Einkaufen mit Lucy war eine willkommene Ablenkung von all dem Drama der letzten Tage. Sie hatte mir ein wunderschönes Kleid ausgesucht und ich konnte nicht widerstehen, es zu kaufen. Außerdem hatte sie mich überredet, zu einer Party am Freitag zu gehen. Anfangs war ich skeptisch, da ich immer noch leicht erkältet war, aber im Laufe der Woche ging es mir besser. Unsere Eltern waren immer noch nicht zurück – meine Mom meinte, sie hätten noch etwas zu planen. Ich hinterfragte es nicht weiter, denn ehrlich gesagt war es mir lieber, wenn wir nicht auf „glückliche Familie" machten.
Heute war Freitag, und damit stand die Party an. Vielleicht war es ja gar nicht so schlecht, mal rauszukommen und neue Leute kennenzulernen. Diesmal war ich ja nicht alleine mit Mason dort. Nachdem die Schule vorbei war, nahm ich den Bus nach Hause und war dabei, mir etwas zu essen zu machen, als Mason in die Küche kam. „Ich geh weg. Du wirst allein sein, Kleine." Seine Stimme klang kühl und emotionslos. „Okay. Und nenn mich nicht Kleine!" entgegnete ich, während ich mich abwandte und Zwiebeln schnitt. „Wie du willst, Kleine," erwiderte er und verließ die Küche mit etwas aus dem Kühlschrank. Seine ständigen Sticheleien gingen mir allmählich auf die Nerven.
Nachdem ich meine Spaghetti gegessen hatte, schaute ich auf die Uhr und entschied, die Küche aufzuräumen und mich dann fertig zu machen. In meinem Zimmer holte ich frische Unterwäsche aus dem Schrank und nahm eine heiße Dusche. Die Wärme tat mir gut und ich war froh, dass die Erkältung fast verschwunden war. Etwas zu unternehmen war vielleicht nicht die beste Idee, um vollständig gesund zu werden, aber ich konnte nicht ewig zu Hause sitzen und lesen.
Nachdem ich meine Haare geföhnt hatte, zog ich mich an. Es war kalt draußen, aber ich entschied mich trotzdem für das neue Kleid, das ich mit Lucy gekauft hatte. Ich kombinierte es mit einem langen Shirt und einer Strumpfhose, damit mir nicht zu kalt wurde. Meine Haare ließ ich offen über meine Schultern fallen, und ich wählte schwarze Boots dazu. Ein bisschen Make-up und die Kette meiner Mom vervollständigten das Outfit.
Als ich auf die Uhr schaute, sah ich, dass ich noch fünf Minuten Zeit hatte, bevor Lucy mich abholen würde. Also setzte ich mich auf die Couch, um die letzten Minuten zu warten. Kurz darauf kam Mason ins Wohnzimmer. „Wo willst du hin?" fragte er, während er mich musterte. „Ich gehe mit Lucy aus," antwortete ich und zuckte mit den Schultern, während ich auf mein Handy blickte. „Lucy? Na dann, viel Spaß," sagte er, als Lucy mir schrieb, dass sie draußen wartete. „Danke," murmelte ich, schnappte mir meine Jacke und Tasche und verließ das Haus.
Lucy saß im Auto und lächelte mich an. Ich hatte ihr bereits von Mason erzählt und sie war der Meinung, dass es sicher nicht einfach sei, mit ihm unter einem Dach zu leben. Da hatte sie absolut recht. „Hey, wie geht's?" fragte sie, als ich einstieg. „Ganz gut, Mason ist nur nervig," antwortete ich mit einem Schulterzucken. „Trottel," schüttelte sie den Kopf und lachte.
Die Fahrt zur Party verbrachten wir damit, über die Leute zu reden, die dort sein würden – über diejenigen, die Lucy nicht ausstehen konnte und über die, die ganz okay waren. Als wir ankamen, klopfte Lucy an die Tür, die ein gut aussehender Typ öffnete. „Hey Luc," begrüßte er sie und schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Hey Max, das ist Kate," stellte Lucy mich vor, leicht errötend. Er nickte mir freundlich zu und ließ uns eintreten. Kaum waren wir drinnen, drückte mir Lucy ein Getränk in die Hand. Bevor ich einen Schluck nehmen konnte, zog sie mich schon auf die Tanzfläche.
Wir tanzten und hatten Spaß und ich vergaß fast, dass ich vor Kurzem noch krank gewesen war. Nach einer Weile entschuldigte ich mich, um mir etwas Wasser zu holen. Als ich zurückkam, sah ich, wie Lucy und Luke sich wütend ansahen. „Arschloch!" schrie Lucy ihn an. „Miststück!" gab Luke genauso giftig zurück. Die Spannung zwischen den beiden war offensichtlich, aber ich wusste immer noch nicht, was zwischen ihnen vorgefallen war. Vielleicht war es auch besser, es nicht zu wissen.
„Hey, Katy. Kann ich mit dir reden?" fragte Luke plötzlich und kratzte sich nervös am Hinterkopf. Ich war unsicher, was ich darauf antworten sollte und warf Lucy einen fragenden Blick zu. „Ist schon okay," sagte sie schließlich mit einem Schulterzucken. Auch wenn ich ihre Erlaubnis nicht wirklich brauchte, wusste ich nicht, was zwischen den beiden passiert war.
„Okay," antwortete ich schließlich und nickte Luke zu. Er nahm meine Hand und führte mich ein Stück von Lucy weg.
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My Brothers Best Friend (wird überarbeitet)
Teen FictionKaty ist 16 jahre alt und wohn mit ihrer Mutter in New York. Sie hat viele träume; Katy liebt es zu tanzen und singen tut sie auch gerne. Sie will einmal auf einer Bühne stehen und dort ihr können zeigen, aber durch ihre Familien Probleme ist es nic...