Als ich aufwachte, starrte ich mit verschlafenen Augen zur Decke. Ich musste eingeschlafen sein, denn ich lag zwischen den vollgepackten Umzugskisten. Langsam setzte ich mich auf und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Es war nur noch ein Schatten seiner selbst. Früher waren die Wände mit Bildern bedeckt und die Pflanzen hatten dem Raum Leben eingehaucht – jetzt waren da nur noch leere Mauern und Leere.
„Katleen, kannst du mir die Kisten rausbringen?" Die Stimme meiner Mom holte mich aus meinen Gedanken. Ich warf einen letzten Blick durch das Zimmer, stand auf und schnappte mir zwei Kisten. Mit den Kisten in der Hand verließ ich den Raum, der früher so voller Erinnerungen steckte und half meiner Mom, das Auto zu beladen. Wir waren fast fertig – nur ein paar Dinge aus meinem Zimmer fehlten noch.
Ich ging die Treppe hinauf, um die letzten Kisten zu holen. Als ich sie übereinanderstapelte, fiel plötzlich etwas zu Boden – ein Foto. Es zeigte meine Mom, meinen Dad und mich. Ich setzte mich auf die Couch, die später noch eingepackt werden sollte und betrachtete das Bild. Es war eine schöne Erinnerung an eine Zeit, als unsere Familie noch intakt war. Eine Träne rollte meine Wange hinunter. Einst waren wir glücklich zusammen und nun stand ich vor dem Beginn eines neuen Lebens mit einem Stiefvater und vielleicht sogar neuen Geschwistern, die das Ganze wahrscheinlich auch nicht besser fanden als ich.
Ich schüttelte die Gedanken ab, wischte die Tränen weg und legte das Bild in eine der Kisten, bevor ich sie nach unten trug. Meine Mom saß auf der Couch im Wohnzimmer und sah mich an, als ich die Treppe herunterkam.
„Was ist los, Schatz?" Natürlich hatte sie meine verweinten Augen bemerkt – sie waren immer noch rot. „Nichts," antwortete ich leise, „dieses Haus hat einfach so viele Erinnerungen." Ich stellte die Kisten ab und setzte mich neben sie.
Meine Mom lächelte, doch in ihren Augen lag auch ein Hauch von Traurigkeit. „Das ist wahr," sagte sie sanft und nahm meine Hände. „Ich vermisse ihn auch. Aber ich liebe ihn einfach nicht mehr. Und auch wenn wir dieses Haus verlassen, die Erinnerungen an all das, was wir hier erlebt haben, werden immer bei uns bleiben." Sie wischte mir eine Träne von der Wange und umarmte mich fest. „Für immer," flüsterte sie.
Ich ließ sie los und lächelte zurück. „Der Tomatenfleck in der Küche wird jedenfalls schwer zu überdecken sein," sagte ich, um die Stimmung aufzulockern.
Sie lachte. „Ja, dafür brauchen sie schon eine dunkle Farbe."
Wir lachten beide und für einen Moment fühlte sich alles leichter an.
„Na komm," sagte meine Mom, als sie die restlichen Kisten nahm und zum Auto ging. Ich blieb noch einen Moment stehen, sah mich ein letztes Mal im Haus um und ließ all die Erinnerungen an schöne Momente auf mich wirken.
„Katy?" rief meine Mom vom Auto aus. Ich schloss die Tür ab, ging nach draußen und setzte mich in den Wagen.
Während wir losfuhren, gingen mir all die wunderbaren Momente durch den Kopf, die ich in diesem Haus erlebt hatte. Auch wenn ich jetzt umziehe, werde ich diese Erinnerungen immer bei mir tragen. Sie sind zu wertvoll, um sie zu vergessen.
Wie meine Mom gesagt hatte: Es ist kein Abschied, denn die Erinnerungen bleiben für immer.
DU LIEST GERADE
My Brothers Best Friend (wird überarbeitet)
Teen FictionKaty ist 16 jahre alt und wohn mit ihrer Mutter in New York. Sie hat viele träume; Katy liebt es zu tanzen und singen tut sie auch gerne. Sie will einmal auf einer Bühne stehen und dort ihr können zeigen, aber durch ihre Familien Probleme ist es nic...