45 | The Morning After

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Livia's Sicht

Mittwoch, 17. Juli 2019


Leise vor mich hin summend bereitete ich das Frühstück zu, weil ich mehr als nur ausgehungert war. Vor einer knappen halben Stunde war ich aufgewacht, nur um festzustellen, dass es bereites nach halb zehn Uhr morgens war. Damien hatte nicht länger neben mir gelegen und doch hatte dies meine beträchtlich gute Laune nicht im Geringsten getrübt. Mein ganzer Körper schmerzte zwar und meine Mitte brannte wie die Hölle und doch fühlte ich mich ausgesprochen erholt und ausgeruht. Eine schnelle Dusche hatte dieses Gefühl bloß noch verstärkt und voller Euphorie hatte ich mich schlussendlich gewagt, diese kleine Hütte zu begutachten. Obwohl, klein war wohl das falsche Wort und auch wenn es nicht annähernd so riesig wie das Anwesen wirkte, so hatte dieses Haus eine beträchtliche Größe. Auf Anhieb hatte mir hier alles gefallen, vor allem die gläsernen Fronten hatten es mir angetan. Wie auch im Schlafzimmer war der Wohnbereich beinahe gänzlich in Glas gehüllt und dies gab dem ganzen hier die perfekte Atmosphäre.

Leicht schüttelte ich meinen Kopf, strich nebenbei Damien's T-Shirt glatt welches ich trug und wirbelte mit den Tellern herum, um die frischen Pancakes darauf abzulegen. «Oh, verdammt.», stieß ich schockiert hervor, als mein Mann direkt vor meinem Blickfeld erschien. Es war merkwürdig ihn so zu nennen und doch war mir nichts anderes mehr möglich, weil es der Wahrheit entsprach. Mein Ehering war der sichtbare Beweis dafür, ebenso wie die Bisswunde von letzter Nacht, welche er mir zugefügt hatte. Entgegen meiner Erwartung brannte diese nicht und es war nur ein leichter Schmerz auszumachen, welcher durchaus erträglich war. Die beiden Teller glitten aus meinen Händen und zuckend wartete ich auf den Krach der Scherben, welche ich längst am Fußboden erwartete. Doch nichts dergleichen geschah, denn Damien hatte das Porzellan aufgefangen und daran gehindert zu Bruch zu gehen. «Ich wollte dich nicht erschrecken.», murmelte er leise und stellte sie auf der Arbeitsplatte ab, während ich mir nach wie vor schockiert gegen die Brust griff.

«Schon gut, ich habe einfach nicht mit dir gerechnet. Du warst weg und ich dachte, dass du nicht so schnell wieder kommen würdest.», flüsterte ich ebenso leise, weil ich dies tatsächlich angenommen hatte. Woher dieser Gedanke gekommen war konnte ich nicht sagen, aber ich hatte vermutet das er nach letzter Nacht einfach gegangen war, so wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. Zwar hätte es mir keinesfalls gefallen und mich unglaublich gekränkt und doch hatte mich meine gute Laune davor bewahrt es zu fest an mich heran zu lassen. Im Grunde genommen war ich froh gewesen ihn nicht zu sehen, denn ich hatte keine Ahnung wie ich mich ihm gegenüber nun verhalten sollte. Ich konnte nicht vergessen was letzte Nacht zwischen uns passiert war und mein wundes Geschlecht würde es mich auch nicht so schnell vergessen lassen. Ich erinnerte mich an jede Berührung seinerseits, an jeden Kuss und vor allem erinnerte ich mich an meine eigene Hingabe, welche ich ihm geschenkt hatte. Eine heiße Röte breitete sich dabei auf meinem Gesicht aus und schnell drehte ich mich weg, damit er diese nicht zu sehen bekam.

«Ich bin überrascht, muss ich zugeben.», raunte er mir nach einigen Sekunden zu, wobei ich seine Anwesenheit direkt hinter mir spürte. Mir war nicht verborgen geblieben das er nichts weiter als eine kurze Shorts trug und dies trieb ein verdächtiges Prickeln durch mich hindurch, weil ich es kaum schaffte mich an seinem attraktiven Körper sattzusehen. «Wieso?», fragte ich nach und versuchte konzentriert die fertigen Pancakes aus der Pfanne zu bekommen. Damien lenkte mich zu sehr ab, es war offensichtlich und ich betete das er nicht meine zitternden Hände bemerkte. Für eine Sekunde gestattete ich es mir zu ihm zu sehen und sah wie er die Hände nach dem von mir zubereiteten Frühstück ausstreckte und darauf deutete. «Deshalb.» Mein Blick schweifte nun selbst auf die gefüllten Teller, wobei einer von ihnen nur noch schwach vor sich hin dampfte und somit perfekt für den Verzehr geeignet war. «Ich habe Hunger, also habe ich etwas gemacht. Es gibt Rührei mit Speck und Pancakes mit frischem Obst.», erklärte ich ihm mit zuckenden Schultern und war froh darüber, dass die Verlegenheit aus meinem Gesicht längst wieder gewichen war.

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