21 | The King Of Kings Is Coming

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Livia's Sicht

Samstag, 15. Juni 2019


Der heutige Morgen war zu meiner Überraschung völlig entspannend verlaufen und im großen und ganzen musste ich zugeben, dass ich mich wirklich gut fühlte. Der Tag vorgestern war wahnsinnig stressig gewesen und doch hatte ich diesen Umstand mit offenen Armen willkommen geheißen. Das Make-Up für die Hochzeit stand und ich hatte auch eine hübsche Frisur ausgewählt, welche zu mir passte. Anfangs war ich mehr als nur überfordert gewesen das diesbezüglich ein solch großer Aufwand betrieben wurde und doch hatte mir Holly verraten, dass jede Menge Leute bei der Zeremonie anwesend sein würden. Sämtliche Alphas und ihre Gefährtinnen würden aus den einzelnen Rudeln kommen, ebenso höhere Rangmitglieder dessen und dies würde das ganze zu einer großen Sache machen, wobei ich nicht im stande dazu war mir auszumalen, wie groß es tatsächlich werden würde. Es machte mich nervös zu wissen das so viele für mich fremde Personen anwesend sein würden und doch würde ich in dieser Hinsicht nichts ändern können.

Der mächtigste Werwolf der Welt würde eine Frau in einer uralten Zeremonie zu seiner Gefährtin machen und das besagte Gefährtin ich war, machte nichts wirklich besser. Davon lenkten auch nicht die unzähligen Blumenarrangements ab, welche verteilt im gesamten Wohnbereich standen. Holly hatte mich damit einmal mehr aufs neue völlig überrumpelt als sie mir erklärt hatte, dass die Wahl dieser bei mir liegen würde. Sicher, Blumen gehörten wohl zu einer Hochzeit dazu und doch war ich überfordert von der riesigen Auswahl gewesen, welche mir geboten wurde. Dennoch hatte ich mich irgendwann entschieden, wobei meine beste Freundin ziemlich glücklich mit der Auswahl gewirkt hatte, da es ihrer Meinung nach nicht zu übertrieben war. Ich selbst wollte nichts imposantes haben, denn auch wenn es um meinen großen Tag ging, so war es für mich dennoch nichts zu feiern. Auch wenn ich mein ganzes Leben lang in diese Position einer Zwangsehe gedrängt worden war, so fühlte es sich nun realer als jemals zuvor an. Ich würde einen Mann heiraten den ich nicht liebte, welcher mich entführt hatte und mich hier mehr oder weniger festhielt.

Damien hatte ich seit unserer Session nicht mehr gesehen, wobei ich nicht sagen konnte ob er mir aus dem Weg ging, oder er mich einfach nicht sehen wollte. Im Grunde genommen war es mir egal, denn dies hatte mir Zeit verschafft über alles nachzudenken, da der gestrige Tag ausgesprochen ruhig verlaufen war. Ich hatte mich mehr oder weniger in meinem Schlafzimmer verbarrikadiert und hatte dieses nur dann verlassen, wenn Dorothea mich zum Essen gerufen hatte. Ich hatte mich endgültig mit meiner Situation abgefunden und auch wenn es nach wie vor nichts gab was man schön reden konnte, so war mir bewusst das ich hier ein halbwegs gutes Leben führen würde. Dies lag einfach daran das Holly an meiner Seite sein würde, denn sie hatte mir versichert mich niemals alleine zu lassen. Dies war der einzige Lichtblick den ich hatte, weil ich wusste das ich mit ihr alles schaffen konnte. Hätte Damien mich nicht entführt und hätte meine Mutter mich an Dominic verschachert, so hätte ich sie womöglich verloren und hätte keine Chance gehabt, sie jemals wieder zu sehen.

Der Gedanke an meine Mutter jedoch versetzte mich nach wie vor in eine Zwickmühle, denn ich wollte nichts lieber als mit ihr zu sprechen, selbst nach ihren Offenbarungen. Ich hatte den gestrigen Tag damit zugebracht sie ständig anzurufen und doch hatte sie keinen einzigen meiner Versuche beantwortet, was mir einmal mehr das Herz gebrochen hatte. Sie hatte mir unmissverständlich klar gemacht, dass ich für sie gestorben war und doch wollte ich dies nicht wahrhaben. Sie wollte mir schreckliches anhaben nur um einen Betrag in Millionenhöhe zu kassieren und dennoch war sie immer noch meine Mom, welche ich liebte. Zu wissen das meine Hochzeit ohne sie stattfinden würde war nichts was ich jemals gewollt hatte und doch traf dieser Umstand nun zu. Sie würde nicht bei mir sein und dies hieß, dass ich mich meinem Schicksal alleine stellen musste. Nun, alleine war ich wohl nicht, denn ich hatte Holly an meiner Seite und dies machte es erträglicher für mich. Sie hatte mir versprochen bis zur Zeremonie nicht von meiner Seite zu weichen und ich konnte nur hoffen, dass sie ihr Wort halten würde.

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