43 | Break Every Chain

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Livia's Sicht


Etwas unglaublich weiches presste sich in meinen Rücken und blinzelnd öffnete ich die Augen als mir bewusst wurde, dass ich eingeschlafen sein musste, oder tatsächlich mein Bewusstsein verloren hatte und nun auf irgendetwas abgelegt wurde. Ich konnte nicht sagen was es wirklich gewesen war und doch war es nun vorbei und ich war wieder bei Sinnen. «Damien?», flüsterte ich verunsichert, weil ich ihn nirgends ausmachen konnte und ich mich hier definitiv in einem mir völlig fremden Raum befand. «Schlaf weiter, ich habe dich lediglich abgelegt.», entgegnete mir seine ruhige Stimme und als ich meinen Kopf in die Richtung drehte aus welcher sie kam, war er im Begriff sich anzuziehen. Er trug eine schwarze Jeans, wobei sein Oberkörper im Moment noch freie Sicht auf seine Tattoos bot, welche mich immer wieder in ihren Bann zogen. Doch den Kopf schüttelnd versuchte ich davon loszukommen, weil ich ihn absolut nicht so anstarren sollte. Ich hatte nicht vergessen was er getan hatte und gerade deshalb wollte ich ihm nicht die Genugtuung geben ihm zu zeigen, dass mir gefiel was ich sah.

«Sind wir etwa schon da?», murmelte ich leise und sah mich neugierig um, nachdem ich mich aufgesetzt hatte. Der Raum in dem wir uns befanden musste ein Schlafzimmer sein und erstaunt stellte ich fest, dass beinahe alle Wände, sowie das Dach aus Glas bestanden. Massive Holzbalken trugen das ganze Gewicht und ich musste zugeben, dass es wunderschön hier aussah. Ich hatte noch nie etwas vergleichbares gesehen und es war atemberaubend den Sternenhimmel zu sehen und mehr oder weniger unter diesem einschlafen zu können. Das hier hatte wahrlich etwas magisches an sich und dieser Anblick entschädigte mich für einiges, wenngleich nicht für alles. «Schon? Wir haben mehr als das doppelte an Zeit gebraucht, als ich geplant habe.», kam es sichtlich unzufrieden von ihm und augenblicklich packte mich das schlechte Gewissen, auch wenn ich keinesfalls so fühlen sollte, weil es schlussendlich sein eigenes Verschulden war. «Tut mir leid.», murmelte ich dennoch, wobei er mich mehr oder weniger ignorierte.

Er zog sich einfach ein T-Shirt über und war im Begriff den Raum zu verlassen, was ich mit geweiteten Augen beobachtete. «Wo willst du hin?», fragte ich schockiert nach und strampelte mir die Decke von den Füßen, welche er über mich gelegt haben musste. Danach rollte ich mich aus dem Bett und versuchte ihm zu folgen, was ihm ein schweres Seufzen entlockte. Ich hingegen riss die Augen weit auf als ich verstand was er vorhatte und konnte dabei nicht fassen, dass Damien dies wirklich tun wollte. «Du gehst einfach und das in unserer Hochzeitsnacht? Du lässt mich hier wirklich alleine?», fragte ich erstickt nach und blieb wie festgefroren an Ort und Stelle stehen, als ich begriff das er dies wirklich tun wollte. Tausende von verschiedensten Gedanken kreisten absolut wirr in meinem Kopf umher und ich konnte nicht fassen, dass er mich scheinbar wirklich so sehr hasste, sodass er mich einfach alleine ließ. «Überrascht davon, dass ich mich dir nicht aufzwinge?», kam es gepresst von ihm, ehe er erneut seufzte und sich leicht in meine Richtung drehte.

In seinen Irden herrschte ein tosender Kampf, welchen ich kaum nachvollziehen konnte und mit seinen nachfolgenden Worten schaffte er es, dass ich mich tatsächlich etwas besser fühlte. «Du hast klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass du nicht hier sein willst. Allerdings ist das nicht verhandelbar und somit werde ich gehen.», gab er mir ausdruckslos zu verstehen und dies legte einen Schalter in mir um. «Geh nicht, bitte.», bettelte ich los, denn egal was zwischen uns gewesen war, ich wollte nicht das er ging. «Ich will hier sein, es ist nur...du hast mich mit deinem Verhalten verletzt.», murmelte ich und offenbarte meine Gefühle, was ich eigentlich nicht hatte tun wollen. «Ich will hier sein, Damien. Ich will...» Zum Teufel, was wollte ich wirklich? Wollte ich wirklich das er hier blieb und sich nahm, nach was er so sehr lechzte? Ich hatte die Chance es hier und jetzt abzubrechen und auch wenn er mich heute so unfassbar verletzt und gekränkt hatte, ich konnte nicht zulassen das er einfach so ging. «Was willst du, Livia? Sprich klar und deutlich aus was du willst.», raunte er und kam auf mich zu, sodass kaum mehr ein Abstand zwischen uns war.

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