Epilog

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Sam stand vor dem großen Spiegel in dem eleganten Hotelzimmer in Los Angeles und kämpfte mit der Fliege seines Smokings. Seine Hände zitterten leicht, als er versuchte, das perfekte Knoten zu binden. Der Druck des Abends lastete schwer auf ihm. Es war der Tag der Oscarverleihung, und für ihn und David würde es der erste gemeinsame Auftritt auf dem Roten Teppich sein. Sein Magen krampfte sich vor Nervosität zusammen, und er konnte kaum klar denken.

»Verdammt«, murmelte er frustriert, als die Fliege erneut aus seiner Hand glitt. In diesem Moment trat David aus dem Badezimmer, bereits perfekt gekleidet in einem maßgeschneiderten Smoking, der seine athletische Figur betonte. Sein Anblick ließ Sams Herz höher schlagen. David strahlte eine ruhige Selbstsicherheit aus, die ihn immer wieder beeindruckte und zugleich auch beruhigte.

»Hey, lass die Fliege weg«, sagte David mit einem Lächeln, als er auf Sam zuging.

»Du siehst viel heißer aus ohne«, Sam lachte nervös und ließ die Fliege sinken.

»Meinst du wirklich? Ich will nicht aussehen, als hätte ich mich nicht richtig vorbereitet«, David trat näher, legte seine Hände sanft auf Sams Schultern und sah ihm tief in die Augen.

»Du siehst großartig aus, Love. Vertrau mir. Außerdem finde ich es unglaublich anziehend, wenn du ein bisschen lässiger wirkst«, Sam spürte, wie sich ein Teil seiner Anspannung löste. David hatte diese Gabe, ihn mit nur wenigen Worten zu beruhigen.

»Okay, ich vertraue dir«, sagte er leise. David beugte sich vor und küsste ihn zärtlich. Sams Herzschlag verlangsamte sich, und für einen Moment schien die Welt um sie herum, zu verschwinden. Doch gerade, als der Kuss intensiver wurde, klopfte es an der Tür.

»Das muss Ben sein«, sagte David leise, löste sich von seinem Partner und ging zur Tür. Sam atmete tief durch und versuchte, die restliche Nervosität abzuschütteln. Es war ein großer Abend, nicht nur für David, der als bester Hauptdarsteller nominiert war, sondern auch für Jona, der als bester Nebendarsteller nominiert war, und für den Film »A Hero's Sacrifice«, der in den Kategorien bester Film, beste Regie und bestes adaptiertes Drehbuch ebenfalls auf den begehrten Oscar hoffen durfte.
David öffnete die Tür, und Ben trat ein, ebenfalls elegant gekleidet und mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

»Seid ihr bereit?«, fragte er fröhlich. »Die Limousine wartet«, David nickte und wandte sich zu Sam um.

»Bereit?«, fragte er mit einem ermutigenden Lächeln. Sam holte tief Luft und nickte.

»Bereit«, antwortete er, auch wenn ein Teil von ihm noch immer vor Nervosität bebte. Doch mit David an seiner Seite fühlte er sich stark genug, um diesen Abend zu meistern. Sie verließen das Hotelzimmer und machten sich auf den Weg zur Limousine. Sams Herz pochte heftig in seiner Brust, doch er wusste, dass er diesen besonderen Moment mit dem Mann, den er liebte, teilen würde.

Als sie am Dolby Theater ankamen, war die Aufregung in der Luft spürbar. Die großen Scheinwerfer erhellten die Nacht, und eine Menge von Fans und Fotografen hatte sich versammelt, um die Ankunft der Stars zu beobachten. Sam und David stiegen aus der Limousine, und Ben führte sie zu einer Stelle, wo sie kurz warten mussten, ehe sie an der Reihe waren, den Roten Teppich zu betreten. Sam warf einen nervösen Blick zu David und fragte leise: »Was muss ich tun?« Der andere nahm seine Hand und lächelte beruhigend.

»Bleib einfach in meiner Nähe. Ich werde dich leiten. Und wenn es zu viel wird, sag es mir. Dann gehen wir sofort ins Theater«, Sam nickte, dankbar für Davids Unterstützung. In diesem Moment fühlte er sich wie in einem seiner Lieblingsfilme, »Notting Hill«. Er erinnerte sich daran, wie er und Tim den Film gesehen und Rotz und Wasser geheult hatten, als Julia Roberts' Charakter am Ende des Films Hugh Grant zum ersten Mal auf den Roten Teppich mitnahm. Nun war er selbst in einer ähnlichen Situation, und das Gefühl war überwältigend. Die Sicherheitsleute gaben das Signal, dass sie an der Reihe waren. David drückte Sams Hand und sie betraten den Teppich. Sofort brach ein ohrenbetäubendes Kreischen los. Fans riefen ihre Namen, und die Blitzlichter der Fotografen blendeten sie. Sam fühlte sich wie in einem Traum, alles wirkte surreal und gleichzeitig intensiv real.

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