Take 11

102 11 10
                                    

Sam lag wach in seinem Bett und starrte an die düstere Decke. Es war drei Uhr morgens, und er konnte einfach nicht schlafen. Gedanken an David und die bevorstehende Entscheidung über das Jobangebot im British Museum wirbelten in seinem Kopf herum. Er fühlte sich zerrissen zwischen seiner Liebe zu David und den praktischen Herausforderungen, die vor ihm lagen. Er vermisste den anderen furchtbar, obwohl sie schrieben und auch telefonierten. Er drehte sich zum x-ten Mal in seinem Bett und seufzte tief. In Los Angeles müsste es jetzt etwa 18 Uhr abends sein. Frustriert griff er nach seinem Handy und entschied sich, David eine Nachricht zu schreiben.

Sam: Hi. Störe ich?

Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis sein Handy vibrierte und eine Antwort von David kam.

David: Hey! Nein, gar nicht. Was ist los? Kannst du nicht schlafen?

Sam: Nein, ich liege hier und denke nach. Es ist schon drei Uhr morgens.

David: Oh, das klingt nicht gut. Willst du reden? Ich kann dich anrufen.

Sam: Ja, das wäre schön.

Wenige Sekunden später klingelte Sams Handy, und er nahm ab.

»Hey«, sagte er leise.

»Hey«, antwortete David, seine Stimme warm und beruhigend. »Was beschäftigt dich?« Sam seufzte tief.

»Es ist alles so überwältigend. Ich denke über das Jobangebot in London nach und über uns. Es fühlt sich an, als ob ich einen Teil von mir verlieren würde, egal welche Entscheidung ich treffe. Du fehlst mir einfach so und manchmal kann ich immer noch nicht fassen, wie schnell das alles ging«, David schwieg einen Moment, bevor er sprach.

»Ich versteh dich. Es ist wirklich viel auf einmal. Aber was sagt dein Herz? Was fühlt sich für dich richtig an?«, Sam schloss die Augen und spürte die Tränen.

»Mein Herz sagt mir, dass ich bei dir sein möchte. Aber ich habe auch Angst, alles hinter mir zu lassen. Meine Freunde, mein Leben hier ... es ist schwer, alles aufzugeben.«

»Ich kann das verstehen«, sagte David leise. »Ich will nicht, dass du das Gefühl hast, unter Druck zu stehen. Aber du bedeutest mir sehr viel, und ich möchte, dass wir zusammen sind, egal wie kompliziert es wird. Ich stehe zu dir und hinter dir, auch wenn du dich für Berlin entscheidest«, Sam lächelte schwach.

»Ich weiß. Es ist nur ... ich vermisse dich so sehr. Es ist schwer, hier zu sein, während du so weit weg bist. Ich weiß, dass es bald Weihnachten ist, aber es fühlt sich gerade wie eine Ewigkeit an«, David seufzte.

»Ich vermisse dich auch, Sam. Mehr als du dir vorstellen kannst. Aber Weihnachten ist nicht mehr weit. Wir werden bald wieder zusammen sein.«

»Ja, ich freu mich darauf«, sagte Sam und gähnte.

»Ich mich auch«, sagte David. »Versuch jetzt, noch ein bisschen zu schlafen. Ich bin hier, falls du noch reden möchtest.«

»Ich werde es versuchen. Gute Nacht, David.«

»Gute Nacht, Sam«, Sam legte sein Handy zur Seite und atmete tief durch. Das Gespräch mit David half ihm, sich ein wenig zu beruhigen. Er wusste, dass die kommende Zeit nicht einfach werden würde, aber mit Davids Unterstützung fühlte er sich stark genug, um diese Herausforderung anzunehmen. Mit diesen Gedanken schloss er die Augen und hoffte, endlich ein wenig Schlaf zu finden.

Einige Stunden später lag auch David in seinem Bett in L.A. wach. Es war ein Uhr nachts in Los Angeles und bereits neun Uhr morgens in England. Nach langem Hin- und Herwälzen im Bett entschied er sich, seine Eltern anzurufen. Er machte Licht, griff nach seinem Handy und startete ein Videotelefonat. Seine Mutter, Emily, antwortete nach wenigen Augenblicken. Ihr Gesicht leuchtete auf dem Bildschirm, und sie strahlte vor Freude.

Flashlight LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt