Alle Zuschauer bis auf Harry selbst standen unter Schock. Nicht einmal Ron, Hermine und Ginny hatte er bisher alles über diese Erinnerungen erzählt. Besonders Lily schien erschüttert und zitterte am ganzen Körper. Auch James schien sehr mit sich zu kämpfen. Harry war sich nicht sicher, wie James reagieren würde. Würde er aus Eifersucht Snape nun noch mehr hassen? Und wie würde Lily sich verhalten?
Lily drehte sich zu ihm um. "Du musst sterben?", flüsterte sie entsetzt. Harry war etwas verdutzt, diesen Teil hatte er gerade völlig verdrängt.
Er schüttelte den Kopf. "Ich bin nicht gestorben. Das werdet ihr noch sehen, macht euch darüber keine Sorgen."
James zögerte kurz, dann fragte er: "Also war Snape die ganze Zeit ... auf Dumbledores Seite? Hat immer für ihn gearbeitet?" Harry nickte.
"Wow! Wow! Das hätte ich ihm echt nicht zugetraut!" James war vollkommen geplättet.
"Sieht aus, als hätten wir ihn ziemlich unterschätzt", warf Sirius ein.
"Ich hatte immer schon den Verdacht, dass er ... naja, dass er in Lily verliebt ist", fuhr James fort. "Vielleicht habe ich ihn auch deshalb so wenig gemocht. Aber dass er dadurch zum Spion gegen Voldemort geworden ist, dass er ... aus diesem Gefühl heraus dieses tödliche Risiko eingegangen ist, das hätte ich nicht erwartet.""Ich hatte keine Ahnung!", flüsterte Lily. "Nie, niemals während unserer Freundschaft habe ich gemerkt, hatte ich das Gefühl, dass er mehr für mich empfindet als ich für ihn. Bei ihm war mir immer klar, dass da nie, niemals mehr als Freundschaft sein konnte. Ebenso wie mir bei James, als ich ihn näher kennenlernte, sofort klar war, dass wir niemals nur Freunde sein könnten, sondern dass ich mehr wollte. Vielleicht war ich naiv, aber ... ich habe auch nie darüber nachgedacht. Er war einfach mein bester Freund und das war's."
Sie schwieg einige Momente. "Ein bisschen leid tut er mir schon", fuhr sie dann fort. "Ich finde es immer traurig, wenn jemand so unglücklich und aussichtslos verliebt ist, auch wenn er uns viel Leid zugefügt hat."Zu Harrys Überraschung nickte James verständnisvoll. "Das zeigt auch sein Patronus. Wenn der Patronus dem einer anderen Person exakt gleicht, wie das bei Snape und Lily anscheinend der Fall ist, bedeutet dies einseitige, unerwiderte und unglückliche Liebe. Zumindest kann es das bedeuten. Bei Harry und mir hat das ja andere Gründe."
Remus räusperte sich. "Ich glaube, nun, da wir diese Wahrheit kennen und wissen, dass Snape auf unserer Seite steht, sollten wir versuchen, mit ihm auszukommen. Er könnte auch jetzt eine wichtige Rolle spielen, wenn Voldemort ihm so sehr vertraut." Die übrigen nickten langsam.
"Also, ... ich mag ihn immer noch nicht", ergänzte Sirius. "Ich werde ihn wahrscheinlich niemals mögen. Dafür ist zu viel passiert. Aber ... Respekt! Verdammt noch mal! Respekt!" Schließlich wandten sie sich wieder Harry j. in der Erinnerung zu.Harry steht nun langsam auf und geht wie in Trance durch das Schloss auf das Gelände. Unterwegs trifft er Neville und trägt ihm auf, bei Gelegenheit Voldemorts Schlange zu töten. Unter dem Tarnumhang schleicht er an Ginny j. vorbei in den Wald. Er holt den Schnatz aus der Tasche und drückt seine Lippen auf ihn. "Ich werde gleich sterben", flüstert er. Der Schnatz öffnet sich und gibt den Stein der Auferstehung preis.
"Oh mein Gott!", flüsterte Lily. "Du wolltest sterben. Du wolltest dich tatsächlich töten lassen!"
Harry schüttelte den Kopf. "Von Wollen kann nicht die Rede sein. Aber ich hatte es akzeptiert, dass mein Tod unvermeidlich war. Ich war bereit zu sterben, um meine Freunde zu schützen. Genauso wie du bereit warst, für mich zu sterben, Mum." Lily sah ihn beinahe ehrfürchtig an und nickte dann.Harry j. dreht ihn dreimal und sofort erscheinen die Gestalten von Lily j., James j., Sirius j. und Lupin. Sie nehmen ihn in ihre Mitte und bestärken ihn auf diesem seinem vermeintlich letzten Gang. Harry j. folgt zwei Todessern, die ihn zu Voldemort führen. Dort lässt er den Stein fallen und damit verschwinden auch seine Begleiter. Hagrid, der gefesselt bei Voldemort sitzt, schreit entsetzt auf, als er Harry j. sieht, aber Voldemort bringt ihn zum Schweigen.
Voldemort hebt seinen Zauberstab, zielt auf Harry j. und spricht den Todesfluch. Das grüne Licht rast auf Harry j. zu, trifft ihn und Harry j. bricht zusammen.Wieder liefen Lily und James, aber auch Ginny Tränen übers Gesicht. Ginny klammerte sich an Harrys Arm, wie um sicherzugehen, dass er tatsächlich lebte.
Harry j. erwacht in einem hellen Raum. Neben ihm liegt ein blutiges zerschundenes kleines Geschöpf, das ihn anekelt. Plötzlich taucht Dumbledore auf und sagt, Harry j. könne nichts für dieses Geschöpf tun.
Dumbledore erklärt Harry j., dass seit Voldemorts Wiederauferstehung Lilys Blutschutz in Voldemorts Adern fließe und dass Harry j. daher so lange geschützt sei, wie Voldemort lebe. Harry j. sei somit durch das in Voldemorts Adern fließende Blut geschützt. Als einzig Ungeschütztes sei durch den Todesfluch nun der Teil von Voldemorts Seele zerstört, der sich an Harry j's Seele geklammert hat. Harry j. sei nun kein Horkrux mehr. Harry j. sei nicht endgültig tot, vielmehr könne er sich nun entscheiden, ob er leben oder 'weitergehen' möchte.
Dumbledore erläutert Harry j. noch einige Fragen zum Verhalten seines Zauberstabs und zu den Heiligtümern des Todes und Dumbledores Verbindung zu ihnen sowie zu Gellert Grindelwald.Harry j. liegt leblos auf dem Boden im Verbotenen Wald. Auch Voldemort ist offenbar bei dem Todesfluch gestürzt. Bellatrix will ihm aufhelfen, aber Voldemort wehrt sie ab. Er rappelt sich auf und befiehlt Narzissa Malfoy, zu überprüfen, ob Harry j. tatsächlich tot ist. Narzissa läuft zu Harry j. und befühlt sein Gesicht, hebt ein Augenlid an und fährt mit den Fingern unter sein T-Shirt zu seinem Herzen. Sie beugt ihren Kopf zu seinem herab, erhebt sich nach einigen Sekunden wieder und verkündet, Harry j. sei tot.
Die Todesser triumphieren und Voldemort traktiert den leblosen Körper mit dem Cruciatusfluch. Anschließend befiehlt er Hagrid, Harry j. zum Schloss zu tragen. Dort angekommen, ist die Menge zutiefst entsetzt, als Voldemort Harry j's Tod verkündet und seine 'Leiche' präsentiert. Jedoch ist der Widerstand der Menge nicht gebrochen; Neville stürmt nach vorne und greift Voldemort an, was der aber lässig abwehrt. Er lähmt Neville, setzt ihm den Sprechenden Hut auf und steckt diesen in Brand.Plötzlich bricht vom Wald her Lärm los. Grawp sowie die Zentauren, Thestrale und Hippogreife greifen die Todesser an. Aus der Küche stürmt eine Armee von Hauselfen unter Kreachers Führung. Währenddessen ist Harry j. plötzlich aus Hagrids Armen verschwunden. Neville löst sich auf einmal aus seiner Starre, wirft den brennenden Hut ab und zieht aus ihm das Schwert Gryffindors hervor. Er läuft auf Nagini zu und schlägt ihr mit einem Schlag den Kopf ab.
Voldemort schreit rasend vor Zorn und der Kampf zwischen Todessern und Verteidigern flammt wieder auf. Diesmal werden aber viele Todesser schnell ausgeschaltet. Die Kämpfer bewegen sich wieder in die große Halle. McGonagall, Slughorn und Kingsley kämpfen gleichzeitig mit Voldemort, doch er war ihnen ebenbürtig. Luna, Ginny j. und Hermine j. kämpfen gleichzeitig gegen Bellatrix, doch auch sie war den dreien gewachsen.Sie feuert einen Todesfluch auf Ginny ab und verfehlt sie nur knapp. Das wiederum ruft Mrs. Weasley auf den Plan.
"NICHT MEINE TOCHTER, DU SCHLAMPE!!!", brüllt sie Bellatrix entgegen und stürzt sich in den Kampf. Nach nur wenigen Momenten stürzt Bellatrix tot zu Boden.
Voldemort ist außer sich und will Mrs. Weasley töten und so den Verlust seiner treuesten Anhängerin vergelten. "Protego!", ruft eine laute Stimme und Harry j. zieht sich den Tarnumhang vom Kopf. Es folgen begeisterte Jubelschreie von Harrys Freunden.Harry j. stellt sich Voldemort gegenüber und klärt ihn über seine Irrtümer und Fehler auf. Wie schon Lilys Opfer hat auch Harry j's Opferbereitschaft seine Freunde beschützt. Dies hat Voldemort mal wieder nicht bedacht. Er erklärt, dass Snape immer auf Dumbledores Seite gestanden hat und zwar wegen der einen Macht, die Voldemort nicht kennt: der Liebe. Snapes Liebe zu Lily.
Daher hat Snape Dumbledore auch nicht besiegt, sondern auf dessen Wunsch hin getötet. Da aber Malfoy Dumbledore entwaffnet hat und er, Harry j., seinerseits Malfoy entwaffnet hat, sei er nun der wahre Herr über den Elderstab. Voldemort feuert einen Todesfluch auf Harry j. ab, dieser antwortet mit einem Expelliarmus. Der Elderstab wirbelt durch die Luft in Harry j's ausgestreckte Hand und Voldemort fällt, unwiderruflich tot, zu Boden.
Grenzenloser Jubel bricht in der Halle aus und alle wollen Harry j. umarmen.Auch Lily, James, Sirius und Remus brachen in stürmischen Beifall aus. Lily und James sahen so aus, als würden sie platzen vor Stolz.
Harry j. sitzt in der großen Halle. An allen Tischen sitzen die Leute buntgemischt quer durch alle Häuser. Harry j. sehnt sich nach Ruhe und Luna ermöglicht ihm diese. Sie lenkt die Leute in ihrer Umgebung ab, sodass er unbemerkt mit Hermine j. und Ron j. verschwinden kann. Die drei gehen zum Schulleiterbüro, wo sie mit donnerndem Applaus empfangen werden. Harry j. entscheidet, dass er den Stein der Auferstehung im Wald belassen will. Mit dem Elderstab repariert er seinen Phönixfeder-Zauberstab und beschließt, den Elderstab zurück in Dumbledores Grab zu legen. Den Tarnumhang hingegen will er behalten. Dumbledore beglückwünscht ihn zu dieser weisen Entscheidung.
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Halloween Time Travel
FanfictionHarry, Ron, Hermine, Ginny und Teddy besuchen nach dem Krieg an Halloween 1998 Lilys und James' Grab. Plötzlich reisen sie in der Zeit zurück und landen im Wohnzimmer der Potters - ausgerechnet an Halloween 1981. Können sie gemeinsam Voldemorts Angr...