48 | Sisters Of The Moon

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Livia's Sicht

Freitag, 04. Oktober 2019


Mehr als nur satt und zufrieden lehnte ich mich in meinem gepolsterten Stuhl zurück und legte mir dabei ächzend die Hände auf den Bauch, welcher dank des vielen Essens deutlich aufgebläht wirkte. Das tat er so ziemlich jede Woche wenn Holly mich hierzu überredete und doch konnte ich mir nichts besseres vorstellen. Seit etwa zwei Monaten war das hier unsere wöchentliche Routine um Zeit miteinander verbringen zu können, da wir uns ansonsten nicht viel sahen. Es hatte seine Gründe weshalb wir nicht mehr in diesem Ausmaß Zeit verbringen konnten wie früher und es war in Ordnung. «Ehrlich, wenn ich noch einen Bissen essen muss, dann kannst du mich aus dem Restaurant rollen.», murmelte ich schlussendlich und konnte über ihr glockenhelles Lachen lediglich die Augen verdrehen. «Das sagst du mir jede Woche wenn wir das hier tun, Livy.», erwiderte sie nach wie vor lachend und zwinkerte mir vergnügt zu. Ja, das sagte ich wirklich ständig zu ihr und es war zu unserem persönlichen Joke geworden.

«Ich weiß, aber es wird nie langweilig diese Floskeln auszusprechen.», lachte ich nun selbst und murmelte dem Kellner ein leises Danke zu, als er unsere leeren Teller abräumte. Ich schnappte mir mein Champagnerglas, trank zwei Schlucke daraus und freute mich schon jetzt auf die Konsequenzen, die der Alkohol nach sich ziehen würde. Damien würde es riechen und da ich eigentlich keinen Schluck ohne seine Erlaubnis anrühren durfte, würde es ein nettes Spanking für mich geben. Ich tat es bloß aus reinem Eigennutz, denn vielleicht schaffte ich es so ihn endlich davon zu überzeugen mich kommen zu lassen. Seit Tagen saß ich auf dem Trockenen, weil mein Gefährte es äußerst witzig fand mich in dieser Hinsicht zu reizen und ich hasste es unglaublich. «Wir könnten dir Abhilfe schaffen, wenn wir weiter in den Club ziehen und tanzen gehen.», kam es nun verrucht von meiner besten Freundin, was mich die Stirn runzeln ließ. «Schäm dich, Holly, willst du mich etwa dazu verführen unanständig zu sein?», entgegnete ich ihr und wusste das dem so war.

Wir beide liebten es gegen die Regeln zu verstoßen und gerade deshalb war ich mit Sicherheit nicht gegen ihren Vorschlag abgeneigt. Es würde interessant werden unser Abendessen in dieser Hinsicht auszudehnen, denn wir hatten beide den Befehl nach diesem wieder nach Hause zu kommen. «Wir sollten unseren Männerfreien Abend nutzen, Schwester. Damien und Blake sind mit Rudelangelegenheiten beschäftigt und werden uns nicht so schnell vermissen, was nur gut für uns sein kann.», kicherte sie vergnügt und so beugte ich mich etwas über den Tisch, nur um sie mit verrucht wackelnden Augenbrauen anzusehen. «Legst du es so dermaßen darauf an, den Hintern versohlt zu bekommen?» Im Prinzip hätte ich mir diese Frage sparen können, denn die Antwort darauf konnte ich mir selbst geben, weil es immerhin nichts neues war. Holly lebte diesen Lebensstil bereits weitaus länger als ich und doch kannte auch ich die Vorzüge dessen und konnte sie längst in vollstem Ausmaß genießen. Es war für mich einst undenkbar gewesen und doch hatte mich so vieles überzeugt, dem ganzen eine reale Chance zu geben und ich bereute nichts davon.

«Du kennst die Vorzüge dessen, also ja, ich lege es so dermaßen darauf an.», gab sie mir eindringlich zu verstehen und kopfschüttelnd lehnte ich mich wieder in meinem Stuhl zurück. «Du bist wie ausgewechselt, seit Blake und du offiziell ein Paar seid.», murmelte ich leise und konnte bei dem Gedanken daran ein breites Lächeln nicht verbergen. Holly und Blake hatten es tatsächlich gewagt und sich eine Chance auf ein gemeinsames Leben gegeben, was sie Damien und mir nach unserer Rückkehr aus den Flitterwochen feierlich erzählt hatten. Ich hatte mich wirklich unglaublich für die beiden gefreut, weil ich sehr wohl wusste, dass es mein Verdienst gewesen war. Immerhin hatte ich mit beiden geredet und sie gedrängt sich eine Chance zu geben, was sie nun auch endlich getan hatten. Mein Gefährte hatte es anders als ich mit gemischten Gefühlen aufgenommen, auch wenn er grundsätzlich nichts dagegen hatte. Ich wusste das er lediglich Angst davor hatte, dass es zwischen den beiden nicht funktionieren würde und das er anschließend zwischen den Fronten stand, weil Holly eben seine Schwester war und Blake sein bester Freund und Beta.

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