12 | I Wish I Knew How It Would Feel To Be Free

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Livia's Sicht


Die Stunden nach meinem halben Zusammenbruch vor Damien waren relativ schnell vergangen und diese Zeit hatte ich genutzt um zu lesen. Dies hatte ich schon immer gerne getan und gerade deshalb war es mir nur recht, dass ich diesen Raum hier gefunden hatte. Ungefragt war ich erneut in sein Arbeitszimmer gegangen und hatte mir eines dieser wertvollen Bücher geschnappt, wobei ich es mir in dem Sofastuhl bequem gemacht hatte. Während unseres Gespräches hatte er keine einzige Andeutung von sich gegeben, dass es ihm missfallen hatte das er mich mehr oder weniger zusammen mit Blake hier erwischt hatte und gerade deshalb nahm ich an, dass es in Ordnung war. Ich selbst hatte ebenso nicht mehr nachgefragt ob ich mich hier aufhalten durfte und somit war ich nun einfach hier. Außerdem musste er gewusst haben das ich hierher zurückkommen würde, denn ein kleines Päckchen mit einer Karte hatte hier gelegen, wobei dieses unmissverständlich für mich gedacht war. Mein Name stand immerhin auf der Vorderseite der Karte und doch hatte ich es noch nicht gewagt das Ganze zu öffnen.

Diese Geste war ein erneutes Dilemma, welches nun wie ein Damoklesschwert über mir hing. In rasantem Tempo hatte Damien es geschafft sich in mein Gehirn zu schleichen, denn meine Gedanken kreisten seit Stunden um ihn. Möglicherweise war er tatsächlich nicht jenes Monster welches er war und vielleicht konnte ich wirklich ein gutes Leben an seiner Seite haben. Doch dann fiel mir der Grund ein weshalb ich überhaupt hier war, denn ich diente lediglich als Brutmaschine. Nur mit mir konnte er seinen lang ersehnten Erben haben und ich war nicht gewillt ihm diesen zu geben. Es lag nicht daran das ich keine Mutter sein wollte, sondern einfach daran, dass es nicht in meiner eigenen Entscheidung lag. Wie so oft wurde mir diese genommen, ich wurde einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und musste damit leben. Doch ich wollte endlich ein Mitbestimmungsrecht in allem haben und meine ganze Hoffnung lag darin, dass er mir dieses geben würde wenn ich sonst alles tat was er wollte. Noch hatte ich meine Möglichkeit von hier zu verschwinden nicht vergessen, wenngleich es keinesfalls einfach für mich werden würde.

Seufzend und den Kopf über diese Gedanken schüttelnd legte ich das Buch achtlos zur Seite und schnappte mir die Karte von dem Päckchen, da ich es einfach nicht mehr länger aushielt nicht nachzusehen. Ich hatte keine Ahnung was Damien damit bezwecken wollte und doch sollte er dank Holly wissen, dass ich keinesfalls käuflich war. Sollte er trotzallem denken das ich dank diversen Geschenken meine Meinung ändern würde, so hatte er sich getäuscht. Er konnte so viel Geld ausgeben wie er wollte, trotzallem würde ich nicht vergessen was er mir angetan hatte und wie ich hierher gekommen war. Alles was er tun konnte um es für ihn und mich leichter zu machen war, dass er mir gestattete eigene Entscheidungen zu treffen. Doch ich nahm nicht an das es dazu kommen würde und gerade deshalb vermutete ich, dass er mich nun kaufen wollte. Doch dies würde niemals funktionieren und das würde ich ihm früher oder später deutlich machen. Trotzdessen war ich neugierig über das was er sich ausgedacht hatte und so drehte ich das kleine Papierstück um herauszufinden, ob er noch eine Nachricht für mich hinterlassen hatte.


Geben und nehmen, vergiss das nicht, Prinzessin!

D.


Die Augen darüber verdrehend konnte ich mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, denn diese Botschaft deutete mir, dass er das ganze nach unserem Ausflug getan haben musste. Wann er sich dafür die Zeit genommen hatte war mir schleierhaft und doch hatte er es geschafft, dass ich nun absolut nervös wurde. Sorgfälltig packte ich das kleine Päckchen aus und als ich den Deckel der Schachtel anhob, weiteten sich meine Augen ungläubig. Ich wusste nicht mit was ich gerechnet hatte, doch definitiv nicht mit einem solchen Präsent. Ein nagelneues Smartphone befand sich darin und so vorsichtig wie möglich holte ich es heraus. Ich hatte keine Ahnung welches Modell es war, doch ich nahm an eines der neuesten, wobei mir dies egaler nicht sein konnte. Wieso zum Teufel schenkte er mir ein Handy? Mein altes lag Zuhause, so wie viele andere Dinge, weil ich dank der Entführung keine Zeit gehabt hatte um irgendetwas mitzunehmen. Das Teil in meinen Händen wog urplötzlich eine gefühlte Tonne, weil ich nicht wusste was ich nun tun sollte.

Ruthless AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt