Kapitel 33

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Es war Sonntag. Am Freitag waren wir von unserer Reise zurückgekommen und ich war froh, dass wir ein paar Tage Zeit hatten, bevor die Schule wieder losging.

Als ich aufwachte, vibrierte mein Handy neben mir. Es war eine Nachricht von Luke: "Guten Morgen! Ich komme heute vorbei." Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, während ich ihm schnell antwortete. Obwohl der Jetlag noch an mir nagte, freute ich mich darauf, ihn zu sehen. Unsere geheime Beziehung machte alles aufregender, auch wenn es manchmal kompliziert war.

Ich dachte, es wäre noch früh, aber ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits nach Mittag war. Also sprang ich aus dem Bett, nahm eine schnelle Dusche und zog mich an. Ich band meine Haare zu einem lockeren Zopf und ging die Treppe hinunter.

Aus der Küche hörte ich vertraute Stimmen und als ich näher kam, erkannte ich Mason und Luke. Sie unterhielten sich und lachten über irgendetwas. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrat ich die Küche und begrüßte die beiden. Luke sah mich mit diesem besonderen Blick an, der uns an unser Geheimnis erinnerte, während Mason – natürlich ahnungslos – mich mit einem Grinsen empfing. „Endlich wach?" Mason hob eine Augenbraue, offensichtlich amüsiert darüber, wie lange ich geschlafen hatte. „Noch nicht ganz," antwortete ich schmunzelnd, während ich mir ein spätes Frühstück machte. Ein einfacher Toast mit Marmelade und ein Apfel dazu. „Ich muss mich immer noch an die Zeit hier gewöhnen."

„Luke hat sich offenbar schon bestens eingelebt," sagte Mason und deutete auf Luke, der wach und munter wirkte. „Der hat sicher ein Wundermittel gegen Jetlag," scherzte ich, während Luke mir einen kurzen, vielsagenden Blick zuwarf. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, setzte mich an den Tisch und begann zu essen. Es war nicht einfach, die Normalität aufrechtzuerhalten, während so viel Unausgesprochenes in der Luft lag.

Nachdem das Frühstück vorbei war und Mason sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte, um an einem Projekt zu arbeiten, blieb Luke noch in der Küche. Ich räumte gerade meinen Teller weg, als er näher an mich herantrat. Seine Hand strich sanft über meinen Arm, als er leise fragte: „Hast du Lust, ein bisschen rauszugehen? Vielleicht spazieren oder irgendwo hinfahren?"

Ich nickte leicht, spürte die vertraute Wärme in seiner Nähe. „Klar, ich könnte frische Luft gebrauchen," sagte ich leise, während ich mich umsah, um sicherzustellen, dass Mason noch beschäftigt war. Luke war der Meister darin, unsichtbar zu bleiben, wenn es darauf ankam und auch jetzt war seine Miene völlig unauffällig, falls Mason uns zufällig sehen sollte. Trotzdem klopfte mein Herz schneller.

Wenige Minuten später standen wir vor der Haustür. Luke zog seinen Schlüssel aus der Tasche und öffnete sein Auto. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und sobald die Tür geschlossen war, atmeten wir beide tief durch. Hier, in diesem kleinen, abgeschotteten Raum, fühlte es sich sicherer an, auch wenn das Risiko immer da war. Er startete den Motor und wir fuhren los, die vertrauten Straßen entlang. Nach einer Weile, als wir die Stadtgrenze hinter uns gelassen hatten und sich die Landschaft vor uns öffnete, griff er nach meiner Hand. Der leichte Druck seiner Finger beruhigte mich. Hier draußen, weit weg von neugierigen Augen, konnten wir ein wenig wir selbst sein.

„Es ist schön, mal Zeit für uns zu haben," sagte Luke schließlich und legte seinen Arm um meine Schultern. Sein Blick war weicher geworden und sein Lächeln strahlte die Vertrautheit aus, die ich so sehr liebte. „Ja," stimmte ich zu und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Ich wünschte, wir müssten das nicht verstecken."

Luke seufzte leise. „Ich weiß. Es ist kompliziert mit Mason. Ich will ihm nichts vormachen... aber ich kann auch nicht ohne dich."

Mein Herz klopfte heftiger. „Vielleicht sollten wir es ihm bald sagen?"

Er zögerte und sah mich dann ernst an. „Vielleicht. Aber nicht heute."

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und lächelte schwach. „Irgendwann," sagte ich, als wüsste ich, dass dieser Moment in weiter Ferne lag.

Nach einer Weile hielten wir an einem kleinen See an, den nur wenige kannten. Es war still, nur das Rauschen der Blätter und das sanfte Plätschern des Wassers waren zu hören. Luke parkte und wir stiegen aus. Wir setzten uns ans Ufer, die Füße im Gras. Er legte einen Arm um mich und zog mich näher an sich.

„Hier sind wir sicher," flüsterte er und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Für einen Moment war die Welt draußen vergessen und es gab nur uns zwei. Dann zog er mich sanft zu sich heran und küsste mich – zärtlich und doch intensiv. Der Kuss fühlte sich an, als wären wir die einzigen Menschen auf der Welt und für einen Moment war alles perfekt.

*

Nachdem wir Zeit draußen verbracht hatten, fuhren wir zurück nach Hause. Mason hatte mir vorher Bescheid gegeben, dass er heute nicht zu Hause schlafen würde. Ich dachte nur: perfekt. Das bedeutete mehr Zeit für Luke und mich, ohne uns Gedanken darüber machen zu müssen, wann Mason plötzlich auftauchen könnte. Wir entschieden uns, gemeinsam zu kochen, was in ein lustiges Durcheinander in der Küche ausartete und danach sahen wir uns gemütlich ein oder zwei Filme an, bevor wir schließlich beide auf dem Sofa einschliefen.

*

Am nächsten Morgen war es ein schönes Gefühl, neben Luke aufzuwachen. Sein Atem war ruhig und in dem Moment fühlte ich mich vollkommen sicher. Alles an ihm machte mich glücklich. Ich wollte ihn aber nicht wecken, also zog ich mir leise meine Sportkleidung an und ging nach unten in mein eigenes Tanzstudio.

Es war mein Rückzugsort, mein Raum, um mich auszudrücken. Ich wärmte mich auf, stellte die Musik an und begann mit ein paar Übungen. Der Tanz, an dem ich arbeitete, war neu und ich bewegte mich zunächst langsam, um die Schritte in den richtigen Fluss zu bringen. Doch irgendetwas fehlte. Es fühlte sich nicht so an, wie es sollte. Frustriert stoppte ich kurz und konzentrierte mich.

Plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme. „Guten Morgen!" Ich drehte mich überrascht um und sah Luke, der in der Tür stand und mich mit diesem sanften Lächeln ansah, das ich so sehr liebte. „Morgen," sagte ich mit einem Lächeln zurück und wischte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Kann ich dir helfen?" fragte er, während er näher kam. Seine Frage überraschte mich etwas. Mason hatte mir zwar erzählt, dass Luke früher mal getanzt hatte, aber ich war mir nicht sicher, ob er wirklich in der Lage war, mir bei diesem speziellen Tanz zu helfen.

Ich zögerte kurz, dann nickte ich. „Okay, warum nicht?"

Luke trat auf mich zu, seine Schritte sicher, aber gleichzeitig vorsichtig, als wäre er sich nicht ganz sicher, wie weit er gehen durfte. Er legte seine Hände sanft an meine Taille und wartete auf meinen Impuls. Wir begannen uns im Rhythmus der Musik zu bewegen. Anfangs unsicher, aber dann fanden wir den Fluss. Es war ein völlig neues Gefühl, mit ihm zu tanzen – so vertraut und doch aufregend.

„Du führst gut," flüsterte ich, während wir uns drehten. Er lachte leise. „Ich erinnere mich noch an ein paar Dinge. Und mit dir fühlt es sich einfach... richtig an."

Die Musik lenkte uns und seine Hände gaben mir die Sicherheit, die ich brauchte. Jeder Schritt, jeder Blick fühlte sich intensiver an, als ob der Tanz unsere verborgenen Gefühle füreinander ausdrückte. Als der Song endete, standen wir dicht beieinander und für einen Moment sagte keiner von uns etwas.

Ich sah ihm in die Augen und spürte diese Vertrautheit, die uns verband. „Ich wusste nicht, dass du so gut tanzen kannst," flüsterte ich schließlich. „Ich wollte dich überraschen," sagte er leise, dann zog er mich sanft in seine Arme und küsste mich. Der Moment war perfekt, der Raum, die Musik, alles schien uns zu gehören.

Doch bevor wir uns vollständig verlieren konnten, hörten wir plötzlich, wie die Haustür aufging. Wir erstarrten, der Klang von Masons Schritten hallte durch das Haus.

Doch bevor wir uns vollständig verlieren konnten, hörten wir plötzlich, wie die Haustür aufging. Wir erstarrten, der Klang von Schritten hallte durch das Haus.

My Brothers Best Friend (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt