Als wir bei Lucy ankamen, wollte ich aussteigen und anklopfen, aber Mason war schneller. „Was geht hier vor?" fragte ich verwundert und warf einen Blick zu Luke, dann wieder aus dem Fenster. Die Antwort bekam ich jedoch sofort: Mason küsste Lucy, als sie die Tür öffnete. „Seit wann?" Ich drehte mich zurück zu Luke, der nur mit den Schultern zuckte.
Lucy und Mason stiegen ins Auto und ich sah sie skeptisch an. „Wollt ihr mir vielleicht etwas sagen?" Ich schaute zwischen den beiden hin und her.
„Wir sind zusammen", erklärte Lucy zögerlich und versuchte zu lächeln, aber Unsicherheit lag in ihrer Stimme.
„Schön. Wirklich schön", sagte ich knapp und drehte mich nach vorne. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Natürlich freute ich mich für sie, aber es hätte mir gefallen, wenn sie es mir früher gesagt hätten.
„Du warst in den letzten Tagen ein bisschen abwesend und wir wollten es dir sagen, aber..." begann Lucy, um sich zu erklären. Ich war nicht wirklich sauer, aber ich hätte es einfach gerne gewusst, wenn Mason und meine beste Freundin sich näherkamen. Doch das brauchten sie nicht zu wissen, also ließ ich sie reden.
„Wusstest du das auch?" fragte ich Luke, der nur leicht nickte.
„Wunderbar", sagte ich trocken. Es fühlte sich an, als wäre ich die Letzte, die von allem erfuhr.*
Zum Glück dauerte die Fahrt nicht lange. Ich war die meiste Zeit auf meinem Handy und schrieb mit Emma, um mich abzulenken. „Wir sind da", sagte Luke und seine Stimme holte mich zurück in die Realität. Ich steckte mein Handy in die Tasche und stieg aus, setzte mich jedoch noch einmal hin, um meine Schuhe anzuziehen.
Ich wollte heute nicht schlecht gelaunt sein – es war schließlich der große Tag meiner Mom. Also beschloss ich, Lucy und Mason zu verzeihen.
„Kate, kann ich dir das bitte erklären?" Lucy sah mich entschuldigend an. „Es passt schon, ich freue mich für euch. Beim nächsten Mal sag mir einfach früher Bescheid, auch wenn ich abwesend bin. Solche News kannst du mir immer schreiben", lächelte ich sie aufrichtig an. „Natürlich", sagte sie erleichtert und wir umarmten uns. Alles war wieder gut.
Als wir zu den Jungs zurückgingen, sah Mason entspannter aus, als er bemerkte, dass ich lächelte. „Solltest du ihr Herz brechen, breche ich deins", sagte ich ernst zu ihm.
„Ernsthaft? Ich dachte, ich stehe dir näher!" erwiderte Mason spielerisch überrascht. „Jap, Lucy hab ich lieber", lachte ich und auch die anderen stimmten lachend zu.Wir gingen Richtung Trauungslocation, aber Luke und Lucy gingen schon einmal hinein und setzten sich in die zweite Reihe. Mason und ich blieben draußen, um meine Mom und die anderen zu begrüßen.
„Kate!" Plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen.
„Lin!" rief ich zurück und umarmte meine Cousine. Auch meine Tante war da, was eine schöne Überraschung war, da ich sie das letzte Mal zu Weihnachten gesehen hatte. Meine Tante begleitete meine Mom den ‚Altar' hinunter und Lina setzte sich, während Mason und ich uns ebenfalls auf unseren Platz begaben.„Bist du bereit, endlich Geschwister zu werden?" fragte Mason lachend. „Das werde ich wohl nie sein, aber los geht's", sagte ich scherzend und wir stellten uns auf unsere Positionen. Mason trat neben David und ich stellte mich auf die andere Seite meiner Mom.
*
„Wollen Sie, Anna Gomez, David Shepherd als Ihren rechtmäßigen Ehemann annehmen?" fragte der Standesbeamte und meine Mom sagte selbstverständlich Ja. Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn nicht. Dann wurde auch David gefragt und kurze Zeit später waren sie verheiratet.
Wir machten noch ein paar Fotos, während die anderen Gäste zur Feierlocation gingen, um bereits die ersten Snacks zu genießen. Nachdem die letzten Bilder geschossen waren, machten sich auch Mason und ich auf den Weg. „So eine Hochzeit ist ganz schön anstrengend", beschwerte sich Mason und ich nickte zustimmend, während wir Arm in Arm zur Location gingen.
*
Bei der Feier hielt David eine kleine Rede, bevor das Essen serviert wurde. „Ich bin wirklich froh, so wunderbare Kinder zu haben. Katy, auch wenn du nicht mein leibliches Kind bist, ich liebe dich trotzdem, als wärst du es. Und Mason, danke, dass du dich so gut mit Katy verstehst. Und nun, zu meiner Frau... Anna, ich bin unglaublich glücklich, dich zu haben und mit dir diese wundervolle Familie zu teilen..." David bedankte sich bei uns, bevor wir endlich essen konnten.
Aus irgendeinem Grund saß ich jedoch nun neben Luke, obwohl meine Mom eigentlich geplant hatte, dass Mason und Luke neben David und Lucy und ich neben ihr sitzen sollten. Aber Mason hatte darauf bestanden, neben Lucy zu sitzen und so fand ich mich zwischen Luke und David wieder, die sich bestens miteinander unterhielten.
Ich war froh, als das Essen vorbei war und sich die Gäste verteilten. Mason und Lucy gingen tanzen, Luke war mit David an der Bar und ich saß allein da und beobachtete das Geschehen aus der Ferne.
Doch nach einer Weile kam Luke auf mich zu. „Komm, tanz mit mir", sagte er mit einem Lächeln, das ich nicht abschlagen konnte.
Ich zögerte kurz, aber er zog mich sanft auf die Tanzfläche. Wir tanzten ein paar Lieder und langsam löste sich die Spannung, die sich den ganzen Tag in mir aufgebaut hatte. Irgendwann flüsterte Luke: „Lass uns kurz rausgehen." Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er meine Hand und führte mich von der Location weg, hin zu einem ruhigeren Bereich etwas abseits.
Es war friedlich draußen und wir blieben auf einer kleinen Wiese stehen. Die Musik und das Lachen der Hochzeitsgäste drangen nur noch leise zu uns herüber. Für einen Moment herrschte Stille zwischen uns, bis Luke mich plötzlich ansah – diesmal intensiver als je zuvor. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.
Bevor ich etwas sagen konnte, lehnte er sich vor und küsste mich. Der Kuss war sanft, aber voller Bedeutung, als hätten wir beide lange darauf gewartet. Alles um uns herum schien zu verschwinden und für diesen Moment zählte nur er.
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My Brothers Best Friend (wird überarbeitet)
Teen FictionKaty ist 16 jahre alt und wohn mit ihrer Mutter in New York. Sie hat viele träume; Katy liebt es zu tanzen und singen tut sie auch gerne. Sie will einmal auf einer Bühne stehen und dort ihr können zeigen, aber durch ihre Familien Probleme ist es nic...