Take 29

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David hatte die letzten Monate hauptsächlich in Los Angeles verbracht und sich wie ein Besessener in seine Arbeit gestürzt. Sein Outing wurde von der Öffentlichkeit gut aufgenommen, und die »Trennung« von Jonathan hatte seiner Karriere nicht geschadet. Nun war er jedoch in London, denn in zwei Tagen sollte hier die Premiere seines neuen Films stattfinden. David wusste von Jana, dass Sam inzwischen in London lebte und er hatte eine seltsame Angst davor, Sam in den Straßen Londons zu begegnen, und blieb daher lieber im Hotel. Am Abend kam auch Jonathan in London an. Sie hatten sich seit sechs Wochen nicht gesehen, und David war froh, ihn wieder um sich zu haben. Neben Josh war Jonathan inzwischen zu seinem engsten Vertrauten geworden. Dieser trat nun in Davids Suite ein und breitete die Arme aus.

»Da ist ja mein Lieblings-Exfreund!«, rief er lachend und David konnte nicht anders, als zu grinsen.

»Hey, Jona! Schön, dich zu sehen«, Jonathan zog ihn in eine feste Umarmung.

»Ja, gleichfalls, Treasure. Komm, lass uns rausgehen. Ich habe einen Tisch bei ‚The Bombay Club' reserviert. Ich sterbe vor Hunger. Du darfst deinen Ex sehr gern ausführen«, sagte Jonathan mit einem Grinsen. Sie machten oft Witze über ihre Fake-Beziehung und die absurde Situation, in der sie sich befanden. Sie hatten beschlossen, die Scheinbeziehung zu beenden, als es immer schwieriger wurde, zu erklären, warum sie so oft getrennt unterwegs waren. David schüttelte nun lächelnd den Kopf.

»Sehr gern, aber ... na ja könnten wir auch im Hotel essen?«, fragte er zögernd. Jonathan sah ihn überrascht an.

»Warum?«, wollte er wissen. David zögerte mit einer Antwort, und Jonathan sah ihn forschend an, bevor er schließlich verstand.

»Du glaubst doch nicht wirklich, dass du einfach so Sam in die Arme läufst? Hier leben knapp neun Millionen Menschen«, er schüttelte ungläubig den Kopf und legte eine Hand auf Davids Schulter.

»Komm schon, die Wahrscheinlichkeit ist doch minimal«, David seufzte tief.

»Was wenn doch? Was, wenn ich ihm wirklich begegne? Ich weiß nicht, ob ich damit klarkomme, Jona. Es ist schwer genug, hier zu sein und zu wissen, dass er irgendwo in dieser Stadt lebt«, Jonathan sah ihn ernst an und zog ihn in eine Umarmung.

»Davi, ich verstehe deine Angst, wirklich. Aber du kannst dich nicht für immer verstecken. Das Leben geht weiter, und vielleicht ist es sogar gut, wenn ihr euch begegnet. Vielleicht gibt es euch beiden eine Art Abschluss«, der andere schloss die Augen und atmete tief durch.

»Ich weiß nicht ...«

»Hey«, sagte Jonathan sanft, »wir gehen einfach raus, genießen ein gutes Essen und haben eine gute Zeit. Wenn du dich unwohl fühlst oder denkst, dass es zu viel wird, können wir jederzeit zurück ins Hotel gehen. Aber lass uns nicht von dieser Angst kontrollieren. Außerdem«, fügte er hinzu und zwinkerte, »the Bombay Club hat das beste indische Essen der Stadt. Das wirst du nicht bereuen«, David lächelte schwach und nickte schließlich.

»Okay, du hast mich überzeugt. Lass uns rausgehen und versuchen, es zu genießen.«

»Das ist mein Schatz«, sagte Jonathan mit einem breiten Grinsen und zog David zur Tür. »Wir werden eine großartige Zeit haben, versprochen.«
Kaum hatten sie das Hotel verlassen, wurden sie von Fans und Paparazzi erkannt. Während sie durch die Straßen gingen, flackerten die Kamerablitze auf, und die Leute flüsterten aufgeregt. Spekulationen schwappten sofort auf Instagram über, und die Bilder verbreiteten sich schnell. Jonathan und David ließen sich nicht beirren und machten sie sich auf den Weg zu dem bekannten indischen Restaurant, The Bombay Club, das für seine authentische Küche berühmt war. Dort angekommen, wurden sie herzlich begrüßt und zu ihrem Tisch geführt. Die Atmosphäre war lebhaft, und der Duft von exotischen Gewürzen erfüllte die Luft. Sie bestellten ihr Essen, was schnell kam und Jonathan begann das Gespräch.

Flashlight LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt