch wenn sie mich nun zu hassen schien, so wollte ich dies nicht und deshalb beugte ich mich. «Darf ich euch wenigstens darum bitten, dass ihr euch im Hintergrund haltet? Ich werde nicht weglaufen, sondern will einfach nur in Ruhe mit meiner Mutter sprechen.», entgegnete ich ihnen und betete, dass sie dabei einlenken würden. «Das kannst du auch, aber wir werden dabei sein.», knurrte Phoenex unwirsch, wobei sein Tonfall keine Widerworte duldete und dies passte mir nicht im Geringsten. Er war nicht Damien und somit hatte er kein Recht darauf, mir einen Befehl zu erteilen.

«Du kannst das ganze hinnehmen, oder wir werden auf der Stelle zurückfahren.», setzte Joshua nach und grinste mich dabei spöttisch an, was ich keinesfalls so hinnehmen würde. «Ich bin Damien's Gefährtin, dass wisst ihr doch, oder?», fing ich leise an und besah die beiden mit einer hochgezogenen Augenbraue, nur um absolut sicher zu gehen. «Natürlich wissen wir darüber Bescheid, immerhin hat unser Alphakönig lange genug nach seiner Königin gesucht.», murmelte Phoenex misstrauisch und nun spielte ich jene Karte aus, die ich schon vor ein paar Tagen bei Blake gebracht hatte. «Gut, denn als seine Gefährtin stehe ich über euch. Wenn ich also sage das ihr im Hintergrund bleiben sollt, dann tut ihr das auch. Oder soll ich Damien verraten, dass ihr meine Wünsche missachtet habt?» Fragend sah ich die beiden an und hoffte darauf, dass das ganze funktionieren würde. Ich wusste nicht was Damien ihnen gesagt hatte, doch ich vermutete das sie keinen Ärger wollten und deshalb lag meine Hoffnung darin, dass sie nun einlenkten.

Ich sah zwischen den beiden Männern hin und her, konnte ihnen ihren Zwiespalt ansehen und dies war alles was ich sehen musste. Es ging ihnen gegen den Strich das ich diese Karte gespielt hatte und doch entsprach es der Wahrheit. Damien und ich hatten das Ritual noch nicht vollzogen, er hatte mich noch nicht markiert und doch war ich seine Seelengefährtin und ihm somit gleichgesetzt. Mein Wort hatte die gleiche Schwere wie seine und diesen Vorteil nutzte ich nun schamlos aus. Mir war es egal welche Konsequenzen es mit sich ziehen würde wenn er davon erfuhr, das einzige was ich im Moment anstrebte war etwas Privatsphäre, da es sich immerhin um eine Familienangelegenheit handelte und bei dieser wollte ich nicht unbedingt zwei für mich fremde Personen dabei haben. «Wir werden im Eingangsbereich auf dich warten, aber sollte etwas geschehen was uns merkwürdig vorkommt, werden wir eingreifen.», lenkte Joshua nun ein und damit würde ich leben können. Sie würden vermutlich dennoch alles mitbekommen, aber zumindest waren sie nicht direkt dabei. «Danke.», murmelte ich und lief damit einfach los.

Ruthless AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt