Take 30

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Am nächsten Tag hatte Sam frei, und Jana war voller Vorfreude darauf, die Stadt zu erkunden. Sie machten sich auf den Weg zum Camden Market, einem der lebhaftesten und vielfältigsten Märkte Londons. Sam hatte den Ort oft besucht, sowohl alleine als auch mit David. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie David ihm zum ersten Mal die Stadt gezeigt hatte, bevor sie ein Paar geworden waren. Diese Erinnerungen schienen ihm jetzt wie etwas aus einem anderen Leben. Als sie durch die belebten Gassen des Marktes schlenderten, konnte Sam nicht umhin, die vertrauten Orte und Stände wiederzuerkennen. Jeder Winkel erinnerte ihn an Momente, die er mit David geteilt hatte. Jana beobachtete ihn aufmerksam und konnte die Nostalgie in seinen Augen sehen. Sie hielten an einem Essensstand mit typisch britischem Essen, derselbe Stand, an dem Sam auch mit David gegessen hatte. Jana bemerkte das kurze Zögern in Sams Haltung und fragte sanft: »Möchtest du hier wirklich essen? Wir können auch woanders hingehen«, Sam atmete tief durch und schüttelte den Kopf.

»Nein, es ist in Ordnung. Konfrontation hilft mir. Es ist ein Teil des Heilungsprozesses«, sie bestellten ihr Essen und setzten sich an einen kleinen Tisch in der Nähe. Während sie aßen, unterhielten sie sich über verschiedene Dinge, aber Jana konnte nicht umhin zu bemerken, wie sehr Sam noch an David hing. Seine Augen verloren sich manchmal in der Ferne, und er schien in Gedanken zu versinken.

»Weißt du, Sammy«, begann Jana vorsichtig, »es ist gut, dass du dich diesen Erinnerungen stellst. Es zeigt, wie stark du bist«, Sam lächelte schwach und nahm einen Bissen von seinem Essen.

»Es ist schwer, aber es muss sein. Ich kann nicht vor meinen Gefühlen davonlaufen«, Jana nickte und nahm sich vor, Sam in jeder möglichen Weise zu unterstützen. In ihren Gedanken formte sich langsam eine Erkenntnis. Sie musste erkennen, dass Sam und David immer noch eine tiefe Verbindung hatten, eine, die weder Zeit noch Entfernung wirklich zerstören konnten. Jana dachte bei sich, dass es für beide wahrscheinlich keine Heilung ohne den anderen geben würde. Während sie weiter aßen und redeten, wurde Jana immer klarer, dass sie etwas tun musste, um die beiden wieder zusammenzubringen. Sie konnte nicht länger zusehen, wie ihr Freund unter der Last seiner Gefühle litt. Es war an der Zeit, dass jemand eingriff und half, die Wunden zu heilen, die beide Männer so tief getroffen hatten.

»Sam«, sagte sie nach einer Weile, »du weißt, dass ich immer für dich da bin, oder? Egal, was passiert«, Sam sah sie dankbar an.

»Ja, das weiß ich. Danke, Jana. Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann.«

»Und du verdienst es, glücklich zu sein«, fügte sie leise hinzu, mehr zu sich selbst als zu ihm. Nachdem sie ihr Essen beendet hatten, schlenderten sie noch ein wenig über den Markt. Sam erzählte Jana von den kleinen Ständen, die er mochte, und den Erinnerungen, die er an diesen Ort hatte. Nachdem sie ihren Spaziergang durch den Camden Market beendet hatten, setzten Sam und Jana ihre Erkundungstour durch die Stadt fort. Am späten Nachmittag beschlossen sie wieder eine Pause einzulegen. Sie fuhren zu Harrods, dem berühmten Kaufhaus, wo sie sich einen luxuriösen Kaffee gönnten. Das Ambiente war elegant, und die Menschenmengen bewegten sich geschäftig durch die prächtigen Hallen. Während sie an ihrem Kaffee nippten und sich unterhielten, hörte Jana am Rande ein Gespräch zweier Frauen am Nebentisch. Sie unterhielten sich angeregt darüber, dass heute die Premiere von »A Hero's Sacrifice« im Leicester Square stattfände. Jana spitzte die Ohren und lauschte den Details. Es sollte ein großes Event werden, mit einem roten Teppich und vielen Stars. In ihrem Kopf formte sich langsam eine Idee.

»Entschuldige mich kurz«, sagte sie und legte ihre Hand auf seine. »Ich muss zur Toilette«, Sam nickte abwesend und trank weiter seinen Kaffee.

»Klar. Ich warte hier«, Jana stand auf und ging in Richtung der Toiletten, während ihr Geist bereits Pläne schmiedete. Sie wusste, dass sie schnell handeln musste, wenn sie etwas bewegen wollte. In ihrem Kopf formte sich ein Plan, der Sam vielleicht helfen konnte, sich seinen Gefühlen und der Realität zu stellen. Sie zog ihr Handy hervor und wählte hastig die Nummer ihres Kollegen Jan in Berlin. Nach ein paar Klingeltönen hörte sie seine vertraute Stimme.

Flashlight LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt