Zu neunt setzten sie sich wieder einmal auf die Sofas vor den Kamin, nachdem sie die Reste der Feier hatten verschwinden lassen. "Es gibt mehrere Dinge, die ich mit euch besprechen möchte", begann Albus. "Zunächst einmal wurde mir berichtet, dass am vergangenen Dienstag, während Mitarbeiter des Zaubereiministeriums das Anwesen der Malfoys durchsuchten, dort ein Hauself namens Dobby mit dem Sohn der Malfoys aufgetaucht ist. Mrs. Malfoy hatte ja, wenn ich Harry richtig verstanden habe, ihrem Elfen befohlen, Draco in Sicherheit zu bringen. Nun aber hatte Dobby erfahren, dass Voldemort gestürzt ist und dass somit diese große Gefahr für den Jungen nicht mehr besteht. Es stellte sich nun die Frage, wo der Junge leben soll, denn die alleinige Pflege durch einen Hauselfen kann ja keine dauerhafte Lösung sein." Alle Anwesenden nickten nachdenklich und Albus fuhr fort.
"So habe ich also deine Cousine, Sirius, Andromeda Tonks und ihren Mann aufgesucht und ihnen die Lage der Dinge berichtet. Sie war sehr betroffen von den Umständen um Narzissas Tod. Im Gegensatz zu Bellatrix bestand zwischen Narzissa und Andromeda all die Jahre zumindest sporadischer Kontakt. Nun, zu meiner großen Erleichterung haben sich Andromeda und Ted sehr schnell bereiterklärt, Draco bei sich aufzunehmen und aufwachsen zu lassen, ähnlich wie Lily und James es mit Hermine tun."
Alle in der Runde nickten zustimmend. Das war mit Sicherheit eine sehr gute Lösung. "Was wird jetzt aus Dobby?", fragte Harry nach. "Nun, da er nicht freigelassen wurde, ist er nach wie vor an seinen Herrn gebunden. Und da Dracos Eltern gestorben sind, hat Draco Dobby geerbt. Er wird bei den Tonks leben. Auch das habe ich mit Andromeda und Ted geklärt." Harry war beruhigt. Andromeda und Ted würden Dobby mit Sicherheit besser behandeln als es die Malfoys getan hatten.
"Nun, die zweite Angelegenheit, die ich mit euch zu besprechen habe, betrifft hauptsächlich euch vier", fuhr Albus fort und zeigte auf Harry, Ginny, Hermine und Ron. "Es ist ja nach wie vor so, dass wir nicht genau wissen, aus welchem Grunde euch diese Karte auf dem Friedhof in die Vergangenheit geschickt hat und genauso wenig wissen wir, ob oder wie ihr jemals in eure eigene Zeit zurückkehrt. Ich werde in den nächsten Wochen Nachforschungen anstellen, ob es irgendwelche Aufzeichnungen über die Peverells gibt, die uns helfen könnten. Bis dahin ist es aber durchaus möglich, dass ihr dauerhaft in dieser Gegenwart bleibt."
Er blickte in die Runde und sah zustimmendes Nicken, dann fuhr er fort. "In diesem Fall würdet ihr dann auch irgendwann einen Beruf ergreifen wollen. Einen solchen werdet ihr ohne einen Schulabschluss aber nur schwerlich finden. Daher biete ich euch an, dass ihr als Schüler in das siebte Schuljahr in Hogwarts einsteigt und im Sommer eure UTZ-Prüfungen ablegt, damit ihr anschließend einen Beruf ergreifen könnt, der euch liegt."
Albus sah erwartungsvoll in die Runde. Harry sah seine Freunde und dann seine Eltern an. Im Grunde war das eine ausgezeichnete Idee. Auch in Hermines Gesicht sah er helle Begeisterung. Rons Miene war nicht so glücklich, doch nach kurzer Diskussion sah auch er ein, dass er es ohne Schulabschluss nicht weit bringen konnte.
Wenige Minuten später war es beschlossene Sache, dass die vier die zweite Hälfte des Schuljahres in Hogwarts verbringen würden. Albus gab ihnen noch ein paar Tage Bedenkzeit und schlug vor, dass sie zu Beginn der übernächsten Woche nach Hogwarts kommen würden. Dann hätten sie noch genug Zeit, zum Einen bei der Renovierung der Löwenhöhle mitzuhelfen und zu Anderen ganz in Ruhe in der Winkelgasse ihre Schulsachen zu kaufen. Albus reiste nun mit Flohpulver direkt in sein Büro in Hogwarts und auch die Bewohner des Hundezwingers gingen zu Bett.
Am Sonntagmorgen schliefen sie alle lang. Als erstes wurden die Kinder wach, die um halb acht schon sich regten. Remus, der nie lange schlafen konnte, holte Klein-Harry, Klein-Hermine und Teddy aus ihren Betten und ging mit ihnen in das Spielzimmer, wo sie ungestört spielen konnten, ohne die anderen zu wecken. Nach zwei weiteren Stunden wurden auch die anderen langsam munter. Lily, Hermine und Remus stiegen wieder einmal hinab in das Zaubertranklabor im Keller, um für Remus den Wolfsbanntrank anzusetzen.
Nachdem das Frühstück beendet war, stieg die Anspannung im Hundezwinger. Besonders Ron und Ginny waren sehr nervös ob der kommenden Begegnung mit ihren Eltern. Ein Uhr und damit die Ankunft der Weasleys rückte immer näher. Schließlich kündigte ein Rauschen im Kamin deren Ankunft an. Sirius löste die Sperre, die auf dem Kamin lag, um ein unbefugtes Eindringen fremder Zauberer zu verhindern. Als erstes erschien Arthur Weasley im Feuer, der beide Zwillinge an den Händen hielt. Direkt danach kamen Bill und Percy gemeinsam an. Ihnen folgte Charlie und den Abschluss machte Molly, die Klein-Ron und Klein-Ginny in den Armen hielt.
Die Kinder liefen sofort aufgeregt durchs Wohnzimmer, während Arthur und Molly erst Sirius, dann auch James, Lily und Remus begrüßten. Arthur und Molly waren zwar keine aktiven Mitglieder des Phönixordens gewesen, jedoch kannten sie die meisten Mitglieder persönlich. Dann erblickte Molly Ron, der im Türrahmen stand und ihre Gesichtszüge entgleisten. "Gi-Gideon?", krächzte sie und schüttelte dann den Kopf. "Nein! Entschuldigen Sie, ich hatte sie verwechselt. Wer sind Sie?"
Sirius räusperte sich. "Das wird sich gleich aufklären, Molly. Wir sollten uns hinsetzen, es ist eine sehr lange Geschichte." Er wies auf die Sofas und ließ noch ein weiteres erscheinen. "Eure Kinder können nach oben gehen, dort ist ein Spielzimmer eingerichtet. Und Harry, Teddy und Hermine spielen auch schon dort. Und da stehen auch Bücher für die älteren." Molly nickte und wandte sich an ihre Kinder. "Ihr habt es gehört. Geht nach oben. Bill, du hast die Verantwortung für Ron und die Zwillinge. Und Fred, George: Stellt keinen Unsinn an!" Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er diese Ermahnung hörte. Offenbar hatten es die beiden auch jetzt schon faustdick hinter den Ohren.
Bill, Charlie, Percy, Fred, George und Klein-Ron gingen zusammen die Treppe rauf, Klein-Ron lief dabei an Charlies Hand. Klein-Ginny dagegen hatte Molly weiterhin auf dem Arm. So setzten sie sich auf die Sofas vor den Kamin. Harry fragte sich, wie sie die Geschichte beginnen sollten, doch da ergriff Sirius schon das Wort. "Der Grund, warum wir euch hierher eingeladen haben, sind diese vier Personen" - er zeigte auf Harry, Ron, Hermine und Ginny - "beziehungsweise die beiden rothaarigen. Um es kurz und schmerzlos zu machen: Sie kommen nicht aus dieser Zeit, sondern aus der Zukunft. Sie sind aus dem Jahr 1998 siebzehn Jahre in die Vergangenheit gereist."
Arthur und Molly sahen ihn mit offenem Mund an, dann platzte es aus Molly heraus. "Sag mal, spinnst du, Sirius? Ich weiß ja, dass du manchmal merkwürdige Ideen hast, aber das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe!" Auch Arthur sah äußerst skeptisch aus. "Er hat aber recht", sagte Lily ruhig. "So unglaublich es klingt, aber Sirius hat recht. Auch Professor Dumbledore weiß das." "Dumbledore weiß von der Geschichte?", fragte Molly völlig verblüfft. "Und er glaubt sie?"
Alle Anwesenden nickten. "Allerdings", übernahm nun Harry, da Ginny und Ron noch immer zu keinem Wort fähig schienen. "Wir sind von Halloween 1998 siebzehn Jahre in der Zeit zurückgereist und an Halloween letzten Jahres im Haus von Lily und James gelandet. Das ist aber nur die Hälfte der Geschichte. Das für euch Schockierenste kommt noch. Wir haben uns ja noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Harry Potter und meine Freunde heißen Hermine Granger, Ronald Bilius Weasley und Ginevra Molly Weasley."
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Halloween Time Travel
FanfictionHarry, Ron, Hermine, Ginny und Teddy besuchen nach dem Krieg an Halloween 1998 Lilys und James' Grab. Plötzlich reisen sie in der Zeit zurück und landen im Wohnzimmer der Potters - ausgerechnet an Halloween 1981. Können sie gemeinsam Voldemorts Angr...