Take 17

76 6 8
                                    

Sam zog seinen Mantel enger um sich, als er durch die verschneiten Straßen Berlins eilte. Der ungewöhnliche Schneefall verwandelte die Stadt in ein winterliches Wunderland. Er erreichte das »Sushi Haven«, ein bekanntes Sushi-Restaurant, das für seine frischen Zutaten und gemütliche Atmosphäre berühmt war. Durch das Fenster sah er Jana, die bereits an einem Tisch saß und ihm zuwinkte. Er lächelte, öffnete die Tür und trat ein. Die warme Luft des Restaurants empfing ihn, und er schüttelte den Schnee von seinem Mantel, bevor er zu Jana ging.

»Hey! Schön, dich zu sehen«, sagte er und gab ihr eine schnelle Umarmung.

»Ebenso! Wie war die Woche ohne mich?«, sie grinste, während Sam ihr gegenüber Platz nahm.

»Zu ruhig, aber nicht schlecht. Wie war Köln?«

»Viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt«, ein Kellner kam und sie bestellten schnell eine große Platte für zwei.

»Und bei dir? Irgendwas Spannendes passiert?«, fragte Jana, während sie auf ihr Essen warteten. Sam zögerte einen Moment, bevor er antwortete.

»Ja schon«, Jana beobachtete Sam aufmerksam und bemerkte die leichte Anspannung in dessen Augen.

»Was ist los? Du siehst aus, als hättest du etwas auf dem Herzen«, fragte sie leise, obwohl das Restaurant fast leer war. Sam seufzte, senkte den Blick und spielte nervös mit seinen Essstäbchen.

»Ich vermisse ihn schrecklich«, gestand er schließlich. »Es ist schwer, ihn nicht hier zu haben«, Jana nickte verständnisvoll und legte eine Hand auf Sams Arm.

»Hast du in letzter Zeit mit ihm gesprochen?«

»Ja, haben wir. Er kommt in zwei Tagen nach Berlin«, sagte Sam und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Ich kann es kaum erwarten, ihn zu sehen«, Janas Augen leuchteten auf.

»Das sind doch großartige Neuigkeiten! Vielleicht hilft das, die Dinge etwas klarer zu sehen.«

»Ja, vielleicht«, murmelte Sam und fühlte sich plötzlich leichter, nachdem er seine Sorgen geteilt hatte.

»Wie wollt ihr das denn machen? Er kann ja nicht einfach so auftauchen, ohne dass jemand etwas merkt. Und zusammen gesehen zu werden, wäre noch schwieriger«, fragte Jana dann besorgt.

»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht«, antwortete Sam seufzend. »Aber David hat wohl einen Plan. Er meinte, wir schaffen das irgendwie.«

»Das klingt spannend«, sagte Jana und konnte ihre Freude für Sam kaum verbergen. »Ich freue mich wirklich für dich«, Sam lächelte dankbar. »Danke. Und bei dir? Wie sieht's bei dir aus?«, fragte er, als schon das Essen kam. Sie bedankten sich und machten sich dann über das Sushi her.

»Die nächsten zwei Wochen werden hektisch. Die Berlinale steht an und ich habe alle Hände voll zu tun«, erklärte Jana dann kauend. »Interviews, Berichte, Events – es wird anstrengend, aber auch aufregend.«

»Klingt nach einer Menge Arbeit. Aber du liebst es doch, oder?«, sagte Sam und dunkte seine Makirolle in die Sojasoße.

»Absolut«, sagte Jana mit einem breiten Grinsen. »Es wird stressig, aber ich freue mich auf die Herausforderung. Apropos Arbeit, wie läuft's bei dir?«, fragte sie interessiert.

»Im Winter ist es eher ruhig«, antwortete er. »Aber das Praktikum in der Alten Nationalgalerie macht wirklich Spaß, auch wenn es bald schon wieder endet«, sagte Sam. Er nahm einen weiteren Bissen von seinem Sushi und fügte dann beiläufig hinzu: »Ach, und das British Museum hat sich noch mal gemeldet. Sie bieten mir eine Stelle an«, Jana verschluckte sich fast an ihrem Nigiri.

Flashlight LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt