Kapitel 26

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Am Montag war es wieder so weit: Zurück in die Schule und ehrlich gesagt, war ich alles andere als in der Stimmung dafür. Mein Kopf fühlte sich schwer an und der Schlafmangel machte es nicht besser. Nachdem Luke und ich spät in der Nacht Kuchen geholt hatten, saßen wir bis fast fünf Uhr morgens bei den Jungs und schlafen gingen wir dann um sechs. Natürlich mussten wir um 11 Uhr aus dem Hotel auschecken, was bedeutete, dass wir alle vier einfach nur müde waren.

Als wir schließlich nach Hause kamen, halfen Mason und ich unseren Eltern noch beim Zusammenräumen, bevor sie zum Flughafen fuhren. Ich verbrachte bestimmt eine Viertelstunde unter der heißen Dusche, um zumindest ein bisschen wacher zu werden. Meine Haare band ich locker in einem hohen Zopf zusammen und entschied mich für eine bequeme Mom-Jeans und ein weißes Top. Es war sonnig und warm, also nahm ich nur eine leichte Strickweste mit. Mit meiner Tasche in der Hand ging ich die Treppe hinunter. Mason kam mir entgegen, er sah genauso müde aus wie ich.

„Morgen", murmelten wir uns gegenseitig zu, bevor wir das Haus verließen. „Luke fährt heute", meinte Mason mit einem gähnenden Lächeln, als er zu Lukes Auto ging, der schon vor unserem Haus wartete. Ich folgte ihm einfach und stieg hinten ein.

„Guten Morgen", begrüßte mich ein überraschend wacher Max, Lukes jüngerer Bruder, mit einem breiten Grinsen. „Morgen", erwiderte ich und lehnte mich gegen das Fenster, in der Hoffnung, noch ein paar Minuten Schlaf zu finden. Doch bevor ich meine Augen schließen konnte, fragte Max neugierig: „Was habt ihr drei gemacht?"

Ich hoffte, dass Mason oder Luke antworten würden, aber stattdessen meinte Mason nur trocken: „Kate."

Ich rollte die Augen, sah ihn kurz an und erklärte schließlich: „Unsere Eltern haben geheiratet und wir mussten danach noch alles aufräumen. Viel Schlaf gab's nicht." Ich lachte leicht und die Jungs nickten verständnisvoll.

„Und du gehst jetzt bei uns in die Schule?" Darauf fragte ich Max. „Ja, für eine Weile", antwortete ich. Es war schön, dass er sich gut einlebte und es schien, als würde er sich hier trotz der Unterschiede zu New York wohlfühlen. Im Laufe des Gesprächs erzählte Max mir, dass Luke gestern früh schlafen gegangen war und auf die Frage, wie sein Wochenende war, nur ein Wort geantwortet hatte. „Und das war?" fragte ich neugierig. „Unbeschreiblich" sagte Max lachend. „Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht war, aber anscheinend gut, wenn ihr alle so müde seid."

Innerlich musste ich grinsen.

Als wir schließlich bei der Schule ankamen, stiegen wir aus. Zum ersten Mal ließ mich Luke nicht 200 Meter vor der Schule aussteigen. Es war wohl ein Nebeneffekt davon, dass ich jetzt offiziell Masons Schwester war. Mason und Luke gingen hinter Max und mir. „Ich kann dir die Schule zeigen", bot ich Max an. „Was hast du in der ersten Stunde?"

„Mathe bei Mr. Levitte", antwortete er und zeigte mir seinen Stundenplan. „Der Raum ist den Flur runter und dann rechts", erklärte ich ihm, als plötzlich Lucy mit einem breiten Grinsen auf uns zukam. „Morgen!" rief sie gut gelaunt. „Wie kannst du so wach sein?" fragte ich sie, überrascht von ihrer Energie. „Ich hatte einfach genug Schlaf", meinte sie grinsend.

„Und du bist?" fragte sie, als sie Max bemerkte. „Das ist Max, Lukes Bruder", stellte ich ihn vor. Ich bemerkte, dass Luke und Mason nicht mehr hinter uns waren, aber das war mir in dem Moment egal. Wir zeigten Max den Weg zu seiner Klasse und machten uns dann auf den Weg zu unserer eigenen.

*

Nach der dritten Stunde hatte ich eine Freistunde. Auf dem Weg zum Musikzimmer wurde ich plötzlich in einen leeren Raum gezogen. „Was zum...?" Ich war perplex, doch als ich aufblickte, stand Luke vor mir und grinste. „Luke?" fragte ich verwirrt, bevor ich noch etwas sagen konnte, zog er mich zu sich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Ich stieß ihn leicht weg. „Was soll das?" fragte ich ihm. Er schien überrascht. „Jetzt willst du mich also wieder?" fuhr ich fort, als ich seine Laune von heute Morgen und den Tag über reflektierte. „Kate, ich mag dich die ganze Zeit", sagte er sanft und wollte mir wieder näher kommen.

Ich zog mich jedoch ein Stück zurück. „Aber heute Morgen hast du mich ignoriert und wir haben kein einziges Wort gewechselt. Ist es wegen den anderen? Bin ich dir peinlich? Darf der große, unnahbare Bad Boy kein schwaches Herz haben? Weil wenn ja, Luke, weiß ich nicht, ob das mit uns so funktioniert."

Er seufzte, trat einen Schritt zurück und lehnte sich gegen den Tisch. „Ich mag dich wirklich, Kate. So wie es zwischen uns ist... das hatte ich nur einmal mit jemand anderem und ich will dich einfach nicht verletzt. Ich will dich für mich alleine", gab er schließlich zu.

Seine Worte trafen mich tief. Für einen Moment herrschte Stille, bevor ich einen Schritt auf ihn zuging. „Luke", begann ich sanft, „du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich bin hier und ich will das auch. Aber wir müssen ehrlich miteinander sein, sonst funktioniert das nicht."

Er sah mich mit einem weichen Lächeln an und zog mich dieses Mal vorsichtig zu sich. „Du hast recht", flüsterte er, bevor er mich noch einmal sanft küsste. 

My Brothers Best Friend (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt