Take 7

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Sam lag früh wach in seinem Hotelzimmer, die ersten Sonnenstrahlen schlichen sich durch die Vorhänge und malten goldene Streifen auf die Wände. Er hatte kaum geschlafen. Der Abend mit David ging ihm nicht aus dem Kopf, jede Erinnerung daran war wie ein sanftes Flüstern, das ihn immer wieder daran erinnerte, wie sehr er sich nach ihm sehnte. Der andere hatte ihn am Abend zurück zum Hotel gebracht, ihre Verabschiedung war kurz und schmerzhaft gewesen. Sie hatten sich nicht noch einmal geküsst, zu groß war die Gefahr, gesehen zu werden. Aber die Nähe, die sie im Spa geteilt hatten, brannte immer noch auf Sams Haut, und die Gedanken an David ließen sein Herz schneller schlagen. Seine Gefühle für den Schauspieler waren jetzt schon so stark, dass es fast wehtat, wenn er nicht da war. Es war, als ob ein Teil von ihm fehlte. Er drehte sich auf die Seite und starrte aus dem Fenster, versuchte, die aufkommenden Tränen zurückzuhalten. Es war alles so überwältigend. Er hatte nicht erwartet, dass seine Gefühle so tief gehen würden, und die Intensität überraschte ihn immer wieder. Er konnte das sanfte Lächeln von David sehen, die Wärme in seinen Augen, die Zärtlichkeit in seinen Berührungen. Es fühlte sich an, als würde er ihn schon sein ganzes Leben lang kennen, obwohl sie sich erst seit kurzem wirklich nähergekommen waren. Sam seufzte und schloss die Augen, versuchte, sich zu entspannen und die wachsende Unruhe in seinem Inneren zu beruhigen. Er entschied, dass es keinen Sinn hatte, länger im Bett zu liegen. Er warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass er noch etwas Zeit hatte, bevor David ihn um 11 abholen würde. Er setzte sich auf die Bettkante und griff nach seinem Handy, das auf dem Nachttisch lag. Eine Nachricht von David blinkte auf dem Bildschirm auf:

»Ich hole dich um 11 Uhr ab. Brunch und dann habe ich noch eine Überraschung für dich. Freue mich darauf :)«

Ein warmes Gefühl breitete sich in Sams Brust aus, als er die Nachricht aus der Nacht noch einmal las. Er konnte das Lächeln auf Davids Gesicht förmlich sehen, als er die Nachricht geschrieben hatte. Mit neuer Energie stand er auf und machte sich fertig. Eine heiße Dusche half ihm, die Müdigkeit zu vertreiben, und er fühlte sich allmählich wacher und aufgeregter. Er zog sich an, wählte ein schlichtes, aber stilvolles Outfit. Ein Hemd mit Pullover und seine Lieblingsjeans. Nachdem er sich die Haare gekämmt und sein Parfum aufgetragen hatte, warf er einen letzten Blick in den Spiegel. Zufrieden mit seinem Aussehen, verließ er das Zimmer und machte sich auf den Weg zur Lobby. Als er den Fahrstuhl verließ und in die Lobby trat, sah er Ben, der bereits auf ihn wartete. Der Mann lächelte ihm zu und ging auf ihn zu.

»Guten Morgen, David konnte nicht herkommen, aber ich bringe dich zu ihm«, erklärte er und wies zur Tür des Hotels. Etwas irritiert folgte Sam Ben nach draußen. Vor dem Hotel wartete eine schwarze Limousine, und Ben öffnete die Tür für ihn.

»Steig ein«, sagte er mit einem freundlichen Nicken. Sam zögerte einen Moment, tat dann aber wie ihm geheißen. Die Tür schloss sich hinter ihm, und Ben setzte sich ans Steuer. Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten, doch sie fühlte sich für Sam wie eine Ewigkeit an. Er fragte sich, was David geplant hatte und warum er ihn nicht persönlich abholte. Schließlich hielt die Limousine vor einem eleganten weißen Townhouse.

»Wir sind da«, sagte Ben, als er ausstieg und Sams Tür öffnete. Der andere stieg aus und blickte verwundert auf das beeindruckende Gebäude vor sich.

»Das ist Davids Haus«, erklärte Ben, während er Sam zur Haustür führte. Der Bodyguard öffnete die Tür und ließ Sam eintreten.

»David ist drinnen. Ich lasse euch jetzt allein«, sagte er mit einem letzten freundlichen Lächeln, bevor er die Tür hinter sich schloss und Sam alleine in dem geräumigen, geschmackvoll eingerichteten Eingangsbereich stehen ließ. Der junge Mann atmete tief durch und sah sich in der kleinen Eingangshalle um. Der Boden war mit dunklen Holzdielen bedeckt, die Wände waren weiß verputzt und es hingen einige Schwarzweißbilder von Londoner Sehenswürdigkeiten an den Wänden. Sam musste lächeln, als er die Parallelen zu seiner eigenen Wohnung wahrnahm. Er atmete tief durch und rief: »David?«
Seine Schritte hallten leise auf dem Holzboden wider, während er sich langsam weiter in das Haus hineinwagte. Plötzlich fühlte er, wie sich Arme von hinten um ihn legten, und er wurde in einen tiefen Kuss gezogen. Überrascht und erfreut erwiderte er den Kuss, seine Hände fanden den Weg zu Davids Rücken, während er sich in die vertraute Nähe schmiegte. Der Kuss war voller Leidenschaft und Zärtlichkeit, und Sam fühlte, wie seine Nervosität von ihm abfiel. Als sie sich schließlich voneinander lösten, sah Sam in Davids leuchtende Augen, die vor Freude funkelten.

Flashlight LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt