Kapitel 30

3.2K 99 2
                                    

Der nächste Tag begann ruhig, wenn man von einem leichten Kopfschmerz absah. Ich nahm eine Schmerztablette, zog mich an und entschied mich für eine bequeme Kombination: eine kurze Hose, ein weißes Top und ein leichtes Hemd, das ich offen ließ. Ein Tuch band ich mir in die Haare, um den Look abzurunden.

Ich war mir nicht sicher, wo Luc war, also machte ich mich allein auf den Weg in die Küche. Der verführerische Duft von frisch zubereitetem Frühstück ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zu meiner Überraschung war nur Luke dort, der gerade damit beschäftigt war, Pancakes zuzubereiten.

„Wo sind die anderen?" fragte ich neugierig, während ich mich ihm näherte. Er drehte sich zu mir um und lächelte. „Auf dem Ausflug. Ich dachte, ich nutze die Gelegenheit, um dir ein Frühstück zu machen." Er lachte, als mir einfiel, dass wir heute tatsächlich einen Ausflug geplant hatten. „Warum hat mich niemand aufgeweckt?" fragte ich verwirrt.

„Du hast ziemlich gut geschlafen, meinte Lucy. Ich dachte, ich lasse dich einfach in Ruhe." Er zuckte mit den Schultern und stellte mir einen Teller mit Pancakes und frischen Erdbeeren vor die Nase. „Mhm", machte ich zufrieden, nahm mir eine Gabel und setzte mich an den Küchentisch. „Und warum bist du nicht mitgefahren?" fragte ich, während ich mir die erste Pancake-Portion gönnte. „Na, damit du nicht alleine bist", antwortete er und lächelte dabei. „Konnte ja nicht zulassen, dass du den ganzen Tag alleine im Haus hockst."

„Aha", sagte ich, während ich mir den Mund voll mit Pancakes stopfte. Die Pancakes waren wirklich hervorragend und ich musste anerkennen, dass er definitiv ein Talent fürs Backen hatte.

„Waren die Pancakes immer schon so gut oder ist das neu?" fragte ich ihn schmunzelnd, als ich noch ein Stück nahm. „Vielleicht habe ich einfach ein bisschen Übung gehabt", antwortete Luke geheimnisvoll. „Aber genug von mir. Wie fühlst du dich heute?"

„Ganz gut, danke", erwiderte ich ehrlich.

*

Nachdem ich meine Pancakes aufgegessen hatte, half ich Luke beim Zusammenräumen. Jetzt lag ich mit meinem Buch am Pool. Ich hatte meinen Bikini angezogen, aber darüber ein Hemd, da es noch nicht sehr warm war. Luke schien nicht mehr genervt und sprach wieder ganz normal mit mir. Vielleicht sollten wir über die ganze Situation sprechen.

„Hey, Kate. Können wir reden?" Wie gerufen setzte sich Luke neben mich auf die Liege. Ich legte mein Buch zur Seite und sah ihn an. „Klar," antwortete ich.

„Es tut mir leid. Du bedeutest mir wirklich viel und jedes Mal, wenn du nicht mit mir sprichst, macht mich das fertig. Am liebsten würde ich eine Wand einschlagen." Er versuchte, sich zu erklären. „Ich will das mit uns, aber ich habe Angst, dich zu verletzen und..." Er wurde unterbrochen.

„Leuuuuteee! Wir sind wieder da!" Luc rief laut durchs Haus, bevor sie nach draußen kam und direkt vor uns stoppte. „Upsi! Habe ich gerade etwas unterbrochen?" Sie deutete abwechselnd auf Luke und mich. Ich nickte nur leicht. „Ich wollte euch nur sagen, dass wir in fünf Minuten ans Meer gehen!" Sie lächelte unschuldig und verschwand wieder im Haus. Luke und ich sahen uns an und mussten einfach lachen. „Luc," murmelte ich und schüttelte den Kopf.

„Wo war ich?" Luke setzte an, doch wieder wurden wir unterbrochen – dieses Mal von Miles, der einen Wasserball in unsere Richtung warf. Luke fing ihn und sah genervt zu Miles hinüber. „Ich schätze, wir sollten uns fertig machen," sagte ich lachend und stand auf. „Jap," stimmte Luke zu, klang aber genervt von den anderen.

Ich packte eine Strandtasche mit einem Handtuch, meinem Buch, Handy, etwas Geld und natürlich Sonnencreme. Ich ließ mein Hemd an, da es oversize war und perfekt für den Strand passte – vor allem, weil der Strand nur ein paar Meter entfernt war.

*

Ich lag in der Sonne und entspannte mich. Mittlerweile war es deutlich wärmer geworden als am Vormittag. Die anderen waren schon im Wasser, aber ich wollte noch nicht hinein. Stattdessen las ich mein Buch, schaute jedoch immer wieder zu ihnen hinüber. Plötzlich tropfte etwas auf die Seite meines Buchs. Ich hob den Kopf und sah nach oben. „Hey." Luke stand grinsend über mir.

„Könntest du bitte aufhören, mein Buch nass zu machen?" wollte ich sagen, aber bevor ich etwas sagen konnte, nahm er mir das Buch vorsichtig aus der Hand und legte es zur Seite.

Dann hob er mich plötzlich auf und trug mich Richtung Wasser. Ich hielt mich an seinem Hals fest und schloss die Augen, als er lossprintete. Mit einem großen Platschen landete ich im Wasser.

Luke ließ mich los und ich tauchte auf. Die anderen lachten neben uns. Wahrscheinlich sah ich ziemlich mitgenommen aus. Luke kam näher und strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht.

„Weißt du was? Scheiß drauf," murmelte er.

Bevor ich realisieren konnte, was er meinte, spürte ich plötzlich seine Lippen auf meinen. Er küsste mich vor allen – und es war ihm egal. Das war es, was ich die ganze Zeit gewollt hatte. Ich lächelte in den Kuss hinein und war einfach glücklich.

My Brothers Best Friend (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt