Kapitel 31

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Es war der letzte Tag, bevor wir nach Amerika zurückflogen und Luc und ich entschieden, ihn entspannt zu beginnen. Nach einer Reihe von Ausflügen, von denen manche interessant waren, andere eher weniger, hatten wir uns vorgenommen, heute auszuschlafen. „Also, du und Luke seid jetzt offiziell?" fragte Luc und sah mich neugierig an. Ich nickte nur und zuckte mit den Schultern. „Ich denke schon."

Bevor wir weiterreden konnten, kam Julie in unser Zimmer und setzte sich zu uns aufs Bett. „Hey, Mädels, was machen wir heute?" fragte sie und schaute abwechselnd zwischen uns hin und her. „Wie wär's, wenn wir erst mal frühstücken und dann zum Strand gehen?" schlug Luc vor und setzte sich etwas auf. „Haben wir überhaupt noch was zu essen?" fragte ich, als mir einfiel, dass wir vielleicht einkaufen mussten. „Nein, gar nichts mehr da", antwortete Julie.

„Also müssen wir wohl einkaufen gehen", stellte ich fest, ohne wirklich anzudeuten, dass ich bereit war, das zu übernehmen. „Ich geh nicht!" kam es direkt von beiden, Julie und Luc. Ich verdrehte die Augen, denn insgeheim hatte ich auch keine Lust, einzukaufen. „Ich frag die Jungs", schlug ich vor und stand auf. „Viel Spaß bei Luke!" rief Luc noch lachend hinterher, als ich zur Tür ging. Ich grinste nur und machte mich auf den Weg zu Lukes Zimmer.

Vor seiner Tür klopfte ich einmal, aber niemand antwortete. Also öffnete ich vorsichtig die Tür und rief: „Guten Morgen, schon wach?" Luke lag noch im Bett, aber Miles war nirgends zu sehen. „Luke?" fragte ich zögernd, als ich mir nicht sicher war, ob er schlief. Ich ging leise näher an das Bett heran. „Was?" kam es mürrisch von ihm und ich hielt inne.

„Em, sorry, falls ich dich geweckt habe, aber..." Luke drehte sich zu mir um und schien überrascht. „Oh, Kate. Hey. Ich dachte, es wäre Miles." Seine Haare waren zerzaust und seine Stimme klang rau, als hätte er gerade erst tief geschlafen.

Ich lächelte ihn an. „Kein Problem. Ich wollte nur fragen, ob ihr einkaufen gehen wollt?" Luke sah mich kurz an, bevor er antwortete: „Ich geh gern mit dir. Ich muss nur duschen." Er stand auf und da war er, in nichts als Boxershorts. Obwohl ich ihn schon so gesehen hatte, fühlte es sich doch irgendwie ungewohnt an. „Okay", antwortete ich schmunzelnd. Luke lächelte und sagte, „Aber ich hoffe, du ziehst dich vorher noch um." Wir beide lachten und ich ging zurück in mein Zimmer. Luc und Julie waren mittlerweile nicht mehr da, was mir die Gelegenheit gab, entspannt zu duschen und mich fertig zu machen. Nach einer schnellen Dusche band ich meine ungewaschenen Haare locker zusammen und zog eine kurze Hose mit einem schlichten Top an.

Als ich nach unten ging, kam Luke mir entgegen. Wir gingen gemeinsam die Treppe hinunter, aber als wir unten ankamen, bog er Richtung Küche ab. Verwirrt blieb ich kurz stehen, bevor ich ihm folgte. „Miles war schon beim Bäcker", sagte Luke, ohne sich umzudrehen und ging in die Küche. Am Tisch war schon alles vorbereitet: frisches Gebäck, Früchte, Tomaten, Wurst und Käse. Wir setzten uns und fingen an zu essen. Das Frühstück war ruhig, aber angenehm. Es war einer dieser Momente, in denen man einfach nur im Hier und Jetzt sein wollte, ohne an den bevorstehenden Abschied oder die Rückkehr nach Hause zu denken.

*

Nach dem Frühstück machten wir uns alle bereit, um ein letztes Mal an den Strand zu gehen, bevor unser Flug zurück nach Seattle ging. Das warme Wetter in Spanien würde ich definitiv vermissen, da Seattle nicht gerade für seine sommerlichen Temperaturen bekannt ist. Bevor ich mich ganz angezogen hatte, klopfte es an der Zimmertür. Luc, die schon fertig war, öffnete sie leicht und fragte: „Was ist?"

„Kate, Luke meint, du sollst dir auch was Schöneres über den Bikini anziehen", sagte Luc mit einem Grinsen, als sie die Tür wieder schloss. „Okay?" Ich war mir unsicher, was er damit meinte, aber um ihm einen Gefallen zu tun, zog ich mir ein hübsches Sommerkleid an. Es war leicht, luftig und perfekt für einen Strandtag.

Auf dem Weg zum Strand unterhielten wir uns alle und genossen die letzten Stunden in Spanien. Auch Amelia war wie ausgewechselt, ganz anders als das Mädchen, das ich anfangs kannte. Es war fast, als ob sie zu einer echten Freundin geworden wäre. Am Strand angekommen, beschlossen Luke und ich, uns ein wenig abseits der Gruppe zu legen.

„Wo gehen wir hin?" fragte ich neugierig, nachdem wir schon eine Weile unterwegs waren. Wir waren weit weg von den anderen und der Strand schien fast menschenleer. Das türkisblaue Meer glitzerte unter der Sonne und es war einfach wunderschön. „Wir sind da", sagte Luke plötzlich und blieb stehen. Ich wäre fast in ihn hineingerannt, weil ich nicht aufgepasst hatte. Vor uns lag eine Picknickdecke, auf der ein Korb neben ein paar Kissen stand. „Wow, du kannst ja auch romantisch sein", sagte ich und lächelte ihn an. „Was soll das jetzt heißen?" Luke sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und versuchte, ernst zu bleiben. „Naja, ich dachte nicht, dass du so eine romantische Ader hast", neckte ich ihn, während ich mich setzte.

Wir verbrachten den Nachmittag damit, einfach den Moment zu genießen. Die Zeit schien stillzustehen. Wir tranken, aßen Kekse und redeten über alles Mögliche, ohne auch nur einmal an die Rückkehr nach Hause zu denken. Später gingen wir ins Wasser und es fühlte sich an, als wäre das Leben gerade perfekt.

Es war einer dieser Tage, die man nicht so schnell vergisst—voller Gelassenheit, Spaß und dem Gefühl, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein.

My Brothers Best Friend (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt