Loki Laufeyson | 5 |

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Inmitten der funkelnden Lichter und des unaufhörlichen Lärms von New York City, schritt Loki durch die Straßen, unsichtbar für die Sterblichen um ihn herum. Der Gott des Schabernacks und der List hatte sich für einen kurzen Aufenthalt auf Midgard entschieden, um dem grauen Alltag in Asgard zu entkommen.

Er wandelte durch den Central Park, genoss die frische Luft und die Freiheit, die ihm diese neue Welt bot. Plötzlich fiel sein Blick auf ein kleines Café am Rande des Parks. Durch das Fenster sah er eine junge Frau, die in einem Buch vertieft schien. Ihre langen, dunklen Haare fielen in sanften Wellen über ihre Schultern und ihr Gesicht strahlte eine Mischung aus Intelligenz und Sanftmut aus, die Loki unwiderstehlich fand.

Neugierig und fasziniert betrat er das Café. Er spürte eine unerklärliche Anziehungskraft zu dieser Frau, die ihn fast magisch in ihren Bann zog. Er setzte sich an einen Tisch in ihrer Nähe und bestellte einen Kaffee, während er versuchte, einen Blick auf den Titel ihres Buches zu erhaschen. Es war eine Sammlung nordischer Mythen. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht.

Nach einigen Minuten hob die Frau ihren Blick und ihre Augen trafen die seinen. Einen Moment lang schien die Zeit stillzustehen. „Hallo", sagte Loki mit einem charmanten Lächeln. „Was lesen sie da?"

„Oh, das hier?" Sie hob das Buch ein wenig an. „Es ist eine Sammlung alter nordischer Mythen. Ich finde sie unglaublich faszinierend."

„Wirklich?", antwortete Loki, während er sich in den Stuhl ihr gegenüber setzte. „Was findest du daran so faszinierend?"

Die Frau lächelte. „Ich denke, es sind die Geschichten über die Götter und ihre Eigenheiten. Besonders die über Loki. Er ist so komplex und vielschichtig. Manchmal ein Held, manchmal ein Schurke, aber immer faszinierend."

Loki konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Du scheinst viel über ihn zu wissen."

„Ein bisschen", gestand sie. „Ich bin Nora, übrigens."

„Loki", antwortete er und hielt ihre Hand, wobei er sich die Überraschung in ihren Augen nicht entgehen ließ.

„Loki? Wie der Gott des Schabernacks?"

„Genau der", sagte er und zwinkerte. „Was würdest du sagen, wenn ich dir verrate, dass all diese Mythen wahr sind?"

Nora lachte. „Das wäre unglaublich. Aber wie könnte ich das glauben?"

Loki lehnte sich zurück und überlegte, wie er ihr seine wahre Identität beweisen könnte, ohne sie zu erschrecken. Er entschied sich für eine kleine Demonstration seiner Kräfte. Mit einem sanften Schnippen seiner Finger ließ er eine Rose aus dem Nichts erscheinen und reichte sie ihr.

„Wow", flüsterte sie, ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen. „Wie hast du das gemacht?"

„Ein kleines Kunststück", sagte Loki lächelnd. „Aber ich kann dir noch viel mehr zeigen, wenn du möchtest."

Nora sah ihn skeptisch, aber neugierig an. „Bist du wirklich... der echte Loki?"

„In der Tat," bestätigte er. „Und ich bin froh, dass ich dich getroffen habe, Nora. Du hast etwas in mir geweckt, das ich längst verloren geglaubt hatte."

„Was denn?", fragte sie leise verwundert. „Hoffnung", antwortete er schlicht. Die beiden verbrachten den restlichen Nachmittag zusammen und sprachen über alles Mögliche – die Mythen, die moderne Welt und ihre Träume. Loki wusste, dass er endlich jemanden gefunden hatte, der ihn verstand und akzeptierte, wie er war. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten fühlte er sich nicht mehr allein.

Und so begann eine unerwartete Liebesgeschichte in der Stadt, die niemals schläft, zwischen einem uralten Gott und einer Sterblichen, deren Herz stark genug war, um seine Dunkelheit zu erhellen.

(Bisschen Poetischer Heute)

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