Pov Ella
Der nächste Tag, neues Glück? Mal schauen was der Tag so bringt. Meine Knochen taten mir weh, sie knackten beim Aufstehen. Die Kälte machte es mir nicht leicht. Jedes Jahr wurden die Winter schlimmer, jedes Jahr waren die Nächte ein Überlebenskampf. Der Sommer war mir etwas lieber. Ich packte meine decke wieder in den Koffer, dort fielen mir die Medikamte auf. Mir ging es besser, also nahm ich sie nicht. Ich könnte sie mir aufheben für Tage an denen es schlimmer wird. Diese Zeit wird kommen, denn der Winter hat gerade erst angefangen. Ich nahm meinen Koffer und wanderte den Weg zurück in die Stadt. Ich brauche dringend eine Kleinigkeit zu essen. Ich hatte ja noch etwas Geld von den Mann übrig. Also ging ich in den Supermarkt, dort holte ich mir 2 Bananen, 2 Brötchen und eine große Flasche Wasser und dann noch ein kleines Paket Taschentücher . An der Kasse bezahlte ich, 5 $ musste ich zahlen. Früher hat mich das nicht interessiert, jedoch nun weiß ich wie es ist, jeden Pfennig umzudrehen. Ich ging in den Park, dort war ein Geigenspieler und spielte Musik. Ich setzte mich auf eine Bank in seiner Nähe und lauschte seine Musik. Ich liebe Musik, doch höre ich sie selten. Mal wenn irgendwo eine Party ist oder ein Auto laut Musik hörte, aber selten von so nah. Ich schloss meine Augen und hörte einfach zu. Ich vergaß für einen kurzen Moment meine Situation. Ich dachte an früher, wie ich mit Kopfhörer durch die Wohnung tanzte und putzte oder sie auf den Weg zur Arbeit hörte. Ich dachte daran wie unkompliziert noch alles war. Mir liefen einige Tränen übers Gesicht. Plötzlich war ein Schatten vor mir. Ich schaute auf und sah den Geigenspieler, er hielt mir ein Taschentuch hin welches ich nahm und mich bedankte. Er nickte und ging wieder spielen. Ich stand auf und warf ihn ein paar Münzen in seinen Becher. Ich wollte schon gehen, als er mich aufhielt. "Sie müssen mir nix geben, ich sehe doch wie sie selbst kämpfen müssen. Nehmen sie bitte ihre Münzen zurück" sagte er. Doch ich schüttelte meinen Kopf. "Sie haben mich durch ihre Musik ein wenig aufheitern können. Ich wäre doch undankbar wenn ich ihnen nicht etwas zurückgebe. Immerhin habe ich hier die ganze Zeit gesessen und ihnen zugehört" sagte ich. "Darf ich sie wenigstens auf einen Kaffee einladen, schöne Frau" fragte er. Doch ich schüttelte wieder den Kopf. Doch er ließ nicht locker. "Ein Kaffee, mehr bitte nicht" sagte ich. Er freute sich sichtlich. Nach 6 Jahren lächelte ich mal wieder vom Herzen. Er führte mich in eine Bäckerei in der ich noch nie war. "Setz dich, ich bestelle uns Kaffee oder einen anderen Wunsch" fragte er. Ich hätte schon gerne einen Kakao, flüsterte ich. Er nickte und ging zur Theke. Er kam wieder setzte sich zu mir. Wir sprachen über Gott und die Welt, nur nicht über uns. Dann kam unser Kaffee/ Kakao auch schon, doch es war auch Schokokuchen dabei. Ich schüttelte unmerklich den Kopf. Nach dem wundervollen Kuchen und Kakao verabschiedete ich mich. Wie ich erfahren habe, lebt er gar nicht hier sondern am anderen Ende des Landes und war hier nur jemanden besuchen. Schön muss es sein, überall hinzukönnen wo man will.
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Ein Arzt, mein Retter und mein neues Leben
RomanceElla lebt seit 6 Jahren auf der Straße. Täglich der Kampf um etwas zu essen und trinken und die Suche nach einem sicheren Schlafplatz. Viel blieb ihr nicht nach dem ein Brand alles zerstörte. Von jetzt auf gleich geriet ihr Leben aus den Fugen. Noch...