33 | Better Days

830 59 38
                                    

Livia's Sicht

Montag, 24. Juni 2019


Blinzelnd schlug ich die Augen auf und fühlte mich dabei mehr als nur desorientiert. Ich hatte keine Ahnung was passiert war und so versuchte ich nachzudenken, wobei es mir unmöglich war mich zu fokussieren. «Du bist wach, endlich.», hörte ich eine raue Stimme neben mir, wobei ich mich nun in besagte Richtung drehte. Der Raum wurde nur schwach durch das gedimmte Licht der Nachttischlampe beleuchtet und doch erkannte ich Damien auf Anhieb. Er lag dicht neben mir, seine Irden musterten mich auf intensive Weise und augenblicklich schossen die Erinnerungen der letzten Stunden auf mich ein. Ich hatte versucht mir das Leben zu nehmen und so wie es schien war ich daran gescheitert. Jetzt im Nachhinein gesehen konnte ich nicht direkt sagen was mich dazu getrieben hatte, doch Damien's Ignoranz war nicht unbeteiligt daran gewesen. Von Holly wusste ich, dass er dachte ich hätte meine Entführung mit Hilfe von Gabriella selbst inszeniert und das auch die Hochzeit von mir mit Dominic gewollt gewesen war. Es tat weh zu wissen das er so über mich dachte, wenngleich ich ihm vermutlich nichts gegeben hatte um anders zu denken.

Von Holly wusste ich auch, dass Dominic tot war und auch meine Mutter lebte nicht länger. Sie hatte scheinbar versucht meine beste Freundin zu töten und da diese ihr kein Leid zufügen wollte, hatte Blake diesen Job übernommen. Es schmerzte unheimlich mit diesem Wissen zu leben und auch wenn ich dies nie für sie gewollt hatte, so war es vermutlich besser so. Sie hatte mir schreckliches angetan und somit hatte sie wohl ihre gerechte Strafe damit bekommen, auch wenn es herzlos klang. «Weißt du noch, was passiert ist?», riss mich Damien aus diesen Überlegungen, wobei ich keinen Ton von mir gab. Stattdessen huschten meine Augen zu meinen Handgelenken, die beide mit einem dicken Verband umwickelt waren. Ich verspürte keinerlei Schmerzen und ich nahm an, dass man mir etwas gegen diese gegeben hatte. «Wieso hast du es getan?», fragte er weiter nach und wieder antwortete ich ihm nicht. Ohnehin wusste ich nicht was ich sagen sollte und so befand ich das es besser wäre, einfach gar nichts zu sagen.

Damien schien dies misszuverstehen und runzelte die Stirn als ich wieder aufsah, ehe er ein tiefes Seufzen von sich gab. «Ich verstehe, du strafst mich mit Schweigen, weil ich es bei dir nicht anders gehandhabt habe.», murmelte er leise und auch wenn er die falschen Schlüsse zog, belehrte ich ihn keines besseren. Sollte er doch denken was er wollte, denn es sollte mir einfach egal sein. Ich verstand so oder so nicht was er hier tat, denn die letzten beiden Tage hatte er es nicht für angemessen gehalten mit mir zu sprechen und nun lag er hier in meinem Bett und tat scheinbar so, als wäre es das normalste der Welt. «Ich weiß das es vermutlich meine Schuld ist und das tut mir leid. Ich hätte mit dir reden müssen und vor allem hätte ich dir vertrauen müssen.», redete er irgendwann weiter und dies ließ mich zusammenzucken. Er dachte also wirklich, es wäre seine Schuld gewesen? Ganz unrecht hatte er damit nicht und doch war es nicht sein alleiniger Verdienst. Es spielte einfach alles mit den letzten Tagen zusammen und für einen kurzen Moment hatte ich gedacht das es für mich einfacher wäre, diese Welt einfach so zu verlassen.

«Ich weiß jetzt das du nicht mit deiner Mutter zusammengearbeitet hast und das du lediglich ein Opfer warst, auch wenn ich die ganze Zeit über anders darüber dachte. Holly hat mir diesbezüglich einige Male den Kopf gewaschen und dein kleiner Stunt hat mir dies zusätzlich verdeutlicht.», entgegnete er mir und sah dabei durchaus reumütig aus, so als ob er tatsächlich ein schlechtes Gewissen hätte, was eigentlich unmöglich war. Ich kannte Damien nicht wirklich und doch konnte ich behaupten, dass er ein solches unmöglich haben konnte. «Es hat lange gebraucht um es zu verstehen und noch länger hat es gebraucht dir das Vertrauen zu geben, welches du verdienst.», setzte er nach und wieder zuckte ich zusammen. Hieß dies etwa, dass er mir dieses nun schenkte? «Eventuell sollte ich einiges klarstellen, denn du verdienst es als meine Gefährtin meine wahren Hintergründe zu kennen und ich werde dir versichern, dass ich dir alles erzählen werde. Ich werde nichts auslassen und ich hoffe, dass du mich anschließend etwas besser verstehst.», murmelte er und ließ mir so keine Chance um wirklich über all seine Worte richtig nachdenken zu können.

Ruthless AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt